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Erdrutschsieg für Jean Todt

Nun ist es offiziell, Favorit Jean Todt hat sich in der Wahl zum Amt des neuen FIA-Präsidenten mit satter Mehrheit gegen Ari Vatanen durchgesetzt.

Nach einem wochenlangen Wahlkampf, der teilweise zu einer regelrechten Schlammschlacht verkam, hat die FIA-Generalversammlung heute in einem Hotel in Paris Jean Todt zu ihrem neuen Präsidenten gewählt.

Der ehemalige Ferrari-Teamchef setzte sich gegen Ex-Rallye-Weltmeister Ari Vatanen durch und übernimmt somit die Leitung des Automobilweltverbandes.

Im Vorfeld verbreitete Gerüchte, wonach es zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen um die Präsidentschaft kommen könnte, bewahrheiteten sich nicht. Bei 221 wahlberechtigten Delegierten gab es unterm Strich 135 Stimmen für Todt, 49 für Vatanen und zwölf ungültige Stimmen.

Das bedeutet, dass 73,4 Prozent der gültigen Stimmen auf den überlegenen Wahlsieger entfielen. Für Vatanen ist dies eine herbe Enttäuschung, schließlich hatten ihm Insider im Vorfeld bis zu 98 sichere Stimmen zugetraut.

Zuversicht schon vor der Wahl

Todt war am Morgen in Begleitung seiner Ehefrau Michelle Yeoh, die ehrenamtlich für die FIA-Foundation tätig ist, in Paris erschienen. Anschließend lächelte er gemeinsam mit seinem vielleicht prominentesten Unterstützer Michael Schumacher in die Kameras, ehe er hinter verschlossenen Türen eine 15-minütige Rede vor den Delegierten aus aller Welt hielt. Nach ihm betrat Vatanen die Bühne, ehe es zur Abstimmung kam.

"Ich fühle mich gut", hatte der zu jenem Zeitpunkt noch nicht designierte FIA-Präsident vor der Wahl optimistisch zu Protokoll gegeben. Sein Gefühl sollte ihn nicht trügen. Damit kann der 63-jährige Franzose sofort damit beginnen, sein Wahlprogramm in die Tat umzusetzen. Von Branchenkennern wird er als ideologischer Nachfolger von Mosley gesehen. Mosley hatte im Vorfeld auch eine Wahlempfehlung für Todt abgegeben.

Das Amt des FIA-Präsidenten deckt bei weitem nicht nur Verantwortlichkeiten in den Bereichen Formel 1 und Motorsport ab, sondern vor allem auch die weltweiten Mobilitätsinteressen. Speziell für die Formel 1 hat Todt mit Alan Donnelly einen "Sonderbeauftragten" in sein Kabinett geholt. Donnelly war bisher bei allen Grands Prix, an denen Mosley nicht persönlich anwesend sein konnte, als dessen offizieller Repräsentant tätig.

"Die Arbeit meines Teams wird auf Konsens, nicht auf Konfrontation basieren", hatte Todt vor der Abstimmung angekündigt. "Wir wollen die Formel 1 so weiterentwickeln, dass alle Beteiligten profitieren, die Teams und die Fans."

Das Kabinett von Jean Todt

Präsident des Senats

Nick Craw (USA)

Stellvertretender Präsident für Mobilität und Tourismus
Brian Gibbons (Neuseeland)

Stellvertretender Präsident für Sport
Graham Stoker (Großbritannien)

Mitglieder des Senats
Hernan Gallegos Banderas (Ecuador)
HH Tunku Mudzaffar bin Tunku Mustapha (Malaysia)
S.H. Rudolf Graf von der Schulenburg (Deutschland)
Carlos Slim Domit (Mexiko)
Jainchang Yan (China)

Vizepräsidenten für Mobilität
Carlos Barbosa, President (Portugal)
Victor Dumot, President (Paraguay)
Ignacio Gonzalez Fausto (Mexiko)
Gus Lagman, President (Philippinen)
Franco Lucchesi (Italien)
Jorge Rosales (Argentinien)
Danijel Starman (Slowenien)

Vizepräsidenten für Sport
José Abed (Mexiko)
Michel Boeri (Monaco)
Morrie Chandler (Neuseeland)
Enrico Gelpi (Italien)
Carlos Gracia (Spanien)
Mohamed ben Sulayem (Vereinigte Arabische Emirate)
Surinder Thatthi (Tansania)

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