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Formel 1: News

McLaren vertraut auf freiwillige Vereinbarung

McLaren bereitet sich auf eine Entwicklungsschlacht um den WM-Titel vor, vertraut aber darauf, dass die freiwillige Sparvereinbarung eingehalten wird.

Das McLaren-Team führt nach vier Rennen beide WM-Wertungen an, obwohl der MP4-25 derzeit nicht als das beste Auto im Feld gilt. Umso wichtiger ist für die britischen Silberpfeile, im Entwicklungsrennen eine gute Figur abzugeben, denn wenn RB Racing einmal nicht patzt, ist vor allem Sebastian Vettel nach aktuellem Stand der Dinge nur sehr schwierig zu bezwingen. Dass McLaren einen Rückstand aufholen kann, haben die Briten schon 2009 bewiesen, doch in diesem Jahr wird diese Aufgabe ein wenig schwieriger.

Das Resource Restriction Agreement (RRA) ist eine freiwillige Vereinbarung, auf die sich die Teams im Vorjahr unter politischem Druck von FIA-Präsident Max Mosley verständigt haben. Es sieht vor, dass die Teambudgets bis 2011 auf das Niveau der frühen 1990er Jahre gesenkt werden. Die genauen Eckdaten sind nicht bekannt, jedoch wurden maximale Mitarbeiterzahlen ebenso festgelegt wie bestimmte Nutzungsvorschriften für Werkzeuge wie Windkanäle oder CFD-Anlagen.

Laut Informationen von motorsport-total.com kann ein Team, das weniger Mitarbeiter hat, innerhalb des RRA zum Beispiel mehr Geld für Drittfirmen ausgeben. Auf diese Weise soll sichergestellt werden, dass für alle gleiche Voraussetzungen gelten. Doch während die kleinen Teams, die schon bisher weniger Geld ausgegeben haben, keine allzu großen Anpassungen vornehmen müssen, um dem RRA zu entsprechen, müssen sich Ferrari, McLaren und Co. ganz schön umstellen.

Zumindest glaubt Martin Whitmarsh, dass sich alle an das RRA halten: "Es wird immer Spekulationen geben. Wir haben das diskutiert und wir haben jetzt gerade eine Revision durchgeführt. Es gibt unterschiedliche Interpretationen, aber alles in allem gibt es einen guten Geist innerhalb der Teams, mit diesem Thema fortzufahren", so der McLaren-Teamchef. "Wenn eines der Teams ausbricht – schließlich haben wir hier eine selbstbestimmte Auflage –, dann wäre das schlecht für den Sport."

Inwiefern sich das Team wegen des RRA bei der Weiterentwicklung des MP4-25 beschränken muss, ist unklar, Experten gehen jedoch davon aus, dass die Auswirkungen in diesem Jahr nur marginal sind. Whitmarsh: "Es ist ein Entwicklungsrennen. Wir haben uns in Übersee eine starke Basis geschaffen, aber jetzt geht es zurück nach Europa. Wir müssen pushen, die Zuverlässigkeit erhalten, gute Rennen fahren und das Auto weiterentwickeln, dann können wir Weltmeister werden."

"Wir müssen unser Auto schneller weiterentwickeln als die anderen", kündigt er an. "Barcelona ist eine Herausforderung, denn dort werden alle Upgrades haben. Wir pushen intensiv, um dort einen größeren Schritt als die anderen zu machen. Außerdem glaube ich, dass wir im Rennen näher an RB Racing dran sind als im Qualifying. Im Qualifying fehlt uns noch ein bisschen was – sie sind die Meister des Qualifyings."

"Es ist kein Geheimnis, dass wir für Barcelona ein Update bekommen", so Whitmarsh. "In den vergangenen Jahren haben wir bewiesen, dass wir unser Auto von Rennen zu Rennen verbessern können. Das versuchen wir auch dieses Jahr. Wir waren in China schon näher dran. Ein Zehntel schneller und wir stellen in der ersten Reihe, trotzdem sind wir noch nicht zufrieden. Wir müssen das Auto schneller machen, also werden wir daran arbeiten."

Die Konkurrenz stürzt sich momentan darauf, das F-Schacht-System von McLaren zu kopieren, also muss in Woking in anderen Bereichen nach Rundenzeit geforscht werden. "Es ist kein großes Geheimnis, dass wir daran arbeiten, die Aerosensibilität zu verbessern und mehr Anpressdruck zu finden", erklärt Whitmarsh. "Es gibt auch ein paar mechanische Bereiche, aber der größte Teil sind aerodynamische Entwicklungen."

Übrigens hat Autosport inzwischen das Geheimnis gelüftet, warum das F-Schacht-System so heißt. Offenbar hat das F überhaupt nichts mit der Form des Luftschachts zu tun, wie zunächst angenommen wurde, sondern man hat einfach wahllos irgendeinen Buchstaben hergenommen, damit die Konkurrenz keine Rückschlüsse ziehen kann, sollte sie einmal von der Idee Wind bekommen.

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