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Abu Dhabi: Qualifying Max Verstappen hat sich beim Saisonfinale in Abu Dhabi die Poleposition gesichert
Motorsport Images

Marko verzockt 500 Euro bei Wette: Verstappen holt Pole in Abu Dhabi!

Max Verstappen gewinnt das letzte Qualifying der Formel-1-Saison 2023 vor Leclerc und Piastri - Lewis Hamilton in Q2, Carlos Sainz in Q1 ausgeschieden

Max Verstappen hat das letzte Qualifying der Formel-1-Saison 2023 gewonnen und sich unter Flutlicht auf dem Yas-Marina-Circuit die Poleposition für den Grand Prix von Abu Dhabi gesichert. Der Red-Bull-Pilot erzielte eine Bestzeit von 1:23.445 Minuten und verwies damit Charles Leclerc (Ferrari/+0,139) und Oscar Piastri (McLaren/+0,337) auf die Plätze 2 und 3.

Dabei war die Prognose für Verstappen vor Beginn des Qualifyings düster. Im Interview mit dem ORF hatte Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko angekündigt, er rechne "realistisch gesehen" mit einem Ergebnis "zwischen Platz 5 und Platz 10". Er ließ sich auf eine 500-Euro-Wette mit Christian Horner ein, ahnte aber schon da: "Es gibt auch den Max-Faktor."

Nachdem Verstappen im ersten Q3-Run vorgelegt hatte, war Norris bis zur zweiten Zwischenzeit drauf und dran, dem Niederländer gefährlich werden. Wegen eines Drifts im letzten Sektor konnte er sich aber nicht verbessern. So verlor Norris noch drei Positionen an Leclerc, seinen Teamkollegen Oscar Piastri und George Russell (Mercedes).

Piastri hatte mit dem dritten Platz vor der Session nicht gerechnet: "Vor dem Qualifying hatte ich keine einzige Runde ohne einen Fehler hinbekommen. Ich bin froh, dass das im Qualifying besser geklappt hat", sagt er.

Sechster wäre eigentlich Sergio Perez (Red Bull) geworden, dem Mexikaner wurde die letzte Zeit aber wegen Tracklimits in Kurve 1 gestrichen. So belegte er den neunten Platz, hinter Nico Hülkenberg (Haas) auf Platz 8 und vor Pierre Gasly (Alpine) auf Platz 10.

Platz 6 ging an Yuki Tsunoda (AlphaTauri), Platz 7 an Fernando Alonso (Aston Martin).

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Was hat es mit der Wette auf sich?

Was erst nach dem Qualifying durch den Boxenfunk publik wurde: Helmut Marko scheint recht überzeugt davon gewesen zu sein, dass Verstappen nicht auf Pole fahren würde, denn mit Christian Horner wettete er um 500 Euro, dass es diesmal nicht mit Reihe 1 klappen würde.

Eine Wette, die gute Erfolgsaussichten hatte, wie Verstappen nach dem Qualifying bestätigt. Seine Pole findet er "sehr merkwürdig", denn: "Wir haben uns das ganze Wochenende schwergetan. Für das Qualifying war es auf einmal besser, und wir konnten mehr attackieren."

Doch Marko irrte sich, und Verstappen brauchte nicht einmal eine zweite schnelle Q3-Runde, um auf Poleposition zu fahren. Horner an Verstappen am Boxenfunk: "Du hast mir gerade 500 Euro wegen einer Wette mit Helmut gewonnen. Das ist so, als würde man Blut aus einem Stein saugen!"

Verstappen grinst: "Ich hoffe, dass Helmut seine Lektion gelernt hat. Wette niemals gegen mich!" Marko verrät: "Das Geld geht an die Bar, wo die Mechaniker hingebracht werden. Die werden morgen einen schönen Abend haben."

Ist Ferrari jetzt der große Herausforderer?

Für das Rennen war Marko schon immer optimistischer als für das Qualifying. Und auch bei Ferrari sieht man Red Bull in der Favoritenrolle: "Ich schätze, dass unsere Rennpace nicht so gut sein wird wie in Vegas", befürchtet Leclerc und gibt als Ziel aus: "Mir ist egal, ob ich Sechster oder Siebter in der WM werde. Aber in der Teamwertung Zweiter zu werden, das ist sehr wichtig für uns."

"Mit Platz 2 hätte ich überhaupt nicht gerechnet. In der letzten Kurve bin ich ein bisschen gerutscht, aber das ist wohl anderen auch so gegangen. Ich bin sehr glücklich mit diesem Ergebnis, denn unser Auto ist sehr bockig an diesem Wochenende. Besonders auf gebrauchten Reifen", erzählt Leclerc.

