
Formel 1: News | 03.10.2013
Kein einheitlicher Benzinlieferant geplant
Der Aufschrei war umsonst: Die FIA plant keine Einführung eines Benzin-Monopols, sondern hat sich in ihrer Pressemitteilung nur missverständlich ausgedrückt
Es war nur ein Nebensatz in der FIA-Pressemitteilung nach der Sitzung des Motorsport-Weltrats in Dubrovnik am vergangenen Freitag, doch er sorgte für Aufregung in der Branche. Die FIA stellte nämlich klar, dass künftig sie alle technischen Ausschreibungen für die Formel 1 veranlassen werde und dies auch im neuen Concorde-Agreement so festgelegt sei, und nannte als Beispiel die Bereiche Reifen und Benzin.
Von verschiedenen Medien wurde dies so interpretiert, dass es neben Reifenhersteller Pirelli künftig auch in puncto Benzin ein Monopol geben könnte, was bei den Teams für einen Aufschrei sorgte. Denn Firmen wie ExxonMobil, PDVSA, Petronas, Shell und Total lassen sich ihr Engagement als technischer Partner teilweise zweistellige Millionensummen pro Jahr kosten - ein Budgetposten, auf den viele der Teams gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten wie diesen nicht verzichten können.
Doch die FIA gibt Entwarnung und erklärt nun, dass ein Benzin-Monopol nie vorgesehen war. In einem Schreiben an die Teams betont FIA-Generalsekretär Pierre de Coninck, dass die Formulierung der Pressemitteilung missverständlich war. Man habe nur darlegen wollen, dass künftig die FIA bei allen Ausschreibungen das Sagen hat. Die Anführung von zwei möglichen Beispielen habe dann medial für falsche Interpretationen gesorgt.
Hintergrund für die Klarstellung der FIA-Rolle bei Ausschreibungen im neuen Concorde-Agreement war übrigens die Vergabe des Reifendeals für die nächsten drei Jahre. Denn Bernie Ecclestone und Pirelli hatten schon längst ein kommerzielles Abkommen unterschrieben, als die FIA noch nicht einmal entschieden hatte, ob es mit Pirelli weitergeht oder nicht. Künftig soll erst die FIA entscheiden und dann Ecclestone die finanziellen Rahmenbedingungen aushandeln.