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F1: McLaren-Sensation in Silverstone! Das McLaren-Team war die große Sensation im Qualifying in Silverstone
Motorsport Images

Verstappen auf Pole, aber: McLaren-Sensation in Silverstone!

Lando Norris und Oscar Piastri sorgen für Jubelstürme der britischen Fans - Sergio Perez scheidet in Q1 aus - Max Verstappen erneut auf Poleposition

Was für ein verrücktes Q1 und Q2 in Silverstone - aber am Ende steht dann doch wieder Max Verstappen auf Poleposition! Der Red-Bull-Pilot fuhr im Qualifying zum Grand Prix von Großbritannien 2023 in 1:26.720 Minuten Bestzeit und verwies die beiden McLaren-Piloten Lando Norris (+0,241) und Oscar Piastri (+0,372) auf die Plätze.

Verstappen hatte als einziger Fahrer noch zwei frische Soft-Reifensätze für Q3 und hatte schon nach dem ersten Run mehr als 0,6 Sekunden Vorsprung nach hinten. Das sah nach einer sicheren Angelegenheit aus.

Die war es aber nicht: Zuerst rückte ihm Charles Leclerc bis auf ein paar Tausendstelsekunden heran, dann ging Norris sogar kurz in Führung - aber Verstappens zweite Runde war noch einmal schneller als die erste. Piastri fuhr dann noch irgendwie auf P3 - ein Beweis für die Schlagkraft des neuen McLaren-Aeropakets.

Dahinter landete Leclerc auf P4, gefolgt von Carlos Sainz (Ferrari/+0,428), George Russell (+0,435), Lewis Hamilton (beide Mercedes/+0,491), Alexander Albon (Williams/+0,810), Fernando Alonso (Aston Martin/+0,939) und Pierre Gasly (Alpine/+0,969).

Nico Hülkenberg (Haas) verpasste den Einzug ins Q3 knapp, gewann aber das Duell gegen seinen Teamkollegen erneut und wurde Elfter.

Sergio Perez (Red Bull) schied bereits in Q1 aus.

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Wie realistisch war eine McLaren-Pole?

Um ein Haar wäre Verstappen in Q3 kein zweites Mal rausgefahren! Dann wäre Norris auf Pole gestanden! "Wir haben sogar überlegt, nicht noch einmal rauszufahren. Gott sei Dank haben wir das nicht gemacht", sagt Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko im Interview mit dem 'ORF'.

"Immer Max! Er macht es immer für alle kaputt", trauert Norris augenzwinkernd der möglichen Sensation nach. Die Entschädigung: "Zak auf der Auslaufrunde zu hören war das Geilste, was ich je erlebt habe! Ich hatte dieses Wochenende nicht das beste Gefühl. Aber ich hab's hinbekommen, als es drauf ankam."

Piastri fuhr zwar nicht um die Pole, P3 ist aber auch sein bisher bestes Qualifyingergebnis in der Formel 1. "Wir waren in Q1 schon fast draußen, aber dann ging das Auto in Q2 und Q3 wie eine Rakete", lächelt der Australier. "Ich habe das Gefühl, dass ich eine ziemlich gute Runde hinbekommen habe."

Gleichzeitig sind beide McLaren-Fahrer Realisten: "In den Top 3 zu bleiben wird schwierig. Aber Punkte sollten drin sein", sagt Piastri. Und Norris ergänzt: "Unser Auto ist in den schnellen Kurven viel effizienter geworden. Das ist eine unserer Stärken, und davon gibt's hier ziemlich viel. Unsere Schwächen sind aber noch die gleichen, und es werden wieder Strecken kommen, die uns nicht so gut liegen."

Wie knapp war Hülkenberg an Q3 dran?

Nachdem der erwartete Regen in Q1 bei ein paar Nieseltropfen geblieben war, kam zu Beginn von Q2 sogar erstmals die Sonne durch. Die Asphalttemperaturen stiegen rasch an, und für die Teams war die große Herausforderung, das mit dynamischen Set-up-Anpassungen zu berücksichtigen.

Für Hülkenberg beziehungsweise seinen Haas wäre Regen wohl besser gewesen als Trockenheit. Am Ende fehlten ihm 0,114 Sekunden auf die Russell-Zeit, die ihn eine Runde weitergebracht hätte. Er schied somit gemeinsam mit Lance Stroll (Aston Martin), Esteban Ocon (Alpine), Logan Sargeant (Williams) und Valtteri Bottas (Alfa Romeo) aus.

Hülkenberg glaubt, dass mehr drin gewesen wäre, hätte die FIA DRS freigegeben: "Mit DRS hätten wir eine viel bessere Chance gehabt. Es war auf den Geraden ziemlich teuer, in Q2 kein DRS zu haben. Wir sind beim Topspeed etwas langsamer. Durch Copse, Kurve 11, Hangarstraight ... Bis Kurve 6 kein DRS zu haben, war einfach etwas teuer. Aber es fühlt sich trotzdem so an, dass wir das Maximum aus dem Qualifying herausgeholt haben."

Es gab in Q2 aber auch positive Überraschungen: McLaren sicherte sich P2/3, Vierter wurde Albon im Williams. Sehr zur Freude der britischen Fans, die ihre heimischen Traditionsteams lautstark anfeuerten - und die Sensation schon wittern konnten ...

