
Formel 1: News | 08.04.2017
2017 überschlagen sich die Ereignisse in der Formel 1
Die Formel-1-Autos sehen 2017 spektakulär aus, dafür sind Überholmanöver nun Mangelware. Für Spannung sorgt wiederum der erstarkte Ferrari.
Fotos: PHOTO4
Zum Saisonauftakt in Australien konnte die Formel 1 noch nicht auf der ganzen Linie überzeugen und die in sie gesetzten Erwartungen erfüllen. Überholmanöver und spannende Zweikämpfe waren die Ausnahme, nicht die Regel, und das große Spektakel mit Fahrern am Limit blieb aus. Dafür verspricht Sebastian Vettels Überraschungssieg eine packende Saison.
Anzunehmen jedenfalls, dass sich der Deutsche und Konkurrent Lewis Hamilton nichts schenken werden. Naturgemäß gibt das Fahrerduell zu allerhand Spekulationen Anlass, für Schlagzeilen sorgt die Königsklasse aber um nichts weniger durch die Ankündigung des FIA-Präsidenten Jean Todt und die großen Pläne der legendären Ex-Formel-1-Größen Bernie Ecclestone und Ron Dennis.
Vettel für Webber der klare Favorit
Wer bei Anbietern wie Guts Sportwetten platziert, kommt nicht umhin, sich unentwegt auf dem Laufenden zu halten. Dass sich in der Formel 1 rasch alles ändern kann und nicht länger Lewis Hamilton als Topanwärter auf den Weltmeistertitel 2017 gehandelt wird, hat der Grand Prix von Australien am 26. März 2017 gezeigt.
Zumindest Mark Webber ist davon überzeugt, dass sich Sebastian Vettel auf der Überholspur befindet. Von der einstigen Rivalität der RBR-Teamkollegen ist nichts mehr zu spüren. Vielmehr spricht der Australier in den höchsten Tönen vom Deutschen und war in Melbourne auch einer der Ersten, der Glückwünsche überbrachte. Gleichzeitig warnt er aber Ferrari, das Vertrauen Vettels in den neuen Wagen nicht zu enttäuschen und auch weiterhin nach besten Kräften zu versuchen, dem Erzrivalen Mercedes durch hundertprozentigen Einsatz den Rang abzulaufen.
Silberpfeile lechzen nach Aerodynamik
Naturgemäß bringt der verpatzte Saisonauftakt Mercedes ins Grübeln. Und jüngsten Berichten zufolge dürfte den Silberpfeilen die vergrößerte Hecköffnung rund um den Auspuff (Bild oben) zum Verhängnis geworden sein. Die bessere Kühlung und damit größere Zuverlässigkeit der Boliden erkauften sich die Deutschen scheint’s durch Abstriche in der Aerodynamik.
Ob dem so ist, steht auf einem anderen Blatt. Immerhin waren auch die roten Flitzer mit einem stärker geöffneten Heck unterwegs. Deshalb vermuten andere, dass womöglich ohne die geringfügigen Veränderungen des T-Flügels oder den bis nach hinten verlängerten Spalt der Heckfinne die Silberpfeile die Dominanz alter Tage zur Schau gestellt hätten. So oder so - in Shanghai präsentierte sich der Mercedes wieder mit einer kleineren Hecköffnung (Bild unten).
Überholmanöver – Luxus oder Notwendigkeit?
Nur noch fünf Überholmanöver hatte der Albert Park 2017 im Angebot. Im Jahr davor waren es immerhin noch 37. Auch wenn laut Max Verstappen das Überholen in Australien kein Leichtes ist, lügen Zahlen nicht.
Für den ehemaligen FIA-Präsidenten Max Mosley reichen ein paar Überholmanöver völlig aus, sofern sie etwas Besonderes sind.
Ohnehin war vielen Fans seit jeher ein Dorn im Auge, dass den Fahrern das Überholen mit dem Drücken des DRS-Knöpfchens zu einfach gemacht wird. Es hatte nichts Natürliches an sich, nur dank eines technischen Helferleins auf die Überholspur zu schwenken. Nichtsdestotrotz verstummen die Kritiker nicht, die sich im Grand Prix von Australien mehr Action erhofft hätten und die Befürchtung hegen, dass das Beispiel Schule macht und die Regeländerungen auch künftig weniger Überholmanöver erwarten lassen.
Comeback der V8- und V10-Motoren ausgeschlossen
Nichts wünschen sich Motorsportfans, Piloten und Teams sehnlicher als die Rückkehr der V8- oder V10-Saugmotoren. Doch hier wird es beim Wunsch bleiben. Offiziell sorgt sich FIA-Präsident Jean Todt um die Umwelt und setzt daher auf Hybrid-Systeme mit kleinerem Verbrennungsmotor und zusätzlicher Elektro-Power. In Wahrheit wollten die großen Autohersteller Mercedes, Fiat, Renault und Honda Hybrid-Motoren bauen, weil diese in der Serientechnik immer wichtiger werden. In jedem Fall will Todt eisern an den seit 2014 verwendeten V6-Turbomotoren festhalten, auch wenn sie zu leise sind.
Um wenigstens in diesem Punkt der Motorsportgemeinde entgegenzukommen und sie mit den klassischen Renngeräuschen zu beglücken, ist ab 2018 mit Soundgeneratoren zu rechnen. Gut möglich, dass dann niemand mehr Anstoß an den V6-Hybrid-Motoren nimmt und die Formel 1 ohne Wenn und Aber ihrer sportlichen Vorbildfunktion gerecht wird.