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Formel 1: Interview

Alguersuari fühlte sich wie Marionette

Ex-Toro-Rosso-Pilot Jaime Alguersuari rechnet im Interview mit der Formel-1-WM ab und wirft seinem früheren Team Benachteiligung vor.

Seine Zeit in der Formel-1-WM hat Jaime Alguersuari nicht in allerbester Erinnerung behalten. Der heute 28jährige reagiert, auf seine kurze dortige Laufbahn angesprochen, vielmehr äußerst verbittert und meint: "Als ich ging, habe ich Hass verspürt." Seine Karriere endete nach nur 46 Grands Prix zwischen 2009 und 2011 so abrupt, dass er dem ganzen Rennsport für immer den Rücken kehrte. Heute arbeitet er hauptberuflich als DJ.

Er weiß nichts Gutes zu berichten: "Wenn du nicht bereit bist und in eine kapitalistische Welt wie die Formel 1 eintrittst, bist du dort nur eine Marionette. Du repräsentierst eine Marke, weißt aber nicht, wer deine Freunde sind. Du lebst eine Lüge." So sei es ihm als 19jährigen ergangen, als er beim Grand Prix von Ungarn 2009 zu Toro Rosso kam, um den in der Formel-1-WM glücklosen Sébastien Bourdais zu ersetzen.

Das Umfeld habe ihm nie zugesagt. "In der Formel 1", erklärt Alguersuari der spanischen Zeitung Ara, "kannst du keine Meinung haben. Ich wollte meine Meinung sagen, denn ich wusste, es gab einen Unterschied zwischen meinem Auto und dem anderen." Er führt diesen Gedanken nicht näher aus, impliziert aber, Toro Rosso habe seinen Teamkollegen Sébastien Buemi bevorzugt.

Alguersuari sagt nur so viel: "Es war leicht zu denken: 'Diese Leute sind meine Feinde', aber erst später habe ich erkannt, dass ich nur durch sie überhaupt in die Formel 1 gekommen bin. Sie haben mich fürs Rennfahren bezahlt, daher musste ich ihnen dankbar sein."

Der Spanier hat zwischen 2009 und 2011 insgesamt 46 Grands Prix für Toro Rosso bestritten. Bei 36 Zielankünften punktete er zehn MAl. Als persönliche Bestleistung stehen ein sechster Startplatz beim Grand Prix von Belgien 2011 sowie zwei sechste Plätze bei den Grands Prix von Italien bzw. Südkorea im selben Jahr zu Buche. 2012 kamen mit Daniel Ricciardo und Jean Éric Vergne zwei neue Fahrer zu Toro Rosso, auch Buemi musste gehen.

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