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Formel-1-Test: Spielberg Marco Wittmann, Scuderia Toro Rosso, STR10, Renault, Formel-1-Test, Spielberg, 2015

Rosberg vorne, Wittmann glänzt

Nico Rosberg sorgt am letzten Testtag 2015 für die Bestzeit; DTM-Champ Marco Wittmann verblüfft bei seinem Formel-1-Debüt im Toro Rosso.

Nach dem Wetterchaos am Dienstag gab es am zweiten und letzten Testtag in Spielberg endlich gute Bedingungen, abgesehen von ein paar Regentropen am Nachmittag. Dementsprechend fleißig waren die Teams, nur Williams-Pilot Valtteri Bottas blieb unter der 100-Runden-Marke. Einmal mehr erwies sich der Mercedes als das schnellste Auto: Nach Pole und Rennsieg am Wochenende platzierten sich die "Silberpfeile" auch an beiden Testtagen an der Spitze des Klassements.

Spielberg-Sieger Nico Rosberg, der das Auto von Testpilot Pascal Wehrlein übernahm, brannte in seinen 117 Runden eine persönliche Bestzeit von 1:09,113 in den Asphalt. Damit war der WM-Zweite um fast zwei Sekunden schneller als sein Landsmann am Vortag, was aber vor allem auf die besseren Bedingungen zurückzuführen war. Auf die Pole-Position-Zeit von Lewis Hamilton (1:08,455) fehlten Rosberg rund sechs Zehntel.

Wittmann schneller als Sainz im Qualifying

Die eigentliche Sensation des Tages war allerdings ein weiterer Deutscher: DTM-Champion Marco Wittmann, der als Belohnung für seinen Titel den Toro-Rosso-Boliden ausprobieren durfte, war mit 158 Runden nicht nur der "Marathonmann" des Tages, sondern erwies sich auch als wirklich schnell. Der BMW-Werkspilot kam auf eine Zeit von 1:10,103, die ihn auf den vierten Rang brachte.

Im Qualifying hätte die Rundenzeit ganz knapp für den Einzug in Q3 gereicht. Zwar war Max Verstappen am Samstag um rund eine halbe Sekunde schneller gewesen, Wittmann hätte sich damit aber vor den zweiten Toro-Rosso-Rookie Carlos Sainz geschoben. Zudem darf man nicht vergessen, dass es sich um die Formel-1-Premiere des DTM-Piloten handelte, der dabei eine makellose Leistung ablieferte, auch wenn ein Vergleich mit dem Qualifying wegen der unterschiedlichen Bedingungen naturgemäß mit Vorsicht zu genießen ist.

Zwischen Leader Rosberg und Wittmann schoben sich Esteban Gutiérrez im Ferrari (+ 0,818; 110 Runden) und Williams-Stammfahrer Bottas (+ 0,916; 79 Runden). Die Scuderia nutzte den Testtag, um neue Aerodynamikteile auszuprobieren. Dabei verzeichnete der mexikanische Tester einen kleinen Ausflug ins Kiesbett, der aber im Gegensatz zu Antonio Fuocos Crash am Vortag ohne Folgen blieb. Auf Platz fünf reihte sich mit Wehrlein der schnellste Mann des Vortages ein. Der Mercedes-Tester und DTM-Pilot wechselte in den Force-India-Boliden und sammelte mit 132 Runden weitere wertvolle Formel-1-Kilometer. Auf Rosberg verlor er in seiner schnellsten Runde 1,140 Sekunden.

Force India: Nasenlöcher erneut im Einsatz

Force India konzentrierte sich auf weitere Vergleichstests mit dem neuen umfangreichen Aerodynamikpaket. Die am Dienstag enthüllte Nase mit den zwei Löchern kam erneut nur selten zum Einsatz – die Mechaniker schraubten dabei aber riesige Messinstrumente an den VJM08, um Daten über den Luftstrom zu erlangen.

McLaren erneut zuverlässig, Panne bei R·B·R

Hinter Lotus-Testpilot Jolyon Palmer, der nach 110 Runden mit einem Rückstand von 1,260 Sekunden Sechster wurde, reihte sich McLaren-Rückkehrer Fernando Alonso ein (+ 1,605). Das Team aus Woking konzentrierte sich auf Aerodynamikvergleichstests mit dem neuen Update, das der Spanier schon am Sonntag am Auto hatte, aber nach dem frühen Crash kaum nutzen konnte. Im Gegensatz zum Vortag, als Stoffel Vandoorne im Auto gesessen war, rückte Alonso meist mit der neuen, kürzeren Nase aus. Zudem erwies sich der sonst so störrische McLaren-Honda-Bolide erneut als zuverlässig: Der zweifache Weltmeister kam auf immerhin 104 Runden.

Nur für Platz acht reichte es bei Red Bull Racing auf der erweiterten Hausstrecke: Daniel Ricciardo blieb in seiner schnellsten Runde 1,644 Sekunden hinter Rosbergs Bestzeit. Am Nachmittag stand der RB11, an dem ebenfalls immer wieder große Messinstrumente befestigt wurden, stundenlang an der Box – eine Stunde vor Ende des Testtages sorgte Ricciardo dann für eine rote Flagge, als sein Bolide an der Boxeneinfahrt liegenblieb; dennoch gelangen ihm 116 Runden. Ein zweiter Abbruch erfolgte eine Minute vor der Zielflagge, weshalb der Test vorzeitig beendet wurde.

Der zweitfleißigste Pilot des Tages war Sauber-Mann Felipe Nasr, der sich in seinen 138 Runden neben Aerodynamiktests auf die Behebung der Bremsprobleme konzentrierte, die ihn seit dem Grand Prix von Monaco quälen. Mit einem Rückstand von 1,809 Sekunden musste er sich mit der "roten Laterne" begnügen.

Beste Rundenzeiten – Mittwoch:

1. Nico Rosberg (Mercedes) — 1:09,113
2. Esteban Gutiérrez (Ferrari) — 1:09,931
3. Valtteri Bottas (Williams) — 1:10,029
4. Marco Wittmann (Toro Rosso) — 1:10,103
5. Pascal Wehrlein (Force India) — 1:10,253
6. Jolyon Palmer (Lotus) — 1:10,373
7. Fernando Alonso (McLaren) — 1:10,718
8. Daniel Ricciardo (R·B·R) — 1:10,757
9. Felipe Nasr (Sauber) — 1:10,922

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