MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Formel 1: Analyse

Formel-1-Chance kostet acht Millionen

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff über Karrieren, die einen reichen Vater erfordern, und warum Pascal Wehrlein auf die GP2 verzichtet.

Jeder, der schon einmal einen Tag auf der Kartbahn verbracht hat, weiß: Motorsport ist eine teure Angelegenheit. Wie kostspielig das Hobby wird, wenn es zum Beruf werden soll, ist mit dem Freizeitvergnügen aber nicht mehr vergleichbar. Um welche Summen es genau geht, verrät jemand, der sich mit Talentförderung auskennt: Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff spricht von rund acht Millionen Euro, die es braucht, um es bis in die Formel 1 zu schaffen.

Sparpotenzial besteht laut des Österreichers kaum, wie er im Gespräch mit der Times verdeutlicht: "Es ist nicht möglich, diese Kosten zu senken, weil die Sache längst zum Business geworden ist. Man sollte einen Gönner oder einen reichen Papa haben", erklärt Wolff. Weil es in allen Erdteilen genügend investitionsbereite Financiers gibt, entsteht kein Druck auf die Rennställe bzw. die Organisatoren der einzelnen Serien, für Abhilfe zu sorgen. Die Nachfrage definiert also das Geschäft.

Wolff beziffert die Aufwendungen für einen Karrierebeginn im Kartsport auf eine Million Euro, anschließend "droht" eine weitere für den Einstieg in die unteren Monopostoklassen. Jährlich 350.000 Euro für das Sprungbrett Formel 3 sind hingegen relativ wenig, die GP2 als finale Vorstufe zur "Königsklasse" schlägt mit mindestens 1,5 Millionen Euro weitaus heftiger zu Buche. Wolff hält insgesamt bis zu fünf Millionen für möglich; um sich dann in die Formel 1 einzukaufen, seien weitere zwei bis drei Millionen vonnöten.

Ein zumindest im späten Teenageralter alternativer Weg ist eine Werksförderung, etwa in der DTM. Genau diesen Luxus genießt etwa Mercedes-Youngster Pascal Wehrlein. Er zeigt sich bei crash.net kritisch, wenn es um den direkten Formel-1-Unterbau der GP2 oder die Formel Renault 3,5 als Sprungbrett geht: "Für mich war die GP2 nie eine Option, weil ich in der Formel 3 schon von Mercedes gefördert wurde. Es braucht heute einen Hersteller, der hinter einem steht und einen unterstützt."

Wehrlein erachtet Erfolge in den Monoposto-Championaten nicht als Garantie für eine Formel-1-Chance, die Verbindung zum Autokonzern jedoch als äußerst fruchtbar. Schließlich hat sie ihm nebst seinem DTM-Cockpit bereits den Platz als dritter Pilot im Formel-1-Werksteam von Mercedes und zusätzliche Testchancen bei Force India gebracht.

News aus anderen Motorline-Channels:

Formel 1: Analyse

Weitere Artikel:

Offiziell: Albon verlängert mit Williams

Alexander Albon bleibt langfristig bei Williams

Was Formel-1-Fahrer Alexander Albon dazu bewegt hat, seine sportliche Zukunft weiterhin bei Williams zu sehen, und wie lange er für das britische Team fahren wird

Starterliste 24h Le Mans 2024

23 Hypercars mit Habsburg und Bortolotti

Teilnehmerliste für die 24 Stunden von Le Mans 2024: 23 Hypercars - mit dabei auch Ferdinand Habsburg und Mirko Bortolotti, 16 LMP2 mit Rene Binder und 23 LMGT3 mit Richard Lietz und Klaus Bachler

Durchbruch in der Formel 1

Der Aufstieg des Lando Norris

Lando Norris holte in Miami seinen ersten Formel-1-Sieg - Wir blicken zurück auf die spektakuläre Karriere des McLaren-Youngsters

Gewinne Tickets für die komplette Rennwoche am Nürburgring

Kartenverlosung: 24h Nürburgring

Mit Motorline mittendrin in der Startaufstellung auf der Start-/Ziel-Geraden vor dem Rennen: Wir verlosen Top-Tickets samt Fahrerlager-Zugang für die gesamte Rennwoche des Vollgas-Spektakels Ende Mai, Anfang Juni