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Formel 1: News

„Ein Tourenwagen ist heute lauter“

Ex-Formel-1-Pilot Nick Heidfeld über die flüsternden Turboantriebe, seine Karriere in der Formel E und der WEC und seinen Traum-Rennwagen.

Nick Heidfeld hat sich 2011 aus der Formel 1 verabschiedet. Nach dem damaligen Grand Prix von Ungarn setzte ihn Lotus vor die Tür - das plötzliche Ende einer Karriere in der Königsklasse nach fast 200 Renneinsätzen. "So stellt man sich keinen Abschied vor", berichtet der Mönchengladbacher im Interview mit der FAZ. Die Zeit nach dem Rauswurf sei "extrem schwierig" gewesen.

"Ich konnte nicht absehen, dass meine Karriere vorbei ist, ich konnte mich nicht darauf einstellen, wann mein letztes Rennen war. Das war hart, daran hatte ich zu knabbern. Das hat gedauert, bis ich darüber hinweg war. Aber ich habe neue Kraft daraus geschöpft", sagt Heidfeld. Mittlerweile hat der Ex-BMW-Pilot in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) und vor allem in der neuen Formel E neue Motivation und neuen Spaß gefunden.

In der Weltmeisterschaft für Formelfahrzeuge mit Elektroantrieb fährt Heidfeld oft vorn mit, der große Erfolg blieb ihm aber bislang verwehrt. "So ein Rennwagen wiegt knapp 900 Kilogramm, im Qualifying haben wir 300 PS, im Rennen etwa 180 PS. Die Beschleunigung, die Fliehkräfte in den Kurven, die Bremswirkung - nichts davon ist mit der Formel 1 zu vergleichen", gibt der 37-Jährige offen zu. "Wenn du weißt, welche Kräfte in der Formel 1 wirken, wie du da in den Sitz gedrückt wirst, dann haut dich das zumindest nicht um."

Wenig umwerfend ist auch der Sound der Formel E - auch wenn Heidfeld am Zischen der neuen Boliden etwas Gefallen gefunden hat. "Der Sound ist cool, er gefällt mir. Mein Rennwagen klingt beinahe wie ein Kampfjet, ein leiser Kampfjet", sagt er. Im Gegensatz dazu sei die Formel 1 in Sachen Soundkulisse weit hinter der "lauten Musik" der Vorjahre zurück.

"Wenn ich an die Zeit in der Formel 1 denke, dann höre ich noch immer diese Motoren, die bis zu 20.000 Umdrehungen geleistet haben, die so laut kreischten, dass sie Gänsehaut verursacht haben", erinnert sich Heidfeld mit Wehmut an die lauten V8- und V10-Zeiten. "Dieser Sound ist wichtig für die Formel 1, er gehört zur DNA dieser Serie. Es ist schade, dass die Boliden nicht mehr so klingen wie früher. Ein Tourenwagen ist heute lauter."

Auf die Frage, welches sein Traumauto aus den Zeiten in der Königsklasse sei, antwortet der Deutsche: "Ein McLaren, das Weltmeister-Auto von Mika Häkkinen aus der Saison 1998. Damals war ich dort Testfahrer - und dieses Auto war eine Wucht." Der damalige MP4/13 stammte aus der Feder von Stardesigner Adrian Newey. "Er war so wunderbar ausbalanciert, hatte so viel Power, ich hatte sofort das Gefühl, dass ich mit dieser Maschine eine Einheit bilde", sagt Heidfeld.

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