Wechselhaftes Wetter: Wie lief Q1?

Die beiden Ferraris, die beiden Haas und Sargeant fuhren zu Beginn von Q1 zunächst mit Intermediates auf die noch feuchte Strecke. Doch schon nach der ersten Runde dämmerte Leclerc, dass die Slicks wahrscheinlich besser geeignet sind.

Selbstläufer waren die Slicks aber keiner. Hamilton drehte sich bei Stowe von der Strecke und ruderte durchs Kiesbett, weil ihm aufgrund der rutschigen Bedingungen das Heck wegbrach. Es war eine besonders spannende Phase, weil die Strecke einerseits von Runde zu Runde immer schneller wurde, andererseits der nächste Regenschauer schon in der Luft zu hängen schien.

3:11 Minuten vor Ende der Session gab's eine rote Flagge. Kevin Magnussen (Haas) blieb mit einem technischen Defekt mitten auf der Strecke stehen. Er lag zu dem Zeitpunkt an 16. Position, 0,086 Sekunden hinter Hülkenberg.

"Es war plötzlich alles ausgeschaltet. Als würdest du den Stecker ziehen", sagt Magnussen. "Bis dahin war es okay. Die letzte Runde wäre die gewesen, die gezählt hätte. Alles bis dahin war nur Vorbereitung. Im dritten Training hatte ich ein gutes Gefühl mit dem Auto. Ich glaube, wir haben unsere Situation verbessert. Aber heute war nicht unser Tag."

Nach elf Minuten ging's weiter, und angesichts des immer noch drohenden Regens herrschte in der Boxenausfahrt ein regelrechter Stau um die besten Plätze auf der Strecke.

Was lief bei Red Bull in Q1 schief?

Während der Rotphase passierte selbst einem Könner wie Verstappen ein seltenes Malheur: Beim Rausfahren aus der Garage fuhr er gegen die Bordsteinkante der Boxenmauer. "Ich habe einfach untersteuert", funkte er, und er habe deswegen "keinen Grip" gehabt. Der Schaden war überschaubar, denn die Mechaniker hatten ruck-zuck einen Ersatzflügel montiert.

Als die Strecke wieder freigegeben wurde, hatte jeder noch eine schnelle Runde auf dem Soft. Perez war der Erste, der auf seine schnelle Runde ging - und genau das wurde ihm zum Verhängnis. Denn die Strecke wurde mit jedem Fahrer schneller, und so fuhr Perez zwar zunächst Bestzeit, wurde dann aber mit denen, die hinter ihm noch kamen, binnen einer einzigen Minute auf Platz 16 durchgereicht.

Am Ende fehlten Perez 0,019 Sekunden auf den Q2-Cut (Alonso auf P15). Gemeinsam mit dem Red-Bull-Piloten schieden Yuki Tsunoda (AlphaTauri), Guanyu Zhou (Alfa Romeo), Nyck de Vries (AlphaTauri) und Magnussen aus.

"Ich stand ganz vorn, musste lang warten, deswegen habe ich Temperatur in den Reifen verloren", sucht Perez nach einer Erklärung. Gleichzeitig räumt er ein: "Aber ich hatte generell Probleme bei diesem Wetter."

Zwischendurch brandete Jubel auf den Rängen auf, als die beiden Williams-Piloten für ein paar Sekunden eine Doppelführung innehatten. Letztendlich wurde Albon in Q1 Siebter und Sargeant 13. Ein eindrücklicher Beweis dafür, wie schnell die Streckenverhältnisse in jener Phase besser wurden.

Am Ende von Q1 rollte dann noch Bottas aus. "Keine Power", meldete er am Boxenfunk. "Nicht schalten. Bleib im Gang", sagte ihm sein Renningenieur. Nützte alles nichts: Bottas musste den Alfa Romeo abstellen - und konnte an Q2 nicht teilnehmen, obwohl er eigentlich als Q1-Elfter locker qualifiziert gewesen wäre.

Wo gibt's das Rennen live zu sehen?

Nach dem F1-Sprint in Österreich ist Großbritannien wieder ein konventionelles Rennwochenende. Das Rennen am Sonntag beginnt um 16:00 Uhr deutscher Zeit. Die Vorberichte starten schon um 14:30 Uhr. Außerdem zeigt Sky auch die Formel 2, die Formel 3 und den Porsche-Supercup live aus Silverstone.

Wem das noch nicht genug ist, der kann jeden Abend auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de die tägliche F1-Show mit Kevin Scheuren und Christian Nimmervoll anschauen. Die beiden fassen die Highlights des Tages zusammen, analysieren und diskutieren, stets mit einem Schuss subjektiver Meinung - und mit der Gelegenheit für Kanalmitglieder, im Livechat Fragen zu stellen.

Und wie ist die Wettervorhersage für Sonntag?

Aktuell (Stand Samstag nach dem Qualifying) ist ein Trockenrennen wahrscheinlicher als ein Regenrennen. Allerdings soll es bewölkt werden, und Regen kann nicht ganz ausgeschlossen werden. Zumal das Wetter rund um Silverstone dafür bekannt ist, manchmal schnell zu drehen.

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Motorsport-Total.com

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