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Ralf Schumacher zu Marko-Aussage Ralf Schumacher empfindet den Shitstorm gegen Helmut Marko als überzogen
Motorsport Network

Ralf Schumacher: Helmut Marko "ist sicher nicht rechts"

Ralf Schumacher bedauert, wie Helmut Markos heiß diskutierte Aussagen interpretiert werden, und kritisiert das Ausmaß der Empörung darüber

Die Empörung war groß nach dem Auftritt von Helmut Marko in der ServusTV-Show Sport und Talk auf dem Hangar-7 am 4. September. Nicht nur, dass seine Aussagen über Sergio Perez auf Social Media rassistisch verortet wurden, gab's inzwischen auch eine offizielle Verwarnung der FIA (unter Hinweis auf deren Ethikrichtlinien) und ein offizielles Statement des Grand Prix von Mexiko zu der Affäre.

Marko ist seither untergetaucht und hat beim Grand Prix von Singapur keine Interviews gegeben. Das ist untypisch für einen, der sich sonst nicht den Mund verbieten lässt. Sky-Experte Ralf Schumacher glaubt, dass der 80-Jährige darunter leidet, dass ihm in der Öffentlichkeit jetzt der Ruf anhaftet, mit rassistischen Klischees zu sympathisieren.

"Das nimmt ihn so ein bisschen mit, dass die Leute überhaupt so über ihn denken", vermutet Schumacher. "Das ist wirklich so, weil Helmut ist ja jemand, der keinem was Böses will. Er haut halt dann und wann einen lockeren, unbedachten Spruch raus, und in der sportlichen Bewertung ist das für seine Fahrer nicht immer leicht."

Aber: Dazu, Markos Aussage als rassistisch zu interpretieren, gehöre zumindest dann eine Portion Bösartigkeit, wenn man den Österreicher kennt. Tatsache ist: Gerade in Mexiko hat die Affäre hohe Wellen geschlagen. Dass (ungewollt, wie Marko später in seiner Entschuldigung klargestellt hat) der Eindruck entstand, Perez performe nicht, weil "Südamerikaner" generell unkonzentriert seien, hat viele Mexikaner verletzt.

Oder, wie Mercedes-Teamchef Toto Wolff öffentlich kritisiert hat: "Es geht nicht nur um das, was gesagt wurde, sondern es geht um die Einstellung, die dahintersteckt. Dass man überhaupt auf so etwas kommen kann. Das hat in der Formel 1 keinen Platz."

Ralf Schumacher findet an der Debatte "schlimm", dass Marko trotz seiner Entschuldigung sowohl mit einer öffentlichen Stellungnahme als auch bei Perez persönlich von verschiedenen Personen "nochmal und nochmal durch den Kakao gezogen" wird: "Man darf auch verzeihen. Für mich war diese Entschuldigung absolut glaubwürdig. Vor allem, weil ich Helmut kenne."

Er sei "nicht immer einer Meinung" mit Marko, sagt Schumacher in einem Interview auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de: "Wir haben früher kaum ein Wort miteinander gewechselt. Aber ich kenne ihn, seit ich 16, 17, 18 bin. Und ich muss sagen, eins ist er sicher nicht: Er ist nicht rechts oder irgendwas, sondern er ist ein Mensch, der eine klare Kante hat."

Mit den Aussagen bei ServusTV, die Raum für eine rassistische Interpretation lassen, sei Marko "sicherlich was passiert, was er nicht so gemeint hat". Vielmehr habe er die Red-Bull-Vorzeigefahrer Verstappen und Vettel "verglichen mit allem anderen, was da so war. Und dann hat er ein Urteil drüber gefällt. [...] Ich bin fest der Überzeugung, dass das nicht rassistisch gemeint war."

Das ganze Interview mit Ralf Schumacher, über die Fahrerbesetzung bei den beiden Red-Bull-Teams in der Saison 2024, den hervorragenden Einstieg von Liam Lawson in die Formel 1 und mögliche Parallelen zwischen Max Verstappen und seinem Bruder Michael gibt's jetzt in voller Länge (17 Minuten) auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de zu sehen.

Motorsport-Total.com

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