Formel 1: News | 24.02.2016
Anderes Qualifyingformat angedacht
Wie im Videospiel soll ein Eliminationsmodus zumindest am Samstag die Spannung zurückbringen; letztes Wort hat aber der FIA-Weltrat.
Strategiegruppe und Formel-1-Kommission versprechen sich von einer erneuten Veränderung des Qualifyings mehr Action (und bessere Zuschauerzahlen) an den Samstagen. Auf ihren Sitzungen am Dienstag verabschiedeten die beiden Gremien einen neuen Modus ab der Saison 2016. Das Qualifying soll weiterhin aus drei Abschnitten bestehen, künftig aber anders als zuletzt ablaufen. Wie bisher nehmen alle Piloten am Q1 teil; allerdings gilt es ab sofort, frühzeitig eine schnelle Rundenzeit zu markieren, denn nach sieben Minuten der ersten Session wird alle 90 Sekunden der jeweils langsamste Pilot von der Strecke geholt.
Dieses Prozedere wird fortgeführt, bis nur noch 15 Fahrer übrig geblieben sind. Nach einer kurzen Pause findet auch das Q2 auf diese Weise statt. Danach bleiben nur noch die acht schnellsten Autos übrig. Diese dürfen nach einer weiteren Pause zwecks Reifenwechsel und Betankung in das finale Q3-Shootout starten, das fünf Minuten fortdauert, ehe nach jeweils 90 Sekunden erneut die langsamsten sechs Fahrer eliminiert werden, sodass es zum Abschluss zum indirekten Duell zweier Piloten kommt.
Diese neue Qualifyingreglement müsste am 4. März allerdings erst noch vom Motorsportweltrat der FIA abgesegnet werden; bis dahin wird sich der Automobilweltverband mit öffentlichen Äußerungen zurückhalten. Auf Nachfrage hieß es lediglich, es seien konstruktive Sitzungen gewesen. Die Ausarbeitung und Einführung neuer Aerodynamikrichtlinien für die Saison 2017 werden noch bis April dauern, zudem werkt man weiter an den Motorspezifikationen für 2018 sowie an neuen Sicherheitsfeatures – die Einführung des Cockpitschutzsystems Halo wurde aber bereits beschlossen.
Bezüglich des Qualifyings hat es noch weitere Vorschläge gegeben, deren Umsetzung jedoch abgelehnt wurde. Eine der dort diskutierten Ideen war, die in der Meisterschaft führenden Fahrer mit einem zeitlichen Handicap in die Zeitenjagd zu schicken; die Toppiloten hätten dabei zusätzliche Hundertstel zu ihrer erzielten Rundenzeit addiert bekommen. Dass solche Modi für Zuschauer an den Strecken und TV-Schirmen kaum verständlich wären, war der Mehrheit in Strategiegruppe und Kommission – zumindest in diesem einen Fall – letztlich offenbar doch einsichtig ...