
Formel 1: Interview | 30.01.2018
Nigel Mansell fordert wieder 26 Autos
Weil es zu wenig Cockpits gibt und kaum Ersatzpiloten gebraucht werden, sieht der Brite Nachwuchsfahrer in einer Sackgasse stecken.
Nigel Mansell beschreibt die Formel-1-WM der Gegenwart als weniger umkämpft als in den 80er und 90er Jahren und wünscht sich erneut ein Starterfeld von 26 Wagen. "Es gibt so viele gute Fahrer, die in einer Sackgasse stecken und einfach nicht wissen, wo sie hin sollen", sagte der Brite und bedauert in diesem Zusammenhang auch, dass sich das Fahrerkarussell nicht mehr so stark drehe wie in seiner aktiven Zeit.
Da Unfälle kaum noch zu Verletzungen führten und Karrieren insgesamt immer länger dauern, stagniere der Markt: "Früher war frisches Blut an der Tagesordnung." Mansell denkt an die Pausen, die lädierte Rennfahrer früher einlegen mussten: "Es gab immer Autos, die verfügbar waren, aber das hat sich komplett erledigt." Die Verbesserung der Sicherheit sei natürlich begrüßenswert, aber trotzdem ein Problem für den Nachwuchs, der einfach nicht zum Zug kommt.
In der Formel-1-WM waren seit dem Grand Prix von Kanada 1995 nicht mehr die im sportlichen Reglement als Maximum erlaubten 26 Fahrzeuge am Start; 2010 – nach dem Debüt von Hispania, Lotus und Virgin – war das Teilnehmerfeld immerhin wieder 24 Wagen stark. In den Folgejahren wurde es durch die Pleiten der neuen Teams aber auf 18 Wagen dezimiert. Haas füllte die Boxengasse 2016 wieder etwas auf, doch weitere Zuwächse sind nicht in Sicht.