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Formel 1: News

Montezemolo – Zuckerbrot und Peitsche

Ferrari-Boss Luca di Montezemolo rügt Fernando Alonso, der nach dem Rennen in Ungarn mit Zweifeln an der Kompetenz des F138 aufhorchen ließ.

Ferrari-Pilot Fernando Alonso konnte auf dem Hungaroring seinen fünften Startplatz nicht wie erhofft in ein besseres Rennergebnis ummünzen und wurde auch 70 Rennrunden als Fünfter gewertet. Damit rutschte der Spanier in der Fahrerwertung vom zweiten auf den dritten Rang ab und hofft nun inständig darauf, dass Ferrari das Entwicklungstempo für die zweite Saisonhälfte anziehen wird.

"Am Ende fehlte uns das Tempo", haderte Alonso nach dem Rennen und stellte ernüchtert fest: "Wir waren mit Soft- und Medium-Reifen zu langsam, haben uns nur verteidigt. Wir müssen uns das im Detail ansehen, brauchen eine tiefe Analyse. Wir waren immer gut, was das betrifft, aber schon am Freitag haben wir bei den Longruns gesehen, dass wir nicht so konkurrenzfähig sind."

Nachdem einige in jüngster Vergangenheit an den F138 geschraubte Upgrades ihre Wirkung verfehlten, trat Ferrari auf dem Hungaroring mit einer älteren Aero-Spezifikation an. In diesem Zusammenhang äußerte Alonso Zweifel an der Kompetenz bei Ferrari und sprach davon, dass die Scuderia "die Situation nicht unbedingt verbessert" habe.

In Maranello zeigt man sich vom Verhalten Alonsos wenig begeistert. "Im unmittelbaren Nachgang zu einem schlechten Ergebnis mögen hastige Wutausbrüche normal sein. Diese helfen aber niemandem weiter. Was es jetzt braucht, ist ein Schulterschluss", so ein Statement von Ferrari, das zwischen den Zeilen auf eine Rüge für Alonso seitens Präsident Luca di Montezemolo aufmerksam macht: "Damit wird auf die jüngsten Kommentare von Fernando Alonso Bezug genommen. Diese kamen weder bei Montezemolo noch bei irgendjemand anderem im Team gut an."

Zwar ist nicht ganz klar, ob sich Ferrari damit auf die oben genannten Alonso-Äußerungen bezieht oder ob teamintern andere Themen zur Sprache kamen. Fakt ist jedoch, dass Präsident Montezemolo dem Ferrari-Statement zufolge Alonso am Montag zwar telefonisch zu dessen 32. Geburtstag gratulierte, ihm bei dieser Gelegenheit aber "ein Ohr abkaute und ihn darauf hinwies, dass alle großen Champions, die für Ferrari gefahren sind, stets gebeten wurden, die Interessen des Teams über ihre eigenen zu stellen".

So sei in einer Phase wie dieser der Moment gekommen, "ruhig zu bleiben, Polemik zu vermeiden und stattdessen Demut und Entschlossenheit zu zeigen, um deutlich zu machen, dass man dem Team und seinen Mitgliedern auf und neben der Strecke die Stange hält". Die am Ungarn-Sonntag aufgetauchten Gerüchte einer möglichen Zusammenarbeit zwischen Alonso und Red Bull dürften wohl kaum für die gewünschte Ruhe in Maranello sorgen...

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