MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Die Folgen des Doppel-Diffusor-Verbots

Ab der kommenden Saison dürfen keine Doppel-Diffusoren mehr eingesetzt werden, die Mehrheit der Teamchefs begrüßt diesen Schritt.

In der vergangenen Saison führte das Brawn-Team den Doppel-Diffusor ein, in diesem Jahr fährt jeder Rennstall damit. Schon vergangenes Jahr merkten Ingenieure, welch eklatanten Vorteil das System bringt. Und somit ist es auch notwendig, dieses Jahr den Doppel-Diffusor weiterzuentwickeln, obwohl er kommendes Jahr nicht mehr verwendet werden darf.

"Egal, welche Möglichkeiten man hat, um sich zu verbessern, wir werden alles geben", so Martin Whitmarsh, Teamchef von McLaren. "Nicht viele Formel-1-Teams sparen Ressourcen ein, die ihnen zur Verfügung stehen. Sie geben sie aus oder verwenden sie. Ich glaube also nicht, dass dies zu zusätzlichen Kosten führen wird."

Im Hinblick auf das kommende Jahr müssen die Teams jedoch fleißig im Heckbereich des Autos arbeiten: "Der Verzicht auf den Doppel-Diffusor bedeutet, dass das Heck des Autos völlig anders sein wird. Man kann sich vorstellen, dass aus diesem Grund in dieses Gebiet viel Arbeit fließen wird."

Das bewertet der Brite jedoch positiv: "Eine der Herausforderungen der Formel 1 war es schon immer gewesen, die Leistung zu kontrollieren, aber gleichzeitig auch die Überholmöglichkeiten zu verbessern. Keiner von uns kann mit der Hand auf dem Herzen sagen, dass wir die magische Formel dafür haben. Denn wenn man gute Fahrer in guten Autos auf Streckentypen hat, auf denen wir aktuell fahren, dann ist es immer schwierig."

"Aber tendenziell kann man sich vorstellen, dass es den Autos möglich ist, zunächst einmal dichter aufzufahren und dann hoffentlich auch mehr Überholmanöver zu erzeugen, wenn man den Effekt, den der Windschatten auf die Autos hat, sowie den aerodynamische Abtrieb reduziert. Ich finde das gut. Um ehrlich zu sein, die Formel 1 war meiner Meinung nach etwas zu langsam beim Verbieten des Doppel-Diffusor."

"Im vergangenen Jahr gab es diesbezüglich zu diesem Zeitpunkt des Jahres ordentlich viele Kontroversen, welche dazu führten, dass die Teams sich eingruben und nicht flexibel gesinnt waren. Nun haben wir die Doppel-Diffusoren für das kommende Jahr aus dem Sport verbannt. Ich persönlich finde das eine gute Sache, aber das bedeutet, dass wir alle relativ frisch beginnen, Diffusoren und Hecks für das kommende Jahr zu entwickeln."

"Im vergangenen Jahr war dies das erste Rennen, in dem wir den Doppel-Diffusor an unserem Auto eingeführt haben", erinnert sich R·B·R-Teamchef Christian Horner. "Wenn man vergleicht, wie sich dieser bis zum heutigen Tag entwickelt hat, ist das einfach monumental. Simulationen besagen, dass wir uns im Bereich von zwei Sekunden bewegen, vielleicht sogar noch mehr. Das ist also ein großer Beitrag zur Leistung."

Man habe durch die Einführung des Diffusors jedoch die Arbeit der "Arbeitsgruppe Überholen" teilweise wieder zunichte gemacht: "Der Doppel-Diffusor hatte diesbezüglich eine enorme Auswirkung. Das wird eine große Veränderung sein, und es wird eine interessante Herausforderung. Ingenieure sind für gewöhnlich kreative Leute, und ich bin mir sicher, dass sie den Verlust teilweise wieder wettmachen werden. Aber kommendes Jahr wird es eine beträchtliche Reduktion an Abtrieb geben."

Auch John Booth, Teamchef des Virgin-Teams, steht hinter dem Verbot: "Wenn das neue Reglement feststeht, wird das eine Menge Arbeit und Ausgaben erfordern. Aber wenn wir damit das Ziel erfüllen, dass die Rennen unterhaltsamer werden, wird es dies Wert sein."

Lotus-Kollege Tony Fernandes kann dem beipflichten: "Wir sind sowieso nicht derart weit entwickelt, es ist für uns womöglich sogar ein Vorteil, wenn ein neues Reglement eingeführt wird. Je schneller das kommt, desto früher können wir mit der Entwicklung des neuen Autos beginnen."

News aus anderen Motorline-Channels:

Formel 1: Analyse

Weitere Artikel:

Formel 1 Las Vegas: Bericht

Verstappen siegt und bleibt im Titelkampf

Red-Bull-Fahrer Max Verstappen hält die WM weiter offen mit einem souveränen Sieg in Las Vegas - Lando Norris auf dem Podium, Oscar Piastri nur mit Punkten

"Wie hirnlos muss man sein?"

Wolff fassungslos über Red-Bull-Vorwurf

Red Bull warf Andrea Kimi Antonelli offen vor, Lando Norris in Katar absichtlich vorbeigelassen zu haben, doch da platzt Mercedes-Boss Toto Wolff die Hutschnur

Formel 1 Katar: Sprint

Piastri siegt und holt auf Norris auf

Es wird wieder enger in der Formel-1-Fahrerwertung: Oscar Piastri gewinnt den Sprint in Katar und reduziert seinen WM-Rückstand auf Lando Norris

Antonio Fuoco ist der Sieger des FIA-GT-Weltcups in Macau 2025 - Erneut kracht es in Lisboa Bend - Marciello mit Megastart auf Platz zwei

Der laufende Rechtsstreit um den WM-Titel in der Formel-1-Saison 2008 geht in die nächste Runde: Das englische Gericht hat die Klage von Felipe Massa angenommen