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Brawn rechnet mit vielen Motorschäden

Der Mercedes-Teamchef geht davon aus, dass es in der kommenden Saison dank der neuen V6-Turbomotoren zu zahlreichen Defekten kommen wird.

Beim Großen Preis von Deutschland bekamen die Zuschauer ein Bild zu sehen, welches aus der Formel 1 fast schon verschwunden zu sein schien. Das Cosworth-Aggregat von Jules Bianchis Marussia verabschiedete sich mit einem kapitalen Motorschaden, der Antrieb hauchte mit einer gewaltigen Qualmwolke sein Leben aus – was derzeit ein absoluter Ausnahmefall ist, könnte in der kommenden Saison wieder regelmäßiger Bestandteil der Formel 1 werden.

Die aktuellen V8-Saugmotoren mit 2,4 Liter Hubraum werden im kommenden Jahr durch V6-Turbomotoren mit 1.600 cm³ abgelöst, die zudem über ein stärkeres und komplexeres Energierückgewinnungssystem (ERS) verfügen werden. Mercedes-Teamchef Ross Brawn geht davon aus, dass die neue Technik im ersten Jahr noch nicht sonderlich standfest sein wird: "Wir werden uns in eine Zeit zurückversetzen wie vor 20 Jahren. Die Technik ist so komplex, dass ich viele Schäden erwarte", sagte Brawn dem Magazin auto, motor und sport. "Das wird dann das neue Überraschungsmoment."

Defekte würden sich auch auf das sportliche Geschehen auswirken, denn am kommenden Jahr müssen die Teams mit fünf Antriebseinheiten pro Auto und Saison auskommen. Wird ein weiterer Motor eingesetzt, muss der betroffene Fahrer das Rennen aus der Boxengasse starten. Sollte bei einzelnen Komponenten wie dem Turbolader oder den ERS-Batterien das Limit überschritten werden, ist eine Rückversetzung um zehn Plätze in der Startaufstellung die Folge.

Derzeit sind Motorschäden eine absolute Ausnahme. Die derzeitigen Motoren sind bereits seit 2006 im Einsatz, in der achten Saison am Ende des Entwicklungszyklus und dementsprechend standfest. Hinzu kommt, dass die Aggregate durch ein per Reglement vorgeschriebenes Drehzahllimit von 18.000 Umdrehungen pro Minute bei weitem nicht mehr voll belastet werden.

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