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Lizenzentzug bei Verkehrsdelikt - eine sinnvolle Maßnahme?

Piloten soll wegen eines Verkehrsdelikts die Lizenz entzogen werden, für Teammitglieder sollen ein Verhaltenskodex kommen. Eine sinnvolle Maßnahme?

Michael Noir Trawniczek

„Nein, das tue ich nicht! Das ist doch längst verjährt!“ Dr. Helmut Marko hatte kein Verständnis für den Anrufer, einen Amtsleiter aus Bad Ausee, der den Red Bull-Motorsportkonsulenten zu einer Nachschulung („Die Nachschulung ist fix!“) verdonnern wollte, weil Marko doch in der ORF-Sendung „Sport am Sonntag“ öffentlich zugegeben habe, dass er damals gemeinsam mit Jochen Rindt ohne Führerschein gefahren sei. Der frühere Formel 1-Pilot und LeMans-Sieger kam in diesem Fall noch einmal mit dem „Schrecken“ davon, schließlich handelte es sich bei dem vermeintlichen Amtsleiter um den „Callboy“ von Ö3, es handelte sich also um einen Scherzanruf…

Den heutigen Formel 1-Piloten könnten bald schon weitaus schlimmere Konsequenzen drohen, wenn sie im öffentlichen Straßenverkehr ein Delikt begehen. Die Oberste Sportbehörde FIA hat bei der letzten Weltrat-Sitzung einen Antrag gestellt, wonach den Piloten künftig der Entzug der Superlizenz drohen soll, wenn sie von der nationalen Polizei bei einem ernsthaften Verkehrsdelikt erwischt werden. Ein Disziplinarausschuss soll dann darüber entscheiden, ob der Schuldige seine Lizenz abgeben muss. Der Auslöser dieser geplanten Änderung im Internationalen Sportgesetz war die Aktion von Lewis Hamilton, als dieser in Australien im Privatauto auf öffentlichen Straßen die Räder durchdrehen ließ und er von der Polizei gemaßregelt wurde. Ob eine solche Aktion künftig tatsächlich zu einem Lizenzentzug führen soll, ließ die FIA offen – mit der geplanten Änderung jedoch könnte die Lizenz tatsächlich wegen einer solchen Aktion entzogen werden…

Eine weitere Regelung könnte sogar den eingangs erwähnten Dr. Marko oder ein führendes Mitglied des Red Bull Racing-Teams betreffen – denn die FIA möchte künftig mindestens sechs führenden Teammitgliedern eine persönliche Lizenz erteilen, welche diese an einen speziellen Verhaltenskodex binden soll. Wer sich nicht daran hält, soll künftig der Zutritt zu den F1-Rennen verwehrt werden. Auslöser war in diesem Fall Flavio Briatore, der wegen der „Crashgate“-Affäre zunächst eine lebenslange FIA-Sperre erhielt, diese aber vor Gericht anfechten konnte.

F1-Piloten und auch F1-Teammitglieder müssen also künftig damit rechnen, von der FIA für ihr Betragen zur Rechenschaft gezogen zu werden.

Was halten Sie von der geplanten Regelung? Eine sinnvolle Maßnahme? Oder ein weiterer Schritt in Richtung Entmündigung?

Hier geht’ s zur Umfrage.

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