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Formel 1: News

Kommt die Revolution?

Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo sieht früher oder später die Notwendigkeit einer Generalüberholung der Formel 1.

Luca di Montezemolo sieht früher oder später die Notwendigkeit einer Generalüberholung der Formel 1. An vielen Ecken und Enden müsse die Königsklasse in den Augen des Italieners renoviert werden, was praktisch aber erst passieren kann, wenn der 82-jährige Formel 1-Boss Bernie Ecclestone von der großen Bühne abtreten wird. Zwar habe di Montezemolo großen Respekt vor dem Lebenswerk des Briten, trotzdem werde es irgendwann Zeit für eine Machtübergabe.

"Früher oder später kommt es immer zu einem Generationenwechsel", erklärt di Montezemolo gegenüber Corriere della Sera. "Es wird aus statistischen Gründen nicht mehr allzu lange dauern, bis wir die Post-Ecclestone-Ära erreichen werden. Über andere Gründe möchte ich nicht sprechen." Deshalb müsse die Königsklasse auf eine Runderneuerung in den kommenden Jahren eingestellt sein: "Wir müssen uns für einen neuen Lauf der Dinge vorbereiten, um in der Lage zu sein, die dringenden Angelegenheiten und den Bedarf einer neuen Formel 1 anzugehen", so der Ferrari-Präsident.

Wie eine neue Führung der Königsklasse aussehen könnte, malt sich di Montezemolo bereits aus: "Ich glaube, das Management dieses Sports - und wir sollten nicht vergessen, dass es nicht nur um Show geht - sollte einer Gruppe von Menschen anvertraut werden, die offen für neue Ideen sind. Die sollten sich sowohl mit Rennsport, Marketing sowie Kommunikation auskennen und ein Gespür für die Fans haben." Damit meint der 65-Jährige sowohl diejenigen, die an die Strecke kommen und viel Geld für Tickets ausgeben als auch die vor dem Fernseher. Gleichzeitig sei ein sensibler Umgang mit den Sponsoren gefragt.

Trotz all dieser Ansatzpunkte, die Ecclestone in di Montezemolos Augen womöglich nicht ganz perfekt hinbekommen hat, hat der Italiener großen Respekt vor dem Geleisteten des Zampanos: "Ich kenne Bernies Stärken und Schwächen, aber wir sollten ganz klar herausstellen, dass kein anderer jemals wieder so viel für die Formel 1 tun wird, wie Ecclestone das getan hat." Außerdem habe der Ferrari-Mann keine Lust auf erneute Diskussionen mit dem Briten: "Ich hatte kürzlich erst welche mit ihm, nachdem er etwas zu gesprächig über gewisse Ferrari-Angelegenheiten war und gleichzeitig überraschenderweise sehr still über die illegalen Tests von Mercedes."

Davon ab hat di Montezemolo für einen anderen Großen des Sports nur Bewunderung übrig: Jean Todt. Der ehemalige Ferrari-Teamchef, der mit Michael Schumacher seine größten Erfolge feierte, steht heute an der Spitze der FIA: "Als er hier die Leitung des Rennstalls innehatte, hat er nicht nur einen guten, sondern einen großartigen Job gemacht", erinnert sich di Montezemolo. Todts heutiger Beruf sei doch ziemlich unterschiedlich dazu: "Es ist nicht einfach, er hat eine zweigeteilte Institution voller Spannungen von Max Mosley übernommen." In einer so komplexen Welt wie der Formel 1 brauche Todt nun einen Konsens, um die Transparenz und auch die Regeln weiterzuentwickeln, so der Ferrari-Präsident.

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