
Formel 1: News | 29.05.2014
Verspäteter Einstieg
Die Vorbereitungszeit ist zu kurz: Gene Haas wird mit seinem Team nicht wie geplant im kommenden Jahr, sondern erst 2016 in die Formel 1 einsteigen.
Foto: Nascar
Das US-amerikanische Haas-Team wird erst 2016 in die Formel 1 einsteigen. Diese Entscheidung traf der Vorstand des Rennstalls nach Informationen von auto, motor und sport nach eingehender Beratung. Der Grund: Haas, der Mitte April die Lizenz für seinen Rennstall erhielt, hätte gemeinsam mit seinem Südtiroler Teamchef Günther Steiner in weniger als einem Jahr ein komplettes Formel-1-Team aus dem Boden stampfen müssen - und das an einem Standort, an dem es keine Formel-1-Infrastruktur gibt. Ein zu ehrgeiziges Unterfangen.
Schließlich ist nach wie vor nicht alles bereit, um mit dem Bau des neuen Boliden zu beginnen: Die neue Fabrik in Mooresville in South California wird erst im September fertig, auch der Vertrag mit dem Antriebsstrang-Partner - alles deutet auf Ferrari hin - ist noch nicht unter Dach und Fach.
Das Chassis wird von Dallara designt werden: Steiner hat über sein Unternehmen Fibreworks Composites enge Verbindungen zum italienischen Chassis-Hersteller, der in Parma - also nur eine Autostunde von Maranello entfernt - sitzt.
Für einige Fragezeichen sorgt auch das Reglement für die Saison 2015: Die Strategiegruppe hat einen Plan zur Kostenreduktion vorgelegt, der auf Einheitsteilen basiert. Laut auto motor und sport ist FIA-Boss Jean Todt von dem Vorschlag aber noch nicht restlos überzeugt.
Bei der FIA-Weltratssitzung am 26. Juni in München wird die Entscheidung fallen, welche Teile vom Antriebsstrang-Partner übernommen werden können und was man selbst produzieren muss. Kein unerheblicher Faktor, wenn es um die Planung eines Formel-1-Boliden geht.