
Formel 1: News | 06.06.2011
Ob im Oktober wirklich gefahren wird?
Schon jetzt ist absehbar: Die F1 wird in Bahrain angesichts der Kritik an der Abhaltung des Grand Prix keine leichte Zeit haben. Wird wirklich gefahren?
Schon im Februar gab es einen „Day of Rage“ in Bahrain – jetzt planen Aktivisten wieder einen solchen Tag der Rage, an dem die Regimegegner ihren Ärger über das brutale Vorgehen der Regierung zum Ausdruck bringen wollen.
Und, es ist keine große Überraschung, dieser „Day of Rage" soll am 30. Oktober 2011 stattfinden - an jenem Tag also, an dem der Grand Prix von Bahrain nachgeholt wird.
Nabeel Rajab, der Präsident des Bahrain Center for Human Rights, erklärt, es sei mit massiven Protesten gegen den Formel 1-Grand Prix zu rechnen: „Es ist ein sehr trauriger Moment, wenn man hört, dass der Formel 1 ihr eigener Vorteil und ihre eigenen Interessen wichtiger sind als die humanitären Rechte der Menschen in dieser Region.“
Rajab fügt hinzu: „Die Menschen sind sehr aufgebracht und sie haben den Renntag bereits zu einem ‚day of rage’ erklärt. Ein Tage also, an dem überall der Ärger über die Regierung zum Ausdruck gebracht wird.“
Am Wochenende hat sich der frühere FIA-Präsident Max Mosley zu Wort gemeldet und erklärt, dass die Entscheidung des FIA-Weltrats, den Grand Prix von Bahrain noch heuer im Oktober nachzuholen, die Formel 1 „viel kosten“ werde. Der Formel 1 drohe in Bahrain ein „Desaster“, warnte Mosley, der sich schon vor dem Beschluss gegen das Nachholen des Grand Prix ausgesprochen hat.
Unterdessen werden ständig neue Fälle bekannt, wie das Regime in Bahrain gegen Kritiker vorgeht. So wurden etwa 24 Mitarbeiter des Bahrain International Circuit am 7. April verhaftet und den Berichten zufolge geschlagen und mit Stromkabeln gefesselt. Der Vorwurf lautete, sie hätten die damalige Absage des Grand Prix begrüßt…
Die Abhaltung des Grand Prix sei ein „Schlag ins Gesicht des bahrainischen Volkes", sagt Alex Wilks, der eine Online-Petition gegen den Grand Prix ins Leben gerufen hatte.
Er fügt hinzu: "Das Rennen wird in einem Land stattfinden, in dem Regierungstruppen weiterhin friedliche Demonstranten erschießen und einsperren. Das Geld hat über die Menschenrechte und gutes Urteilsvermögen triumphiert. Die Formel 1 wird nun, zusammen mit Red Bull, McLaren, Ferrari und jedem anderen Team, direkt mit dem blutigen Durchgreifen der Regierung in Verbindung gebracht, das das Leben hunderter unschuldiger Menschen zerstört hat."
Dem ist nichts hinzuzufügen.
Außer: Man sollte sich noch einmal gut überlegen, ob dort heuer unbedingt gefahren werden muss…