Formel 1: News | 11.03.2010
13. Startplatz wird neu ausgeschrieben
Zoran Stefanovic und Co. können sich um den 13. Formel-1-Startplatz neu bewerben; der Motorsport-Weltrat beschloß weitere Maßnahmen.
Unmittelbar vor dem Saisonauftakt der Formel 1 in Bahrain tagte der Motorsport-Weltrat der FIA unter dem Vorsitz von Präsident Jean Todt. Die wichtigste Entscheidung, die dabei getroffen werden musste, betraf die Vergabe des 13. Startplatzes in der Formel 1, der seit dem Scheitern von USF1 frei ist.
USF1 hatte der FIA zunächst das Angebot unterbreitet, eine Sicherheitszahlung zu hinterlegen, um den Startplatz mit einem Jahr Verspätung in Anspruch nehmen zu dürfen. Doch der Weltverband scheint das abgelehnt zu haben und gab stattdessen bekannt, dass der 13. Startplatz mitsamt eines Reservestartplatzes neu ausgeschrieben wird. Damit bekommen Zoran Stefanovic, David Richards und Co. die Chance, 2011 einen weiteren Anlauf zu starten.
Weitere Beschlüsse beinhalten, dass 2011 wie geplant ein Grand Prix von Indien stattfinden soll. Bernie Ecclestone trug diesen Plan im Namen der FOM vor. Außerdem soll die jährliche FIA-Gala auf Wunsch von Todt von Land zu Land rotieren. Um dem bisherigen Gastgeber Monaco Dank zu erweisen, wird die Gala 2010 noch einmal im Fürstentum stattfinden. Für 2011 bot Vijay Mallya sein Heimatland Indien an.
Explizit festgehalten wurde nach der umstrittenen Regentschaft von Max Mosley, der oftmals als Diktator bezeichnet wurde, eine Gewaltentrennung innerhalb der FIA: So legt Präsident Todt Wert darauf, dass juristische und exekutive Aufgaben nicht mehr vermischt werden. Todt selbst sieht sich der Exekutive zugehörig, für die Urteilsfindung seien aber einzig und allein die Mitglieder des Weltrats zuständig – sofern diese nicht befangen sind.
Um diese Gewaltentrennung noch stärker zu verdeutlichen, wurde ebenfalls beschlossen, dass beim Abstimmungsverfahren der FIA-Präsident, der Ankläger und jede andere Person, die in die Untersuchung involviert war, den Raum verlassen müssen. Sollte gegen das Urteil des Weltrats Protest eingelegt werden, wird sich damit wie bisher das internationale Berufungsgericht der FIA auseinandersetzen.
Weitere Beschlüsse umfassen die Gründung einer Herstellerkommission mit der europäischen Herstellervereinigung ACEA unter Vorsitz von Alan Donnelly, von der die Formel 1 allerdings nicht betroffen ist, die Gründung einer Frauenkommission unter Vorsitz von Michèle Mouton sowie die Fortsetzung von Anti-Doping-Maßnahmen in Übereinstimmung mit den Richtlinien der WADA. Neuer Vorsitzender des Anti-Doping-Komitees der FIA ist Jan Stovicek.