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Formel 1: Interview

Pokale: Hamilton will mehr "Bling!"

Moderne Formel-1-Fahrer und ihre Sorgen: Lewis Hamilton fordert traditionelle Trophäen aus Edelmetall statt gesponsorten Plastikkitsch.

Staubfänger statt Schönheiten? Bei den Formel-1-Podiumszeremonien werden seit einigen Jahren allerhand Kuriositäten überreicht, ob mit Folklore verzierte Urnen in Ungarn, ein knallblaues Recycling-Plastik-Etwas in Brasilien oder ein Silber gegossenes Logo einer spanischen Großbank in Italien – für Designpreise taugt kaum eine Trophäe. Mode- und Stilfanatiker Lewis Hamilton hat die Nase voll und beklagt: "Wir brauchen hübschere Pokale. Es ist schockierend, wie hässlich diese Trophäen sind."

Für die Schöpfer der fragwürdigen Kunst hat der Mercedes-Star weitere wenig schmeichelhafte Worte parat. "Sie sind auf dem Niveau meiner Kartzeit, damals waren sie richtig schlecht", ärgert sich Hamilton. Ebenfalls nicht gerne erinnert er sich an die Boxen mit einem Miniaturauto, mit denen er in der Formel Renault beschenkt wurde. Lieber blickt er auf seine Formel-3-Zeit und die Blickfänge, die er noch kurz nach seinem Einstieg in die "Königsklasse" in der Saison 2007 kredenzt bekam.

"Heute sind sie einfach fürchterlich", legt der Brite nach. "Ich habe das Bernie [Ecclestone; Anm.] erzählt, er hat den Mann für die Pokale in sein Büro geholt, und ich habe nur bemerkt: 'Du weißt schon ...'" Auch über den Pokal für den zweiten Platz beim Grand Prix von Österreich in Spielberg konnte sich Hamilton nicht freuen: "Das ganze Teil war aus Holz. Der Sockel war aus Blei oder etwas in der Art. Was bitte?! Das muss doch Silber sein!", plädiert er für mehr Edelmetall in seinem Trophäenschrank.

Wenig Freude dürfte Hamilton, der sich das Anrecht auf die Originale in seinem Mercedes-Vertrag festhalten hat lassen, um sie nicht wie bei McLaren an das Team abtreten zu müssen, auch mit dem ersten Preis für den Großbritannien-Sieger am kommenden Wochenende. Der traditionelle Goldpokal wird nicht reaktiviert, sondern erneut durch eine Skulptur in Form einer metallenen Streckenskizze ersetzt.

2014 beschwerte er sich sogar direkt beim Podiumsinterview über das feuerrote Kunststofflogo des Hauptsponsors: "Im vergangenen Jahr haben sie mir dieses Plastikding gegeben. Ich dachte mir nur: 'Das ist nicht der Pokal! Der sieht nach GP2 aus, nicht nach Formel 1." Vielmehr wünscht sich Hamilton Wandertrophäen oder zumindest jedes Jahr ein identisches Modell für den Sieger: "Toll wäre, wenn jedes Land so einen wirklichen Pokal hätte. Einer, der sich über die Jahre etabliert hat und geschichtsträchtig geworden ist", plädiert Hamilton.

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