WRC Rallye Japan: Tag 2 | 07.11.2025
Ogier am Freitag in Führung
Während Sebastien Ogier nach dem Freitag bei der Rallye Japan führt, liegt sein Titelrivale Kalle Rovanperä nach einer Kollision außerhalb der Punkteränge
Ein ereignisreicher Freitag hat bei der Rallye Japan für eine neue Wendung im Titelkampf der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) gesorgt. Sebastien Ogier übernahm nach einem starken Auftritt die Führung vor seinen Toyota-Teamkollegen Takamoto Katsuta und Elfyn Evans.
Der achtmalige Weltmeister gewann drei der sechs Asphaltprüfungen des Tages und beendete den Freitag mit einem Vorsprung von 7,9 Sekunden auf Katsuta. WM-Spitzenreiter Evans liegt 10,2 Sekunden zurück.
Während Ogier seine Chancen auf einen möglichen neunten WM-Titel ausbaute, musste Kalle Rovanperä (Toyota) einen Rückschlag hinnehmen. Der Finne, der mit 13 Punkten Rückstand auf Evans in die Rallye gestartet war, verlor in der dritten Prüfung über fünf Minuten, nachdem er eine Leitplanke touchierte und sich dabei die hintere linke Aufhängung seines Autos beschädigte. Rovanperä fiel auf Platz 17 zurück.
Rovanperä verlor seine Führung bereits in der ersten Tagesprüfung an Ogier, ehe Katsuta nach der dritten Prüfung kurzzeitig in Führung ging. Der Japaner lag 0,5 Sekunden vor Ogier, bevor der Franzose auf der anspruchsvollen "Isegami's-Tunnel"-Prüfung erneut konterte.
Toyota-Dreifachführung beim Heimspiel
Am Nachmittag setzte sich Ogier mit wachsendem Selbstvertrauen und Siegen in den Wiederholungen der Wertungsprüfungen "Isegami's Tunnel" sowie "Inabu/Shitara" etwas ab. Nur Evans konnte ihm einen Etappensieg im Toyota-internen Duell abnehmen, was dennoch einen kompletten Toyota-Dreifacherfolg auf den Prüfungen bedeutete.
"Es war ein guter Tag, auch wenn es nur um Zehntelsekunden geht. Am Nachmittag konnten wir den Vorsprung etwas vergrößern. Es ist kein großer Abstand, aber ein paar Sekunden Luft zu haben, hilft immer ein wenig", sagte Ogier.
"Morgen müssen wir genauso konzentriert weitermachen. Das Tempo muss hoch bleiben, denn am Ende des Wochenendes wird das Wetter sicher eine Rolle spielen. Unser Ziel ist es, die Rallye zu gewinnen, und dafür müssen wir genau so weitermachen", so der Franzose.
Katsuta zeigte bei seinem Heimspiel eine überzeugende Leistung und blieb Ogier als engster Verfolger auf den Fersen. Der Japaner beendete den Tag 2,3 Sekunden vor Evans. "Es ist schön, wieder auf Platz zwei zu sein. Ich kann noch mehr pushen, aber es geht um die richtige Balance. Die Prüfungen morgen unterscheiden sich etwas von heute", erklärte Katsuta.
Evans sicherte sich zwei Bestzeiten, konnte Ogier jedoch nicht ernsthaft unter Druck setzen. "Mir fehlen zehn Sekunden, um zufrieden zu sein", sagte der Waliser. "In den schmutzigen und schwierigen Abschnitten war Seb sehr stark, aber insgesamt ist er einfach gut gefahren."
Fourmaux führt Hyundai-Aufholjagd an
Adrien Fourmaux sorgte für das Highlight aus Sicht von Hyundai an einem Tag, an dem die koreanische Marke von Toyota klar geschlagen wurde. Der Franzose verpasste nur um 0,1 Sekunden den Etappensieg auf der siebten Prüfung und hätte damit fast die Toyota-Dominanz gebrochen.
Trotz anhaltender Schwächen auf Asphalt gelang es Fourmaux, seinen Fahrstil anzupassen und die Probleme zu umfahren. Er beendete den Freitag auf Rang vier, 24,0 Sekunden hinter der Spitze und 0,3 Sekunden vor Toyota-Nachwuchspilot Sami Pajari.
Seine erfahreneren Teamkollegen Ott Tänak und Thierry Neuville verloren dagegen über eine Minute und liegen auf den Plätzen sechs und sieben. Tänak, im älteren i20 N unterwegs, fand nicht das nötige Tempo. Neuville, im gleichen Evolution-Modell wie Fourmaux, kämpfte am Vormittag mit einem defekten Hinterachsdifferenzial. Nach Änderungen am Set-up war er am Nachmittag zwar schneller, konnte Fourmaux aber nicht einholen.
"Ich bin einfach gefahren und habe versucht, meinen Stil anzupassen, statt ständig am Set-up zu arbeiten", sagte Fourmaux. "Mit unseren Problemen ist es leicht, die Motivation zu verlieren. Das war in Mitteleuropa teilweise so. Hier habe ich beschlossen, einfach zu pushen - und es hat funktioniert."
Auch M-Sport-Ford hatte mit Problemen zu kämpfen: Beide Ford Pumas litten unter starkem Untersteuern. Gregoire Munster zeigte sich unzufrieden mit dem Fahrverhalten, erreichte aber Rang acht. Teamkollege Josh McErlean schied nach einem schweren Unfall in der dritten Prüfung aus. Sein Fahrzeug erlitt dabei erhebliche Schäden nach einem 16G-Aufprall.



















