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Formel 1: News

Lauda outet Mercedes-Daten

Niki Lauda hat in einer TV-Sendung die exakte PS-Zahl der Mercedes-Triebwerke verraten – mit den zusätzlichen 160 PS wären das deren 740…

PS-Zahlen werden in der Formel 1 von den Technikern üblicherweise gehütet wie der eigene Augapfel. Das gilt auch für die Daten der neuen Hybrid-Antriebseinheiten. Die Motorenhersteller gaben sich diesbezüglich bislang zugeknöpft - bekannt war bloß, dass die Gesamtleistung mit den alten Sauger-Triebwerken vergleichbar sei. Und dass die zwei Elektromotoren 160 PS beitragen.

Doch jetzt hat Niki Lauda die Katze aus dem Sack gelassen. Bei ServusTV rutschte dem Mercedes-Aufsichtsrats-Vorsitzenden bei seinen Ausführungen im Gespräch mit Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko die Zahl heraus. "Der Benzin-Motor hat ungefähr 580 PS. Dann kommt elektrisch...", war der Österreicher in Fahrt.

Marko konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen und kommentierte: "Interessante Daten." Auf Laudas Frage, ob der in der Kritik stehende, von Red Bull Racing eingesetzte Renault-Motor weniger Leistung habe, meinte Marko bloß: "Ich wäre froh, wenn ich 580 PS hätte."

Noch keine 160 PS vom Elektromotor

Insgesamt würde sich dadurch bei den Silberpfeilen eine Leistung von 740 PS ergeben. Doch Lauda gibt zu, dass Mercedes die gesamten 160 PS der Elektromotoren noch nicht abrufen kann. "Ich kann dich übrigens beruhigen", besänftigte er seinen Landsmann, "wir kriegen die 160 wegen dieser Software-Problematik auch noch nicht, denn der Fahrer muss das Auto noch steuern können."

Das Problem: Wenn die Power zu abrupt einsetzt, dann kann der Fahrer diese mit dem Gasfuß nur schwer kontrollieren. "Dann sind die Reifen kaputt und der dreht sich", bestätigt Lauda. Und gibt zu, dass sein Team diesbezüglich noch Nachholbedarf hat: "Diese Fahrbarkeit ist nach wie vor für Mercedes ein Problem, obwohl ich glaube, dass wir da schon weit sind." Das gelte aber auch für Ferrari und Renault: "Diese Probleme müssen alle anderen auch lösen."

Generell darf sich Mercedes damit brüsten, den besten Antriebsstrang geliefert zu haben. Für Lauda kein Zufall: "Das war absehbar, weil Mercedes in Brixworth immer eine High-tech-Mannschaft hatte, die genau weiß, was sie tut, und die das Projekt mit all seinen Komplikationen richtig angegangen ist. Und den Erfolg sieht man jetzt schon, denn wir konnten mit vier Teams mehr Kilometer als die anderen abspulen."

Während Renault als einziger Formel-1-Motorenhersteller kein richtiges Werksteam hat und man die Antriebseinheit auf dem Prüfstand nie inklusive Getriebe ausprobierte, war man bei Mercedes besser vorbereitet. "Die Frage ist: Wie viele Zusatzgeräte, nämlich Batterie und Strom - also nicht nur den mechanischen Ottomotor - kann ich auf dem Prüfstand mittesten?", sagt Lauda. "Und da waren wir glaube ich besser aufgestellt. Wir konnten das ganze Aggregat mit all seinen heißen und kalten Generatoren auf dem Prüfstand testen."

50 Prozent Ausfallsquote in Melbourne?

Trotzdem sei man keineswegs vor bösen Überraschungen gefeit. "Wir haben am letzten Testtag bei drei Motoren mechanische Probleme bekommen", gibt der ehemalige Formel-1-Weltmeister zu. "Gottseidank beim Testen und nicht in Melbourne. Also für uns war das positiv. Jetzt werden die Motoren angeschaut und verbessert."

Trotz allem rechnet Lauda beim Saisonauftakt in Australien mit einer enormen Ausfallsquote wegen der nicht haltbaren Motoren. "In Melbourne wird das halbe Feld einfach ausfallen, weil zu wenig Testzeit zur Verfügung war", prophezeit der Wiener. Und hofft, dass Nico Rosberg und Lewis Hamilton nicht zu den 50 Prozent zählen werden.

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