
Formel 1: News | 24.06.2015
Berger statt Horner? Dementi!
Am Telefon erfuhr Christian Horner, ausgerechnet von einem anderen Teamchef, von seinem Rauswurf bei RB Racing – Helmut Marko dementiert.
Red Bull Racing erlebte beim Quasi-Heimrennen in Spielberg ein schwarzes Wochenende. Zu allem Überdruss überschatteten Gerüchten das einstige Weltmeisterteam, Teamchef Christian Horner könnte abgelöst werden. Der Brite wurde laut der Zeitung The Times am Sonntag vor dem Rennen von einem anderen Teamchef angerufen, der seinen Abschied bedauerte.
"Ich war schockiert", kommentiert Horner gegenüber The Times die Ereignisse. "Ich hatte keine Ahnung, dass die Leute so über mich sprechen." Die Verwunderung war umso größer, weil er den Vorabend noch mit Konzernboss Dietrich Mateschitz verbracht hatte: "Ich habe einen langfristigen Vertrag mit dem Team. Derzeit ist es schwierig, aber Dietrich und ich waren am Samstag Abend gemeinsam abendessen und kommen nach wie vor sehr gut aus. Wir wissen, dass wir Probleme haben, aber wir müssen uns da durchkämpfen. Deswegen bin ich hier und mache meine Arbeit."
Zudem dementiert auch Mateschitz' mächtiger Motorsportkonsulent Helmut Marko gegenüber der Kleinen Zeitung die Gerüchte: "Das ist alles absoluter Unfug. Wer auch immer das Gerücht in die Welt gesetzt hat, es stimmt einfach nicht und ist völlig aus der Luft gegriffen."
Als Nachfolgekandidat für Horner war der Österreicher Gerhard Berger ins Spiel gebracht worden. Der ehemalige Formel-1-Pilot gilt als enger Vertrauter von Landsmann Mateschitz, war beim Heimrennen in Spielberg im Outfit des Bullenteams unterwegs und saß auch an dessen Kommandostand. Darin sollte man allerdings nicht zu viel hineininterpretieren, denn Berger war bis vor einigen Jahren Toro-Rosso-Mitbesitzer. Schon im Vorjahr in Abu Dhabi war er bei R·B·R mit Christian Horner an der Boxenmauer zu sehen.
Vor dem Grand Prix von Österreich hatte Daniel Ricciardo, der beim Heimspiel einen einzigen Punkt für seine Truppe holte, angedeutet, dass teamintern derzeit Unruhe herrscht. "Wir können es uns nicht leisten, noch weiter zurückzufallen", machte der Australier seinem Ärger gegenüber f1i.com Luft. "Wenn sich nichts ändert, dann muss etwas Großes passieren – irgendjemand muss einen Schritt machen und es umsetzen." Offiziell waren seitens des Teams bisher ausschließlich die Antriebseinheiten als Schwachstelle ausgemacht worden.