Und weiter: "Nach dem ersten Run in Q3, mit gebrauchten Reifen, war ich Letzter, trotz einer guten Runde. Da hatte ich kaum Hoffnung. Aber kaum packen wir neue Reifen drauf, geht's plötzlich. Und meine Runde war auch top. Dann stehst du am Ende in der ersten Reihe. Aber das ist wie gesagt eine große Überraschung für uns."

Sainz, Sargeant in Q1 raus: Warum ist das historisch?

Es war in doppelter Hinsicht ein historisches Q1 in Abu Dhabi. Erstens, weil Carlos Sainz als 16. ausgeschieden ist, 0,138 Sekunden hinter Gasly. Er machte dafür Behinderungen auf der Strecke verantwortlich und funkte unter anderem: "Der Merc hat das mit Absicht gemacht!" Für den Ferrari-Piloten ist es das Ende der längsten Serie der Formel-1-Geschichte: Seit dem Grand Prix von Brasilien 2019 war er nicht mehr in Q1 ausgeschieden.

Auch bei Williams wurde Geschichte geschrieben: Albon gewann das Qualifyingduell 2023 gegen Logan Sargeant mit 22:0. Es ist das erste Mal seit 2020, dass ein Qualifyingduell zu null ausgeht. Damals unterlag Albon Verstappen bei Red Bull.

Sargeant hatte eigentlich eine persönliche Bestzeit von 1:24.532 Minuten erzielt. Die hätte zwar nicht gereicht, um Albon zu schlagen (1:24.298 Minuten); doch als 14. wäre er damit ins zweite Qualifyingsegment eingezogen. Allerdings wurden dem Amerikaner beide Q1-Runden gestrichen, jeweils wegen Tracklimits in Kurve 1.

Neben Sainz (16.) und Sargeant (20.) schieden auch Kevin Magnussen (Haas), Valtteri Bottas und Guanyu Zhou (beide Alfa Romeo) in Q1 aus. Zhou wurde ebenfalls die schnellste Zeit gestrichen, wegen Tracklimits in Kurve 16, beim Chinesen hätte das aber in der Position keinen Unterschied gemacht.

Hamilton in Q2 raus: Was war da los?

Zunächst sah es so aus, als würde es in Hülkenberg früh in diesem Qualifying erwischen. In Q1 wurde ihm eine Zeit von 1:25.054 Minuten gestrichen, in Q2 eine Zeit von 1:25.003 Minuten. Somit stand er jeweils vor dem zweiten Run gehörig unter Druck. Aber Hülkenberg hielt diesem stand und schaffte den Einzug in die Top 10 als Neunter in Q2.

Lewis Hamilton hingegen war als Elfte der Erste, der den Cut nicht schaffte. Am Ende fehlten dem Mercedes-Fahrer 0,081 Sekunden auf Piastris zehnbeste Q2-Zeit. In der Auslaufrunde funkte er an sein Team: "Mit diesem Auto stimmt etwas nicht." Später präzisierte er, sein Mercedes sei "nicht so toll" gewesen: "Ich hatte Probleme mit der Balance."

Teamchef Toto Wolff, sichtlich genervt von den Ergebnissen und erleichtert, dass die Saison jetzt zu Ende geht, hält kryptisch fest: "Vielleicht war das halt das, was im Auto steckt. Ich bin froh, dass das das letzte Qualifying mit diesem Auto war."

Dabei hatte sich Russell im zweiten Mercedes viel ausgerechnet für das letzte Qualifying des Jahres: "Wir dachten eigentlich, dass die Pole möglich ist. Aber als wir in Q1 rausfuhren, merkten wir schnell, dass der Grip nicht mehr der gleiche ist wie im Freien Training", so der Brite nach Platz 4 in Q3.

Neben Hamilton schieden in Q2 auch Esteban Ocon (Alpine), Lance Stroll (Aston Martin), Alexander Albon (Williams) und Daniel Ricciardo (AlphaTauri) aus.

Wo kann man den Grand Prix von Abu Dhabi im TV sehen?

Für alle echten Hardcore-Fans der Formel 1 ist noch nicht Schluss, wenn die TV-Sender aus ihren Übertragungen aussteigen. Sondern wer wirklich tief eintauchen will, der schaut jeweils am Abend auf den YouTube-Kanal von Formel1.de . Am Samstag und Sonntag um 20:00 Uhr steigt dort die F1-Show live mit Host Kevin Scheuren und Chefredakteur Christian Nimmervoll.

Was der Kanal nicht bieten kann, ist Live-Action von der Strecke. Die gibt's in Deutschland exklusiv bei Sky. Wer sich übrigens für das letzte Rennwochenende des Jahres kein Abo mehr leisten will, der kann mit WOW auch ganz flexibel streamen. Start zum Rennen am Sonntag ist um 14:00 Uhr deutscher Zeit, die Vorberichte mit den Experten Ralf Schumacher und Timo Glock zeigt Sky schon ab 12:30 Uhr.

Motorsport-Total.com

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