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"Strietzel" Stuck übt Kritik an F1-Budgetgrenze Hans-Joachim Stuck ist kein Fan der Budgetgrenze
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"Strietzel" Stuck übt Kritik: Budgetgrenze ein "vollkommener Schwachsinn"

Hans-Joachim Stuck kann mit der Budgetgrenze in der Formel 1 nicht viel anfangen und hat einen anderen Vorschlag, um Kosten zu senken

Die Budgetgrenze hat gleich in ihrem ersten offiziellen Jahr in der Formel 1 für eine Kontroverse gesorgt. Nicht nur, dass einige Teams in diesem Jahr stark um eine Erhöhung der Grenze verhandelt haben, Red Bull und Aston Martin wurden auch wegen geringfügiger Vergehen bestraft. Besonders der Fall von Red Bull war im großen Interesse der Öffentlichkeit.

Jemand, der mit der Budgetgrenze allerdings überhaupt nichts anfangen kann, ist Ex-Formel-1-Pilot Hans-Joachim Stuck, der die Idee gegenüber 'Motorsport-Total.com' als "vollkommenen Schwachsinn" bezeichnet.

Für ihn ist der Weg der Formel 1 "einfach der falsche Weg" - auch weil er die Kontrolle für schwierig hält: "Wer will denn das wissen, ob sich irgendein Team in Buxtehude einen Windkanal hinstellt und dort Teile testet? Das kriegst du nie mit", so "Strietzel", der zwischen 1974 und 1979 insgesamt 74 Formel-1-Rennen fuhr.

Anders sieht es Ex-Weltmeister Damon Hill, für den die Budgetgrenze ein "großer Erfolg" war, wie er im Podcast 'F1 Nation' sagt. "Es gibt noch ein paar Dinge, die man anpassen muss, aber langfristig werden wir sehen, dass die Budgetgrenze einen Einfluss haben wird", so der Brite.

Er ist überzeugt, dass der Druck von den Teams weiter hinten noch größer werden wird - auch weil ihnen mehr Entwicklungszeit zur Verfügung steht. Hill glaubt: "Gewinnen wird noch schwieriger werden!"

Stuck plädiert für Einheitsaerodynamik

Dass man die Kosten in der Formel 1 reduzieren muss, findet aber auch Stuck. Er würde allerdings einen anderen Weg gehen: Er würde wie in anderen Serien eine einheitliche Aerodynamik einführen. "Was meinst du, was du für Millionen sparst?", sagt er.

Zudem seien die Rennen in der IndyCar-Serie mit der einfachen Aerodynamik auch deutlich spannender. "Dann brauchst du nicht diesen deppernen Flügel auf und zu machen und auf der Geraden einfach vorfahren", meint Stuck. "Dann macht man, dass man schön Windschatten fahren kann, dann kannst du so wie der Verstappen Eier zeigen und gescheit überholen."

Mit der Überholhilfe DRS kann der Deutsche hingegen wenig anfangen: "Die Nummer, wenn du eine Sekunde dran bist, Flügel auf und vorfahren, wo ist denn da der Witz?"

Aus der Formel 1 hört man dabei aber gerne das Argument, dass es zur DNA der Serie dazugehört, sein eigenes Auto selbst zu konstruieren, wenn es um das Thema Einheitsteile geht. Doch Stuck entgegnet: "Kannst du ja auch. Jeder kann seine Aufhängung konstruieren und weiß der Teufel was", sagt er.

"Aber dass man von der Aerodynamik her einen gemeinsamen Weg geht, ist ja für alle nur von Vorteil."

Keine F1 im Free-TV: "Wo sind wir denn?"

Und Stuck sieht noch weitere Problemzonen, in denen man etwas sparen könnte. Er hat neulich mit FIA-Präsident Mohammed Bin Sulayem gesprochen und gefragt, warum die Formel 1 nicht einfach ab erstem Januar mit synthetischem Kraftstoff fährt. "Das kostet keinen Pfennig mehr", sagt er.

"Im Porsche-Supercup machen sie es ja genauso. Da stellst du die Motoren und die Computer neu ein und dann passt das", so Stuck. So könne man etwas für die Umwelt tun und die Formel 1 auf den richtigen Weg bringen. Ist das zu schwierig? "Da sage ich: Fuck, das muss man machen. Da fällt man eine Entscheidung und dann guckst du, wer es macht."

Und wofür Stuck auch kein Verständnis hat: dass die Formel 1 in Deutschland nur im PayTV läuft. "Es kann ja nicht sein, dass in Deutschland, die nach wie vor mich die Autonation der Welt sind, die Formel 1 nicht im Free-TV läuft und dass wir keinen deutschen Grand Prix haben. Ja, sag mal, wo sind wir denn?"

Motorsport-Total.com

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