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„Das wäre das Ende der FIA als Gesetzgeber im Sport!“

Gerhard Berger warnt die FOTA vor einer „Piratenserie“ – zudem sagt er: „Die FIA darf sich das Heft nicht aus der Hand nehmen lassen!“

Im anhaltenden Streit zwischen FIA und Teamvereinigung FOTA sind die Positionen in den vergangenen Wochen klar bezogen worden. Max Mosley will die Budgetgrenze ab 2010, die acht verbliebenen FOTA-Teams lehnen dies strikt ab. Da sich auch nach vielen Meetings keine Annäherung abzeichnet, wird die Abspaltung der Hersteller immer wahrscheinlicher. Die Teams hatten mit dem Abschied aus der Formel 1 und der Gründung einer eigenen Serie gedroht.

Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo hatte die Entschlossenheit der FOTA am Rennwochenende in Le Mans noch einmal unterstrichen. Entweder gebe es nun einen tragbaren Kompromiss, oder Ferrari und die anderen Teams fahren in einer neuen Serie, so der Italiener. "Sie unterschätzen die Aufgabe, eine Sportveranstaltung zu organisieren", merkte Gerhard Berger kritisch gegenüber Auto, Motor und Sport an.

Die Gründung einer neuen Rennserie wäre nicht nur mit hohem Aufwand und hohen Kosten verbunden, sondern es drohen auch andere Probleme. "Jetzt halten sie alle noch zusammen", so Berger, "aber beim ersten Ernstfall wird einer unter die Räder kommen." Was der Österreicher meint: Sollte sich ein Streitfall wie bei Doppediffusoren ergeben, dann könnte aus der Eintracht FOTA schnell Zwietracht entstehen. Ganz nach dem Motto: Zurzeit haben wir ein gemeinsames Feindbild, also halten wir zusammen.

Der ehemalige Ferrari-Pilot zeigte Verständnis für die harte Linie von Max Mosley. "Er muss die Teams dazu zwingen, nicht mehr Geld als 40 bis 50 Millionen Euro pro Jahr auszugeben", so Berger, der damit rechnet, dass die fetten Jahre der Automobilbranche längst vorbei sind und auch nicht wiederkommen. "Nur bei einer klaren Obergrenze können sich die Teams in Zukunft finanzieren." Als zweites Problem sieht Berger mögliche Einbrüche bei den Einnahmen von Bernie Ecclestone und CVC. Auch dieser Kuchen werde kleiner.

"Die FIA darf sich das Heft nicht aus der Hand nehmen lassen", so der Österreicher, der bis zum vergangenen Jahr noch als Teilhaber von Toro Rosso auftrat. "Das wäre das Ende ihrer Funktion als Gesetzgeber im Sport." Auch Bernie Ecclestone müsse fest zur FIA stehen, denn dem Formel-1-Boss müsse klar sein, dass er im Falle einer Spaltung von den FOTA-Teams hohen Forderungen entgegen sehen würde.

Laut Berger gibt es in den Vorstandsetagen einiger Hersteller möglicherweise gar nicht den unbedingten Willen zu einer Einigung. "BMW und Mercedes haben zurzeit wirklich andere Sorgen. Sie müssen Autos verkaufen", meinte der 49-Jährige, der davon ausgeht, dass eine Abspaltung eine willkommene Gelegenheit bedeuten könne, sich ganz aus dem großen Sport zurückzuziehen. "Die laden sich doch nicht einen Klotz wie eine eigene Serie ans Bein, was sie am Anfang nur Geld kosten würde."

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