MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Formel 1: News

„Überholt wird nur noch, weil man einen Knopf drückt“

Jacques Villeneuve kritisiert das neue Reglement und die Regelmacher. Er sieht den Status der Formel 1 langfristig gefährdet.

Mit einem komplizierten neuen technischen Reglement, dessen Auswirkungen auf die Rennen bei den ersten Testfahrten allenfalls zu erahnen waren, beschreitet die Formel 1 neue Wege. V6-Turbo-Motoren bestimmen ab sofort das Bild. Das kinetische Energierückgewinnungs-System (KERS) wurde zum deutlich komplexeren ERS aufgebläht, die pro Renndistanz zur Verfügung stehende Benzinmenge deutlich nach unten verändert. Ergo kommt dem Thema Spritsparen und Haushalten mit den Ressourcen im Cockpit ab sofort mehr Bedeutung denn je zu.

Ex-Formel-1-Weltmeister Jacques Villeneuve macht sich so seine Gedanken und sorgt sich um das Image der Königsklasse. "Ich verstehe einfach nicht, was sie tun. Ich verstehe das Konzept nicht. Ich mache mir Sorgen um den Status der Formel 1", gesteht der Kanadier gegenüber Autosport und fügt an: "Hoffentlich liege ich falsch."

Villeneuves Bedenken: "Die Formel 1 ist nicht mehr heroisch, die Fahrer sind keine Helden mehr." Das Problem sei, dass die Regeländerungen "künstlichen" Hintergrund hätten und dies würde "niemals funktionieren", so der Formel-1-Weltmeister des Jahres 1997, der in diesem Jahr die komplette Saison der Rallyecross-Weltmeisterschaft bestreitet.

Das Thema Spritsparen als solches ist in den Augen von Villeneuve nicht der Sargnagel, die Umsetzung dessen allerdings schon. "Es spricht nichts gegen Benzinsparen. In der Vergangenheit klappte das gut. Das Problem ist, dass es die Fahrer nicht selbst tun müssen. Die Elektronik nimmt es ihnen ab. Du sitzt einfach da und die Elektronik spart Sprit für dich. Das geht am Sinn der Maßnahme vorbei."

Mit der künstlichen Überholhilfe DRS, die 2014 ins vierte Jahr geht, hat sich Villeneuve ohnehin noch nie anfreunden können. "Überholt wird doch nur noch, weil man einen Knopf drückt und nicht, weil man ein tolles Manöver gesetzt hat", erneuert der Kanadier seine Kritik am verstellbaren Heckflügel und sieht mit der Ausrichtung hin zu "jüngeren Fans, die eine kürzere Aufmerksamkeitsspanne haben und einfach alle paar Sekunden ein Überholmanöver sehen wollen" klar den falschen Weg eingeschlagen.

Angesichts der tiefgreifenden Regeländerungen für 2014 kommt Villeneuve zum Schluss: "Sie versuchen, die falschen Leute anzusprechen. Sie wollen die 'Grünen' für sich gewinnen, aber die Formel 1 ist nun mal nicht grün. Es ergibt keinen Sinn, so etwas überhaupt zu probieren. Das sorgt vielleicht für gutes Image in Reihen der Regierungen, aber es hat nichts mit Formel 1 zu tun. Es werden viele Entscheidungen getroffen, die der Formel 1 langfristig betrachtet nicht gut tun."

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

Formel-1-Qualifying Katar

Fehler bei Norris - Pole für Piastri!

Zweites Qualifying, zweiter Fehler: Lando Norris verliert die Poleposition an Oscar Piastri - Max Verstappen auf Startplatz drei - Wieder Debakel für Hamilton

Liam Lawson wird bei den Racing Bulls 2026 eine weitere Chance erhalten und einen neuen Teamkollegen bekommen: Arvid Lindblad gibt sein Formel-1-Debüt

Bodenplatte zu stark abgenützt

Beiden McLaren droht Disqualifikation

Schock für das McLaren-Team: Sowohl Lando Norris als auch Oscar Piastri droht die Disqualifikation weil die Abnützung der Bodenplatten das erlaubte Maß überschritten hat. Damit würde sich die WM zum spannenden Dreikampf zuspitzen.

Fehlerliste immer länger

Ist der Druck zu groß für McLaren?

McLaren hätte den Fahrertitel längst in der Tasche haben müssen - Warum Teamchef Andrea Stella die jüngsten Fehler aber nicht als alarmierendes Zeichen sieht

Antonio Fuoco ist der Sieger des FIA-GT-Weltcups in Macau 2025 - Erneut kracht es in Lisboa Bend - Marciello mit Megastart auf Platz zwei

Formel 1 Katar: Sprint

Piastri siegt und holt auf Norris auf

Es wird wieder enger in der Formel-1-Fahrerwertung: Oscar Piastri gewinnt den Sprint in Katar und reduziert seinen WM-Rückstand auf Lando Norris