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Formel 1: News

Form folgt Funktion

Die Formel-1-Nasen der aktuellen Saison bekamen eine deutliche Schönheitskur. Pat Symonds erklärt die Entstehung.

Sie stehen bei vielen Formel-1-Fans vor allem wegen der Optik immer wieder im Blickpunkt: Die Nasen. Den meisten Ingenieuren ist eine optisch ansprechende Front allerdings recht egal, ihnen geht es um möglichst viel Effizienz. Williams-Technikchef Pat Symonds erklärt, warum auch 2015 wieder so viel Zeit in die Entwicklung der Zinken geflossen ist, die bei vielen Zuschauern trotz einer Präzisierung der Regeln noch immer in der Kritik stehen.

Auf die Frage, wie groß die Herausforderung 2015 aus aerodynamischer Sicht war, erklärt Symonds gegenüber ESPN: "Tatsächlich war es ziemlich signifikant. Es ist eine dieser Sachen, für die 2014 Regeln festgelegt wurden. Und als wir dann ins Detail gegangen sind, haben wir Schlupflöcher entdeckt, wie ich es nennen möchte. Das daraus resultierende Ergebnis war ästhetisch nicht das, was die Leute im Sinn hatten, als sie die Regeln verfassten."

"Dass passiert häufig, denn wenn du die Regeln aufschreibst, dann denkst du dir: 'Wie wird das Ding aussehen?' Wenn du dann aber ins Detail gehst, dann sehen Leute, die täglich damit zu tun haben, einen Weg, wie man das umgehen kann", erklärt Symonds und ergänzt: "Die Idee war es, dass die Sachen 2015 aufgeräumt werden sollen und man näher an das herankommt, was 2014 vorgesehen war."

"Ich denke, dass wir alle gesagt haben: 'Okay, das sieht viel sauberer aus, es wird funktionieren.' Aber in Wahrheit haben wir uns gedacht: 'Jesus, dadurch haben wir Abtrieb verloren!' Deshalb gab es in diesem Bereich eine Menge Arbeit. Ich denke, eine Schwierigkeit ist, dass es ziemlich offensichtlich geworden ist, dass man so eine tiefe Nase möglichst kurz halten möchte. Das wird beim Crash-Test zu einer echten Herausforderung."

"Das ist der eigentliche Kompromiss: Wie kurz kannst du sie machen und trotzdem den Crash-Test bestehen?", schildert Symonds den Gedankengang der Konstrukteure. Noch schwieriger sei die Arbeit allerdings vor einem Jahr gewesen: "Die Nase zu isolieren war gar nicht so offensichtlich wie in diesem Jahr. Da war es nur eine einzige Änderung und das war okay für uns."

Vor der Saison 2014, als die tieferen Nasen eingeführt wurden, habe das Team hingegen vor einem ganzen Haufen an Aufgaben gestanden. "Wir mussten verstehen, was wir mit der tieferen Nase anstellen", erinnert sich Symonds und erklärt: "Wir identifizierten einige Limitierungen, also begannen wir gleich mit einer anderen Philosophie und verlegten die unteren Querlenker nach unten, um dort einen besseren Luftstrom zu haben."

Die tieferen Nasen hätten eine Auswirkung auf den kompletten Luftstrom gehabt, weshalb alle Teile bis hin zum Heckflügel angepasst werden mussten. Symonds' Erklärung: "Nichts ist isoliert. Es ist alles Teil einer Philosophie." Eine Philosophie, die bei Williams, angesichts des dritten WM-Platzes in der vergangenen Saison, wohl recht gut funktioniert hat. Es wird sich zeigen, ob sich auch die viele Arbeit, die in die Nase für die Saison 2015 geflossen ist, gelohnt hat.

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