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Sepang: Minister bestätigt Formel-1-Aus

Malaysias Tourismusminister bestätigte, dass der 2018 endende Vertrag nicht verlängert wird – Singapur könnte dem Beispiel folgen.

Laut Tourismusminister Nazri Abdul Aziz wird 2018 der letzte Grand Prix von Malaysia in Sepang über die Bühne gehen. "Der aktuelle Vertrag gilt von 2016 bis 2018. Wenn der ausläuft, werden wir nicht verlängern", erklärte er gegenüber Today Online. Als Grund für die Entscheidung nannte er die seit 2014 fallenden Verkaufszahlen, das Interesse an der Formel-1-WM sinke. Kritische Stimmen aus Malaysia sind nichts Neues: Laut Sportminister Khairy Jamaluddin sind die Kosten der Austragung zu hoch, während gleichzeitig zu wenig Geld reinkommt. "Wir geben pro Jahr 300 Millionen Ringgit aus", bestätigte nun der Tourismusminister. Dies entspricht umgerechnet 64,6 Millionen Euro. Hinzu kommt die immer größer werdende Konkurrenz in dieser Region der Welt.

"Als wir zum ersten Mal ein Formel-1-Rennen ausgetragen haben, war das eine große Sache. Wir waren die ersten in Asien außerhalb von Japan, damals gab es noch nicht so viele Austragungsorte", sagte Sportminister Jamaluddin über das Jahr 1999. Zuletzt hatte Sepang den Vertrag im Jahr 2015 verlängert; man darf gespannt sein, ob es sich bei diesen Aussagen um das tatsächliche Scheitern der Verhandlungen handelt oder um eine Drohung, damit Formel-1-Geschäftsführer Bernie Ecclestone die Lizenzgebühr senkt. Für den Hauptsponsor des Mercedes-Teams, den staatlichen malaysischen Mineralölkonzern, war das Rennen stets eine wichtige Bühne. Man kann davon ausgehen, dass die aktuellen Schritte mit den Zukunftsplänen dieses Geldgebers koordiniert wurden.

Ecclestone läuft überdies Gefahr, in Zukunft auch noch andere Rennen zu verlieren, zum Beispiel den Zuschauerhit Singapur, wie der Brite kürzlich offenbarte. Der Vertrag mit den Veranstaltern des Nachtrennens läuft nur bis einschließlich 2017. "Schauen Sie sich an, was wir für Singapur getan haben", meinte der Formel-1-Zampano gegenüber auto, motor und sport. "Ja, der Grand Prix hat Singapur viel Geld gekostet, aber er hat ihnen auch viel Geld gebracht. Singapur war plötzlich mehr als nur ein Flugplatz, um von dort irgendwohin zu fliegen. Jetzt glauben sie, dass sie ihr Ziel erreicht haben und wollen vielleicht keinen Grand Prix mehr."

Dann wären da noch die weiteren Wackelkandidaten in Montréal, Interlagos und Hockenheim. Auch bei diesen Grands Prix sind die hohen Lizenzgebühren ein Thema. "Wir tun unser Bestes, um Kanada im Kalender zu halten", sagte Ecclestone, der seine Hoffnungen für 2017 diesbezüglich in die Hände von Williams-Rookie Lance Stroll legt. "In Brasilien versuchen wir das gleiche, auch wenn es schwierig ist." In Deutschland ist die Perspektive noch ungünstiger: "Wir können das Rennen in Deutschland nicht weiter subventionieren, wenn wir das gleiche nicht auch mit anderen Rennen in Europa machen." Auch in Österreich und auf anderen Rennstrecken lassen die Besucherzahlen zu wünschen übrig.

Gleichzeitig peilt Liberty Media, der designierte neue Inhaber der kommerziellen Rechte an der Formel-1-WM, einen Ausbau des Rennkalenders an – und das in einer Zeit, in der Ecclestone die Austragungsorte wegzubrechen drohen. Nicht auszuschließen, dass Malaysia und Co. erkannt haben, dass es ein guter Zeitpunkt ist, um die Vertragsbedingungen neu zu verhandeln, bessere Konditionen herauszuholen oder eben die "Königsklasse" vor die Tür zu setzen.

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