Formel 1: News | 17.11.2011
USGP 2012 in Austin abgesagt
Bernie Ecclestone hat den US Grand Prix in Austin für 2012 endgültig abgesagt, weil die Streckenbetreiber keine Bankgarantien vorlegen konnten.
Wie gewonnen, so zerronnen: Nicht einmal eineinhalb Jahre nach der offiziellen Bekanntgabe, dass 2012 erstmals seit 2007 wieder ein Grand Prix der USA stattfinden soll, ist dieser schon wieder abgesagt. Dies bestätigte Formel-1-Geschäftsführer Bernie Ecclestone gegenüber der Press Association: "Ja, das werden wir – sicher, hundertprozentig."
So langsam wird auch klar, warum dem 81jährigen der Geduldsfaden geplatzt ist. Ursprünglich hatte sich Tavo Hellmunds Agentur Full Throttle Productions den Grand-Prix-Vertrag für zehn Jahre gesichert. Doch laut Ecclestone ist sein langjähriger Bekannter vertragsbrüchig geworden, sodass die Strecke in Austin, der Circuit of the Americas, selbst als Promoter einspringen wollte. Diesbezüglich gab es jedoch auch Schwierigkeiten.
Denn die Streckenbetreiber behaupteten, dass sie den Vertrag noch immer nicht bekommen hätten. Damit wartete Ecclestone wiederum, weil im Juli 25 Millionen US-Dollar als Gebühr für das nächstjährige Rennen fällig geworden wären. Diese hätten eigentlich aus einem texanischen Fördertopf für Großereignisse überwiesen werden sollen, aber die zuständige Rechnungsprüferin weigerte sich, die Summe wie mit Ecclestone vereinbart ein Jahr im Voraus auszuzahlen.
Das scheint einer der wichtigsten Knackpunkte in der Austin-Saga zu sein. "Wir erwarten uns eine Sicherheit für das Geld, dass sie uns zahlen werden müssen", stellte Ecclestone klar. "Das kann zum Beispiel eine Bürgschaftsbestätigung sein, meistens durch eine Bank. Wenn aber jemand das Geld nicht hat, dann fällt es ihm schwer, eine Bankgarantie zu bekommen – und dann stellen wir auch keinen Vertrag aus."
Der ursrüngliche Auslöser derAbsage war aber offensichtlich, dass sich Ecclestones alter Bekannter Hellmund nicht an Vereinbarungen gehalten hat. "Wir hatten einen Vertrag mit Full Throttle Productions", sagt der Formel-1-Geschäftsführer. "Alles war unterschrieben und besiegelt, aber es wurden verschiedene Fristen nicht eingehalten, einige Bankgarantien sind nicht gekommen und andere Dinge. Nichts ist je passiert."
"Dann kamen diese anderen Leute (die Streckenbetreiber, Anm.) daher, meinten, sie wollen es machen, hätten aber Probleme mit Tavo", schildert Ecclestone. "Sie sagten, sie haben die Strecke und dass sie einen Deal mit mir machen wollen. Ich sagte ihnen, dazu muss ich den Vertrag mit Tavo klären, sie aber meinten, sie machen das selbst. Aber das hat sich erledigt, weil wir Tavos Vertrag gekündigt haben, da er sich nicht daran gehalten hat."
Er habe Hellmund sechs Monate Zeit gegeben, den Vertragsbruch – worum genau es sich handelt, ist nicht bekannt – rückgängig zu machen. "Er weiß genau, warum wir gekündigt haben", stellt Ecclestone klar. "Er versteht das. Aber diese anderen Leute haben keinen Vertrag. Alles, worum wir sie gebeten haben, ist eine Bürgschaftsbestätigung." Doch die wollte der Bundesstaat Texas wie erwähnt nicht mehr im Voraus ausstellen ...