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Teams setzen auf Schlupfloch

Ferrari hat ein Hintertürchen im Reglement gefunden, mit dessen Hilfe man das 2015er-Aggregat erst später homologieren lassen könnte.

Einige Formel-1-Teams hoffen auf ein Schlupfloch im Reglement für die Saison 2015, das ihnen unter Umständen mehr Entwicklungszeit für die neue Antriebseinheit verschaffen könnte. Mercedes hatte aufgrund seines technischen Vorsprungs gegen eine Lockerung der Regularien gestimmt, mit der zur Saisonmitte ein Upgrade möglich gewesen wäre.

Allerdings wird im Regelwerk kein explizites Datum genannt, bis wann die Motoren homologiert sein müssen. Bisher wurde angenommen, dass die Antriebsstränge bis zum Saisonstart am 15. März abgenommen werden müssen, und auch Neueinsteiger Honda hat den 28. Februar als Stichtag genannt bekommen. Einige Teams meinen nun aber, dass sie ihren Motor auch später im Jahr homologieren lassen und bis dahin noch mit dem 2014er-Aggregat fahren können.

Ferraris Technikdirektor James Allison hatte das Thema bereits in Abu Dhabi zur Sprache gebracht. Die FIA sah zwar ein, dass kein Datum genannt wird, andere Formulierungen würden aber klarstellen, was gehe und was nicht. Damit bezieht man sich nicht zuletzt auf folgenden Satz aus dem sportlichen Reglement: "Ein Hersteller darf während einer Saison nicht mehr als eine Version der Antriebseinheit homologieren lassen."

An diesem Punkt argumentieren die aufrührerischen Teams jedoch, dass man die erprobte Variante von 2014 ja nicht erneut abnehmen lassen muss. "Theoretisch könnte man ein paar Rennen warten", wird eine ungenannte Quelle von Autosport zitiert. "Dadurch würde man wertvolle Entwicklungszeit gewinnen, allerdings ginge man auch mit dem langsameren Motor von 2014 in die Saison."

Auch wenn die FIA ihre Meinung bekanntgegeben hat, haben die Teams theoretisch die Möglichkeit, das Thema mit den Stewards beim Saisonauftakt in Melbourne zu diskutieren. Wie ein Sprecher des Weltverbandes berichtet, hätte man das Thema aber gern vorher vom Tisch: "Womit auch immer du in Melbourne auftauchst – das ist dein homologierter Motor. Das war immer klar, auch wenn es nicht explizit in den Regeln steht."

"So einfach ist das, auch wenn man es unglücklicherweise nicht genau so im Reglement lesen kann." Das Thema müsse noch abschließend diskutiert werden, aber man werde es bis Melbourne aus der Welt geschafft haben, ist sich der FIA-Sprecher sicher. Übrigens stellt nicht nur Ferrari die Regeln in Frage; ob es die Scuderia und gewisse andere Teams drauf ankommen lassen werden, wird sich noch zeigen.

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