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Formel 1: Interview

Racing Point soll zum Topteam werden

Er wollte nie ein Team besitzen, doch jetzt sind die Ambitionen groß: Gelingt es dem im Zuge der Budgetobergrenze wieder an 1999 anzuknüpfen?

Manchmal kommt man zu seinem Job wie die sprichwörtliche Jungfrau zum Kind. Lawrence Stroll hatte eigentlich nie davon geträumt, ein Formel-1-Team zu besitzen, nun gehört ihm der Rennstall Racing Point, bei dem sein Sohn Lance nach der erfolglosen Williams-Saison neu durchstarten will. Es ist der fünfte Name für das das Team, das als Jordan gegründet wurde und durch die Bezeichnungen Midland, Spyker und Force India gegangen ist.

Jetzt steht der Modemogul also mit seinem eigenen Rennstall da. Und mit dem hat er einiges vor, wie er erklärt: "Kurzfristig wollen wir da bleiben, wo wir stehen, mittelfristig wollen wir Dritter statt Vierter werden und langfristig, wenn sich die Regularien ändern, werden wir hoffentlich eines der besten Teams im Feld sein."

Dieser Masterplan klingt extrem ambitioniert für ein Team, dem nur rund ein Drittel des Budgets der Topteams zu Verfügung steht. Doch Stroll baut auf die geplanten Regeländerungen durch Liberty Media: "Ich habe mit [den Rechteinhabern] der Formel 1 gesprochen, um ihre Vision für 2021 nachvollziehen zu können, wenn eine Art Budgetobergrenze eingeführt werden und die kleinen Teams mehr Geld erhalten sollen."

Wird Racing Point ein zweites Benetton?

Und für den Fall wäre die Mannschaft aus Silverstone ausgezeichnet aufgestellt, schließlich galt das Force-India-Team in den vergangenen Jahren als "Effizienzweltmeister" und ließ zahlreiche größere Teams mehrere Jahre lang hinter sich. "Dieses Team ist einfach phänomenal", freut sich Stroll. "Sie haben 2016 und 2017 Platz vier in der Konstrukteurswertung geholt und wären auch vergangenes Jahr viertbestes Team geworden, wenn es nicht den Reset gegeben hätte." Durch die Insolvenz und den Verkauf des Teams verlor Racing Point Force India alle bis zur Sommerpause gesammelten Punkte.

"Diese Jungs geben weniger aus und sind trotzdem besser", so der 59-Jährige weiter. "Deshalb habe ich das als ausgezeichnet Business-Gelegenheit wahrgenommen." Sein Plan: Wenn sein Team dank der Budgetobergrenze ganz nach oben kommen sollte, könnte er sich im Besitz einer weiteren wertvollen Marke befinden. Wie es Benetton einst vorgemacht hat.

"Ich bin seit 30 Jahren in diesem Sport", sagt Stroll, der mit den Marken Tommy Hilfiger, Ralph Lauren und Michael Kors mehrfach als Sponsor in der Formel 1 auftrat. "Es gibt nur zehn Teams. Wenn man sich um eine solch wertvolle Anlage mit Liebe kümmert, dann zahlt sich das aus. Sei es in der NFL, im britischen Rugby oder im Fußball. Und ich glaube, dass hier genau dasselbe passiert."

Aus diesem Grund plant er, eine aktive Rolle einzunehmen. Allerdings in Maßen: "In diesem Team ist nichts kaputt, deshalb muss auch nichts repariert werden. Es gibt eine hervorragende Führung und ein gutes Management. Sie machen das schon sehr lange und leisten großartige Arbeit. Deshalb geht es darum, sie richtig zu unterstützen." Lediglich Teamchef Bob Fernley verlor man in Richtung des neuen McLaren-IndyCar-Teams - Otmar Szafnauer übernahm das Kommando. Ansonsten blieb alles beim Alten.

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