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Offiziell: Montezemolo verlässt Ferrari

Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo tritt nach insgesamt 19 Formel-1-WM-Titeln ab und macht Platz für Fiat-Boss Sergio Marchionne.

Was sich bereits seit einigen Tagen angekündigt hat, ist nun offiziell. Trotz zahlreicher Dementis und Treuebekundungen am Monza-Wochenende verlässt Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo die Scuderia nun doch per 13. Oktober. Der 66jährige macht damit Platz für einen neuen Chef an der Spitze von Ferrari: Fiat-Boss Sergio Marchionne, der bereits in Monza Druck auf Montezemolo ausgeübt hatte.

Bei der Scuderia erreicht der große Umbruch damit einen neuen Höhepunkt, nachdem in dieser Saison bereits Teamchef Stefano Domenicali zugunsten von Marco Mattiacci seinen Hut nehmen musste. "Ferrari wird beim bevorstehenden Börsengang der FCA-Gruppe an der Wall Street eine wichtige Rolle spielen. Dadurch beginnt eine neue und andere Phase, bei der ich das Gefühl habe, dass sie vom Geschäftsführer der Gruppe geleitet werden sollte", erklärt Montezemolo in einem Statement.

"Es ist das Ende einer Ära – und so habe ich mich entschieden, meine Position als Präsident nach fast 23 herausragenden und unvergesslichen Jahren, zusätzlich zu der Zeit, die ich in den 70er Jahren an der Seite von Enzo Ferrari verbracht habe, aufzugeben. Ferrari ist das wunderbarste Unternehmen der Welt. Es war ein großes Privileg und eine Ehre, dieses Unternehmen anführen zu dürfen", so der Italiener weiter. "Ich habe über die Jahre all meinen Enthusiasmus und mein ganzes Engagement in diese Aufgabe gesteckt. Gemeinsam mit meiner Familie war Ferrari – und das wird es auch weiterhin sein – das Wichtigste in meinem Leben."

"Im Namen meiner Familie und mir möchte ich Luca für alles, was er für Fiat und Ferrari getan hat, danken", erklärt der Fiat-Vorsitzende John Elkann. "Wir haben viele herausfordernde, aber auch lohnende Momente miteinander geteilt. Luca verlässt uns mit meinen aufrichtigsten und herzlichsten Wünschen für seine zukünftigen Pläne und der Hoffnung – und ich bin sicher, dass wir sie beide teilen – dass Ferrari bald wieder auf die Siegerstraße kommt."

Auch Fiat-Boss Sergio Marchionne, der ab dem 13. Oktober das Amt als Ferrari-Präsident übernimmt, möchte Montezemolo für seinen langjährigen Einsatz danken: "Als Vorsitzender von Ferrari hat er das Unternehmen auf ein neues Level an technologischer und organisatorischer Exzellenz gebracht, das außerdem außergewöhnliche finanzielle Ergebnisse mit sich brachte", so Marchionne.

"Luca und ich haben hinreichend über die Zukunft von Ferrari gesprochen, und unser gemeinsames Interesse zu sehen, wie Ferrari sein wahres Potenzial auf der Strecke erreicht, hat zu Missverständnissen geführt, die am vergangenen Wochenende deutlich sichtbar wurden" so der baldige Ferrari-Chef weiter. "Ich möchte Luca für alles danken, was er für Fiat, Ferrari und mich persönlich getan hat."

Mit Montezemolos Rücktritt endet bei Ferrari eine Ära: 1973 war der Italiener erstmals als persönlicher Berater von Firmengründer Enzo Ferrari engagiert worden, bevor er bereits ein Jahr später zum Rennleiter bei der Scuderia ernannt wurde. Zwischen 1977 und 1991 legte der Italiener eine Formel-1-Pause ein, bevor er vom damaligen Fiat-Geschäftsführer Gianni Agnelli zum Vorstandsvorsitzenden von Ferrari ernannt wurde.

Seit 23 Jahren ist der Italiener nun ununterbrochen an der Spitze des Unternehmens aus Maranello gewesen, das er zu Beginn des Jahrhunderts zur bislang siegreichsten Ära der Formel-1-Geschichte geführt hat. Unter seiner Leitung holte Ferrari acht Fahrer- und elf Konstrukteurstitel und wurde damit zum erfolgreichsten Team aller Zeiten.

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