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Toto Wolff: Nicht fair, dass die Fahrer so viel Geld verdienen Toto Wolff sieht ein schiefes Verhältnis bei den Gehaltsstrukturen
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Toto Wolff: Nicht fair, dass die Fahrer so viel Geld verdienen

Toto Wolff findet es nicht gerade fair, dass die Fahrer viele Millionen verdienen, während tausende Angestellte in der Budgetgrenze aufgeteilt werden müssen

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff plädiert für die Einführung einer Gehaltsobergrenze für die Fahrer, findet aber gleichzeitig, dass die umherschwirrenden Zahlen im Vergleich zum restlichen Teamgefüge immer noch zu groß sind.

Schon seit einiger Zeit wird in der Formel 1 über die Einführung einer Gehaltsobergrenze gesprochen. Aktuell sind die Gehälter aller Mitarbeiter eines Formel-1-Teams in der Budgetgrenze eingeschlossen - nicht aber jene der Fahrer und der drei bestbezahlten Mitarbeiter des Rennstalls. "Das ist sicherlich ein kontroverses Thema geworden", sagt Wolff.

Denn einerseits boomt die Formel 1 wie nie zuvor, was viel Geld in die Kassen spült, auf der anderen Seite dürfen die Teams aber aufgrund der Budgetgrenze nicht mehr so viel ausgeben. Und das geht laut Wolff vor allem zu Lasten der Mitarbeiter: "Wir haben 140 Millionen Dollar für tausend Leute. Mit der Inflation konnten wir nicht einmal die Inflation bezahlen", sagt er.

Gleichzeitig wird aber darüber geredet, ob man 30 oder 40 Millionen als Obergrenze für nur zwei Fahrer setzt. Für Wolff ist das "unangemessen, wenn man das in Betracht zieht". Er sagt: "Man kann nicht einfach in einigen der Spitzenteams eine Gehaltsrechnung von 30, 40, 50 Millionen haben, wenn der Rest des Teams in 140 Millionen Dollar aufgeteilt werden muss."

"Aber abgesehen davon, sind sie enorme Superstars, die es verdienen, zu den Spitzenverdienern des Sports zu gehören", findet der Österreicher die Diskussion schwierig.

Von den großen US-Ligen lernen

Er schaut diesbezüglich auf die großen US-amerikanischen Sportligen, die schon seit vielen Jahren eine Gehaltsobergrenze eingeführt haben. "Das funktioniert dort ziemlich gut", sagt er. Dem würde sich Haas-Teamchef Günther Steiner anschließen: "Wir können von diesen großen amerikanischen Sportligen etwas lernen", ist er überzeugt.

Wie das Spielergehalt in den vier großen US-Ligen gehandhabt wird, ist allerdings in allen Sportarten unterschiedlich: Während es im Football und im Eishockey harte Grenzen gibt, werden im Basketball gewisse Ausnahmen erlaubt. Im Baseball gibt es hingegen eine Art Luxussteuer, wo Teams noch einmal zusätzliches Geld in die Hand nehmen müssen, wenn das Gehalt eine Grenze übersteigt.

Eine Möglichkeit wäre, den Fahrern weniger Gehalt zu zahlen, dafür das Geld aber anderweitig über Werbeverträge hereinkommen zu lassen. "Das macht bei US-amerikanischen Sportteams zwei Drittel, wenn nicht sogar mehr aus", sagt Wolff.

Mehr Gehalt aus der Budgetgrenze?

Eine Idee, die zuletzt im Raum stand, war, dass Fahrer durchaus mehr verdienen könnten als die dann festgelegte Grenze. Das zusätzliche Geld müsste dann aber aus dem Topf der normalen Budgetgrenze kommen.

"In den amerikanischen Ligen können die Teambesitzer entscheiden, wie sie das Gehalt verteilen. Sie haben ein Team aus 80 oder 90 Leuten, und dann kann man sich immer noch entscheiden, ob man den großen Superstar haben will, der deutlich mehr verdient als alle anderen", sagt Wolff. "Das wäre eine Möglichkeit."

Der Mercedes-Motorsportchef wäre sogar dafür, das Gehalt der drei bestbezahlten Mitarbeiter in die Deckelung zu inkludieren: "Jeder sollte von der Budgetgrenze gecovert werden", sagt er.

Für Ferrari-Teamchef Mattia Binotto ist das "ein wirklich schwieriges Thema, und ich bin mir nicht sicher, ob es da eine Lösung gibt." Allerdings ist für ihn auch keine unmittelbare Lösung notwendig: "Es betrifft nur drei, vier Teams, mehr nicht. Und diese Teams haben bereits langfristige Verträge mit ihren Fahrern. Es ist also nichts, das wir für das kommende Jahr einführen müssen."

Motorsport-Total.com

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