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Formel 1: News

Bald schon „Stammgast“ im Gerichtssaal?

Bernie Ecclestone könnte bald schon mehr Termine im Gerichtssaal als an den Rennstrecken haben – der britische Formel 1-Zampagno gibt sich jedoch amüsiert…

Bernie Ecclestone könnte bald mehr Termine vor Gericht als an der Rennstrecke haben - während wegen einer möglichen Anklage im Fall um Gerhard Gribkowsky selbst Ruhe vor dem Sturm herrscht, zieht wegen der Machenschaften des Formel-1-Promoters und des ehemaligen BayernLB-Vorstandes eine weitere Partei vor Gericht: Constantin Medien.

Der Ismaninger Konzern, früher Teilhaber der Königsklasse, wirft dem Duo vor, mit Preismanipulation für Verluste in dreistelliger Millionenhöhe gesorgt zu haben.

Konkret geht es um den Verkauf der Königsklasse an die Vermarktungsgesellschaft CVC. Die Anwälte des Unternehmens argumentieren, dass Gribkowsky nach dem Erhalt von 44 Millionen US-Dollar (umgerechnet rund 33 Millionen Euro) Schmiergeld keine anderen Käufer mehr gesucht hätte.

Constantin Medien befand sich bis zum Jahr 2003 im Besitz von 16,7 Prozent der Formel 1, die im Gegenzug für eine Vereinbarung über die Profitverteilung für wenig Bargeld an die BayernLB gingen.

"Amüsantes Verfahren"

Hätte die Landesbank ihren eigenen Besitz drei Jahre später marktüblich an CVC verkauft und nicht - wie infolge der Gribkowsky-Bestechung vermutet - zu einem Spottpreis, hätte Konstantin Medien an dem Geschäft deutlich mehr verdient.

Durch die Manipulation sollen 171 Millionen US-Dollar (circa 128 Millionen Euro) verloren gegangen sein. Dieses Geld fordert der deutsche Konzern nun in London nun ein. Das Verfahren soll im Oktober beginnen und rund fünf Wochen dauern.

Ecclestone sieht der Sache - wie allen juristischen Bemühungen gegen seine Person - gelassen entgegen und gibt sich, als könne ihn kein Wässerchen trüben.

"Ich bin darauf vorbereitet, vor Gericht auszusagen. Das werden auch einige andere tun", erklärt der Brite dem &39; und reagiert sarkastisch auf die Anschuldigung: "Ich hoffe, es kommt dazu. Es würde amüsant werden." In der Tat hat Ecclestone nicht nur ein gesundes Ego, sondern auch juristische Argumente auf seiner Seite.

Keine außergerichtliche Einigung

Der 82-Jährige ist wegen der Schmiergeldzahlung an Gribkowsky in Deutschland noch nicht angeklagt. Er kann sich auf die Aussage des früheren BayernLB-Vorstandes Kurt Faltlhausers berufen, der in München von einem "unerwartet hohen Preis" für den Verkauf der Anteile seiner Bank an CVC sprach.

Im Einklang damit stehen die Ausführungen des Ex-Managers Dieter Burgmer, der das Angebot als "sehr attraktiv" bezeichnete. Es sind Indizien für einen marktüblichen Preis, der die Constantin-Argumentation hinfällig machen würde.

Ecclestone demonstriert eine breite Brust: "Es ist ein Fall, der verhandelt wird, weil er Geld verloren hat", schießt der Zampano in Richtung des Constantin-Teilhabers und Vorstandsmitglieds Dieter Hahn.

"Sein Problem ist, dass die Leute von der Bank sagen, dass die Anteile nicht unter Wert verkauft wurden." Diese Argumentation wird dadurch weiter gestützt, dass die BayernLB 2006 einen satten Jahresgewinn verzeichnete und der Verkauf der Anteile von den Verantwortlichen als wichtiger Baustein dessen bezeichnet wurde.

Und so lässt es Ecclestone auf einen Showdown ankommen: "Es geht nur darum, Geld zu machen. So einfach ist das", lanciert der Formel-1-Promoter einen weiteren Angriff auf Hahn, der seiner Aussage zufolge über Mittelsmänner versucht haben soll, die Sache außergerichtlich zu klären, um eine Verhandlung in London zu verhindern.

"Ich werde die Sache nicht beilegen. Der Richter wird das tun", meint Bernie Ecclestone.

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