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Formel 1: News

„Man wird es gegen die Wand fahren“

Der frühere, von seinem „Freund“ Ron Dennis geschasste McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh prophezeit den Untergang der Formel 1.

Wie tief steckt die Formel 1 in der Krise? Wenn man nach den Worten von Ex-McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh geht, dann sehr tief. "Ich liebe die Formel 1 und ich liebe McLaren", so Whitmarsh gegenüber Reuters, der von 2009 bis 2013 die Geschicke des Traditionsteams leitete.

"Ich war 25 Jahre dort und es macht mich traurig", sagt er über die Entwicklung der Königsklasse. Das größte Problem für Whitmarsh ist dabei, dass sich ein Großteil der weltweit relevanten Automobilkonzerne verabschiedet hat.

"Man kann sich den Verlauf einmal anschauen und wie der Sport vor dreißig Jahren war. Man hatte irgendwann einmal die Ära der Tabak-Konzerne, die einen Wachstumsschub bedeutete und dann die Ära der Automobilkonzerne, als wir sieben der neun größten Automobilhersteller (in der Formel 1; Anm. d. Red.) hatten", rafft der 57-Jährige die Geschichte aus seiner Sicht: "Dann gingen sie mit der Weltwirtschaftskrise weg."

Liegt das Problem bei Ecclestone?

Die Formel 1 müsse einen gänzlich anderen Weg einschlagen, wenn sie das Ruder noch herumreißen wolle. Vor allem bei der Verteilung der Preisgelder sieht er Handlungsbedarf.

"Es muss hinsichtlich Verteilungsfragen etwas gerechter zugehen. Das ist die ständige Diskussion und momentan hat man sich dort an einen ziemlich schwierigen Punkt manövriert", kritisiert er, dass die großen Teams bei Bernie Ecclestones Preisgeld-Verteilungsschlüssel den Löwenanteil kassieren.

Das sportliche Umfeld meidet Whitmarsh, der seinen Stuhl bei McLaren 2014 nicht ganz freiwillig räumte, unterdessen. "Ich versuche mich herauszuhalten, so gut ich nur kann, versuche nicht, es zu kommentieren. Aber es macht mich traurig damit, was mit dem Sport passiert", bekundet er seinen Unmut: "Ich glaube, man wird es gegen die Wand fahren und verbrennen lassen, bevor man die Kehrtwende schafft. Vielleicht wird man es hinbekommen, aber ich bin traurig, wenn ich mir anschaue, dass es den Prozess durchläuft, den es momentan durchläuft."

Mit seinen Forderungen nach Veränderungen steht Whitmarsh als ehemaliger Teamboss nicht alleine da. Auch Ex-Teambesitzer Eddie Jordan fand zuletzt deutliche Worte, sogar weit drastischere als Whitmarsh. Denn während dieser lediglich Teilaspekte kritisierte, so forderte Jordan hingegen den Rücktritt Ecclestones.

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