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Mercedes GP definiert Ziele neu

Ursprünglich wollte Mercedes sofort Weltmeister werden, doch nun meint Norbert Haug, ein Titel in den ersten fünf Jahren wäre sehr außergewöhnlich.

Mercedes halt derzeit den Ball flach. Nach der schwierigen ersten Saison sprach man noch von Siegen im zweiten Jahr und vom möglichen Titel im dritten Jahr – doch die Ansprüche haben sich angesichts der ebenfalls durchwachsenen zweiten Saison deutlich verschoben. Norbert Haug gibt nun zu, dass man die Aufgabe zu Saisonbeginn selbst etwas unterschätzt hatte.

"Es mag stimmen, dass unsere Erwartungen von Anfang an nicht genau gepasst haben", so der Mercedes-Motorsport-Chef. "Wir hatten dieses Kühlungsproblem, das wir lösen mussten. Wenn also der Zug losfährt und man ihm hintennach laufen muss, dann ist es recht schwierig."

2011 bisher als Fortschritt

Haug ist der Meinung, dass Mercedes in einer Zeit in die Formel 1 zurückgekehrt ist, in der die Herausforderung ungleich schwieriger ist als noch vor einigen Jahren: "Wir kämpfen gegen eine sehr starke Gruppe von Rivalen, wahrscheinlich stärker als je zuvor in der Formel 1. Es gibt drei Teams, die Rennen gewonnen haben: McLaren war in der Position, mehr zu gewinnen, Ferrari hätte mehr gewinnen können. Natürlich hat Red Bull am meisten gewonnen, aber die beiden steigerten sich auf beeindruckende Weise, was teilweise auf die Strecken zu führen war."

Sein Team sieht Haug als Nummer vier – er behauptet, dass Mercedes in dieser Saison der Spitze immer näher kommt und unterstreicht dies mit Zahlen: "In Australien lagen wir 2,3 Prozent hinter dem Führenden, in Malaysia waren es 2 Prozent, in China ein Prozent, in der Türkei 0,6 Prozent – mehr als eine halbe Sekunde. In Spanien zwei Prozent, in Monaco 1,5 Prozent, in Kanada 1,1 Prozent, in Großbritannien 1,1 Prozent, in Deutschland 1,3 Prozent."

Seine Interpretation: "Wir hatten einen sehr schwierigen Start, vor allem bei den ersten beiden Rennen. Wir haben uns wirklich gestreckt. Es spricht für das Team, dass wir beim dritten Rennen, das anders ist als die anderen Grands Prix, 40 Runden lang in Führung lagen. Wie auch immer – wir haben uns auf eine gewisse Art und Weise stabilisiert. Der Rhythmus der Spitzenautos ändert sich, aber wir haben zumindest den Abstand gehalten. Das Ziel ist es, von einer höheren Basis zu starten und dann weiterzumachen."

Der Vergleich mit RB Racing

Doch wie sehen die langfristigen Ziele im Rennstall von Ross Brawn und Norbert Haug aus? Der Mercedes-Motorsport-Chef verweist auf das Weltmeister-Team: "Sie benötigten fünf Jahre, um dieses System aufzubauen, und Sebastian Vettel gewann das erste Rennen in einem Toro Rosso, ein sehr ähnliches Auto."

Haug vergleicht sein Team mit RB Racing: "Bei allem Respekt benötigte es Zeit. Wir müssen akzeptieren, dass es eine Vorlaufzeit benötigt. Ich spreche nicht über zwei Jahre von jetzt an, sondern über einen längeren Zeitraum. Wenn es einem in weniger als fünf Jahren gelingt, ohne dass man das Geld hinauswirft, was die Teams in der Vergangenheit gemacht haben, dann wäre das schon sehr außergewöhnlich."

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