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Formel 1: News

„Ich vermisse die Formel 1“

Robert Kubica, der in der Rallye-WM in der WRC-2 siegreich war und bei Mercedes im F1-Simulator arbeitet, spricht über seine Sehnsucht nach der Königsklasse.

Mehr als zwei Jahre ist es mittlerweile her, dass Robert Kubica zum bisher letzten Mal ein Formel-1-Auto auf der Strecke fuhr.

Am 3. Februar 2011 markierte der Pole für Renault beim Test in Valencia (siehe Foto links unten) die Bestzeit, doch drei Tage später wurde seine Formel-1-Karriere bei einem schweren Unfall im Rallye-Auto vorerst beendet.

Unmittelbar vor dem Großen Preis von Kanada, wo Kubica 2008 seinen einzigen Grand-Prix-Sieg feierte, sagt der 28-Jährige im Interview mit der BBC: "Ich vermisse die Formel 1."

"Wenn du alles dafür machst, um Formel-1-Fahrer zu werden, und dass dann auf einmal vorbei ist, dann ist es vielleicht nicht schmerzhaft, aber keinesfalls das, was du willst", sagt Kubica.

Der Pole war bei einem Gaststart bei der Rallye "Ronde di Andora" in Italien am Steuer eines Skoda Fabia S2000 verunglückt. Dabei hatte sich eine Leitplanke ins Auto gebohrt und Kubica schwer am rechten Arm und Bein verletzt.

"Ich habe mir bei dem Rallye-Unfall schwere Verletzungen zugezogen, aber ich kann mich glücklich schätzen, dass ich immer noch auf hohem Niveau fahren kann, auch wenn es nicht mehr die Formel 1 ist", sagt Kubica, der in diesem Jahr mit einem Citroen Rallyes bestreitet und am vergangenen Wochenende bei der Rallye Griechenland seinen ersten Sieg in der WRC2-Klasse der Rallye-Weltmeisterschaft landete. Darüber hinaus fährt er für Mercedes im Simulator.

Langfristiges Ziel des 28-Jährigen ist die Rückkehr in die Formel 1. Derzeit ist er körperlich nach eigener Aussage dazu noch nicht in der Lage. "Ein Formel-1-Auto zu fahren, wäre nicht das große Problem, ein komplettes Rennen auf den verschiedenen Strecken zu fahren, allerdings schon.

Das ist bisher leider nicht möglich", sagt Kubica, der nach wie vor unter Bewegungseinschränkungen der rechten Hand leidet. "Das Problem in der Formel 1 ist der fehlende Platz. Falls die FIA die Autos eines Tages 10 bis 15 Zentimeter breiter machen würde, könnte ich fahren."

Wichtig sei für ihn jedoch generell, Fortschritte zu erkennen. "Selbst im normalen Leben habe ich Schwierigkeiten mit der Hand, aber beim Fahren im Rallye-Auto und Simulator erkenne ich Fortschritte", sagt Kubica.

Die Frage wie lange es dauert und wie weit er kommen werde, interessiert den Polen derzeit nicht. "Egal, ob es einen Monat, ein Jahr oder zehn Jahre dauert. Eines Tages werde ich vielleicht wieder in der Formel 1 fahren."

Die Zeit nach dem Unfall sei nicht nur wegen der Operationen und der Schmerzen sehr hart für ihn gewesen. "Wenn du im Krankenhaus liegst, beginnst du es zu vermissen und realisierst, wie sehr du diesen Sport liebst", so der Pole.

"Ich habe einen hohen Preis für meinen Fehler bezahlt, aber er hätte noch viel höher sein können", spricht Kubica über die Folgen des Unfalls. Dies sei jedoch ein Teil des Sports, den man akzeptieren müsse.

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