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Toto Wolff: Gegen Red Bull sehen wir alle aus wie F2-Teams Toto Wolff sieht Red Bull nicht mehr in der gleichen Liga
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Toto Wolff: Gegen Red Bull sehen wir alle aus wie Formel-2-Teams

Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff will sich nicht damit beschäftigen, Bester der Formel-2-Welt zu sein, denn vorne fährt ein F1-Auto unbeirrbar seine Kreise

Für Toto Wolff hat das Formel-1-Rennen von Ungarn 2023 eine bittere Erkenntnis gebracht. Red Bull fährt als einziges Team ein Formel-1-Auto, alle anderen sind quasi zur Formel 2 degradiert worden. 33,7 Sekunden betrug der Vorsprung von Max Verstappen auf seinen ersten Verfolger - so viel wie noch nie zuvor in dieser Saison.

"Und wahrscheinlich ist er dabei eine ganze Weile gecruist", fürchtet Wolff. "Das ist die bittere Realität." Denn wie leistungsfähig der Red Bull RB19 ist, hat sich in Verstappens letztem Stint gezeigt. Nach seinem Boxenstopp in Runde 51 fuhr Verstappen innerhalb von 19 Runden mehr als 20 Sekunden heraus.

Gut, nun waren seine Reifen ein paar Runden frischer als die der Konkurrenz, trotzdem konnte er Lando Norris hochgerechnet mehr als eine Sekunde pro Runde abnehmen. Dieser staunt: "Ihre Reifen waren mega und sind während des Stints neuer geworden. Man fragt die Jungs von Red Bull gar nicht, wie ihre Reifen sind. Ihre Reifen sind einfach immer gut."

Allerdings war Verstappen in der Schlussphase nicht der einzige Fahrer mit einer guten Pace. Auch Lewis Hamilton schlug im gleichen Zeitraum ein hohes Tempo an und nahm seinem Landsmann Norris 15 Sekunden ab, womit er nur fünf Sekunden auf Verstappen verlor.

"Überraschenderweise war das Tempo im Vergleich zum Rest der Welt im Formel-2-Lager schnell", sagt Wolff über die Pace des Mercedes. Doch er will sich nicht hinstellen und darüber reden, dass Mercedes in Ungarn vielleicht das zweitschnellste Auto hatte, "denn das ist irrelevant, wenn man vor sich ein Auto hat, das 33 Sekunden Vorsprung hat."

Auf die Aussage von Toto Wolff angesprochen, dass alle anderen Teams im Vergleich zu Red Formel 2 sind, sagt Christian Horner: "Es ist einfach die Art und Weise, wie das Team arbeitet. Ich denke, dass es auf die Details ankommt, und ich denke, dass wir im Moment nichts unversucht lassen", lobt er sein Team.

"Ich glaube, das ganze Team arbeitet auf einem so hohen Niveau. In der Formel 1 gibt kein Patentrezept, und ich denke, es ist immer eine Summe von Faktoren, die zusammenkommen müssen, um solche Ergebnisse zu erzielen", so Horner.

Müssen Arbeit von Red Bull anerkennen

Wolff bleibt nichts anderes übrig, als die Leistung seiner Gegner so hinzunehmen: "Es ist eine Leistungsgesellschaft. Solange man sich innerhalb der Regeln bewegt, hat man insgesamt einen besseren Job gemacht, und das müssen wir einfach anerkennen", sagt der Mercedes-Teamchef.

Er ergänzt: "Ich liebe diesen Sport, weil er leistungsorientiert ist und die Unterhaltung dem Sport folgt und nicht umgekehrt." Natürlich erinnert er sich gerne an die eigene Dominanz mit Mercedes zurück, auch wenn er zugibt, dass das für die Unterhaltung "sicher nicht gut" war. "Deshalb müssen wir einfach besser arbeiten und uns wieder nach vorne bringen."

Denn er fürchtet, dass viele Fans die Red-Bull-Dominanz irgendwann satt haben können nach dem zwölften Sieg in Folge und einer wahren Machtdemonstration in Ungarn. "Viele Fans dürften nach gestern frustriert gegangen sein", sagt er nach dem Rennen.

Im Qualifying sah es mit der knappen Pole von Hamilton noch so aus, als sei die Spitze eng beisammen. "Und dann sieht man, wie ein Auto einfach im Sonnenuntergang verschwindet...", so Wolff.

Vorbild McLaren & Aston Martin

Doch er betont noch einmal, dass es in den Händen der Teams selbst liegt, die Lücke zu schließen. Und mit Aston Martin und McLaren gibt es für ihn auch gute Beispiele, dass das klappen kann. Daher würde Wolff nicht die aktuelle Saison abschreiben wollen, nur um sich auf 2024 konzentrieren zu können.

"Man kann sehen, wie McLaren alle anderen mit einem Update überholt hat", sagt er. "Sie haben sicher nicht erwartet, so stark zu sein. Was auch immer es war, sie haben wahrscheinlich eine Sekunde gewonnen."

"Und sie haben Aston Martin und Ferrari überholt, die wir zu Beginn der Saison als wirklich starke Konkurrenten gesehen haben, und jetzt sind sie nirgendwo mehr", so der Österreicher.

"Wir müssen also weiter daran arbeiten, unser Verständnis zu verbessern und das Potenzial des Autos freizusetzen. So wie es Aston Martin über den Winter oder McLaren während der Saison getan haben, und nicht aufgeben."

Motorsport-Total.com

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