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Das Stallorderverbot wird gelöscht

In der Weltratsitzung wurde das 2003 neu eingeführte Stallorderverbot wieder abgeschafft. Aber es darf dem Ansehen der F1 nicht geschadet werden.

Ferrari hat mit der umstrittenen Stallorder beim Grand Prix von Österreich 2002 ("Let Michael pass for the Championship") für die Einführung des Paragraphen 39.1 des Sportlichen Reglements gesorgt - acht Jahre später war das Team dann auch verantwortlich für dessen Abschaffung.

Denn infolge des Platztauschs zwischen Felipe Massa und Fernando Alonso beim Grand Prix von Deutschland wurde das umstrittene Stallorder-Verbot heute gekippt.

Wörtlich hieß es in Artikel 39.1: "Teamorder, die sich auf ein Rennergebnis auswirken, sind verboten."

Diese sehr schwammige Formulierung führte dazu, dass den Teams Grauzonen eröffnet wurden, was zum Beispiel geschieht, wenn ein Fahrer "freiwillig" (beziehungsweise durch "Aktivierung" mit codierten Funksprüchen) für seinen Stallgefährten Platz macht.

Selbst in Hockenheim gab es seitens Ferrari keinen klaren Befehl an Massa, Alonso vorbeizulassen.

Nach der heutigen Sitzung ihres Motorsport-Weltrats in Monte Carlo gab die FIA offiziell bekannt, dass Artikel 39.1 "gelöscht" wurde.

Aber: "Die Teams werden daran erinnert, dass alle Handlungen, die dem Ansehen des Sports schaden, durch Artikel 151.c des Internationalen Sportkodexes und andere relevante Vorschriften sanktioniert werden können."

Das Problem daran: Artikel 151.c erlaubt in Sachen Stallorder wieder viel Spielraum

Interessantes Detail am Rande: In Österreich 2002 kam der Funkspruch "Let Michael pass for the Championship", der in die Geschichte eingegangen ist, ausgerechnet vom damaligen Ferrari-Teamchef Jean Todt. Der Franzose ist heute FIA-Präsident und damit letztendlich für die Abschaffung des Stallorder-Verbots verantwortlich. Die Regeländerung tritt übrigens schon ab der kommenden Saison in Kraft.

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