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McLaren MCL38 Das ist der neue McLaren MCL38 für Lando Norris und Oscar Piastri
McLaren

Geheimfavorit? McLaren präsentiert "Red-Bull-Jäger" MCL38!

McLaren war ab Österreich 2023 schon die Nummer 2 in der Formel 1 und gilt mit dem MCL38 als Geheimfavorit für die bevorstehende WM 2024

Jetzt hat auch McLaren sein neues Auto für die Formel-1-Saison 2024 präsentiert. Nachdem der britische Rennstall bereits am 16. Januar die Lackierung des MCL38 enthüllt hatte, zeigte das Team von Lando Norris und Oscar Piastri am Mittwochmorgen, unmittelbar vor dem Launch des neuen Mercedes, auch erstmals die neue Technik.

Der MCL38 wird noch am Mittwoch in Silverstone seinen ersten Shakedown absolvieren. Die offiziellen Wintertests beginnen am 21. Februar in Bahrain. "Ich freue mich drauf, mich ans Steuer des MCL38 zu setzen und zu sehen, wie er läuft", sagt Lando Norris. Und: "Die Lackierung des neuen Autos sieht großartig aus!"

Während McLaren im optischen Auftritt mit der papaya-schwarzen Lackierung und den Google-Radkappen auf Kontinuität setzt, setzt das technische Konzept auf jenes Auto auf, mit dem McLaren mit einer überragenden zweiten Saisonhälfte 2023 noch den vierten Platz in der Konstrukteurs-WM erobert hat.

Hatte McLaren an den ersten neun Rennwochenenden 2023 noch fünf Nullnummern angeschrieben, so lief's ab Einführung eines größeren Updates in Österreich wie am Schnürchen. In den verbleibenden 13 Grands Prix war McLaren Red-Bull-Verfolger Nummer 1 und eroberte 285 WM-Punkte - sogar mehr als Ferrari (284) und Mercedes (242).

2024 möchte das Team diese Position konsolidieren und womöglich sogar den nächsten Schritt in Richtung Spitze machen und Red Bull gelegentlich herausfordern. Dabei könnte helfen, dass McLaren jetzt endlich auf jene Strukturen zurückgreifen kann, die in der Ära Andreas Seidl eingeleitet wurden.

Rein aerodynamisch scheint McLaren beim MCL38 auf "Evolution statt Revolution" zu seiten: Seitenprofil, Form der Seitenkästen, selbst die Bargeboards, das alles sieht nicht krass anders aus als 2023. Auch Front- und Heckflügel (wird wahrscheinlich bis Bahrain noch geupdated) kommen ähnlich daher. Nur die Airbox verjüngt sich nach unten hin und wirkt auf den ersten Blick schmäler.

Was ist 2024 alles neu bei McLaren?

Das Projekt MCL38 wurde zunächst zwar noch im Toyota-Windkanal in Köln begonnen, seit September wird das Chassis aber im hauseigenen Windkanal in Woking feingeschliffen. Außerdem sind die neuen Produktionskapazitäten in Betrieb, in denen McLaren alle Carbon- und Metallteile für das neue Auto inhouse fertigen konnte.

Dazu kommen zwei prominente Neuzugänge, die das Team verstärken: Rob Marshall, zuletzt eine der tragenden Säulen bei Red Bull, ist seit 1. Januar Technischer Direktor für Engineering & Design, und David Sanchez, zuvor bei Ferrari, hat (ebenfalls am 1. Januar) die Position des Technischen Direktors für Fahrzeugkonzept und Performance übernommen.

Der dritte Technische Direktor im Bunde, Peter Prodromou (zuständig für Aerodynamik), arbeitete zwischenzeitlich ebenfalls für Red Bull, ist aber bereits 2014 zu McLaren zurückgekehrt. Er, Marshall und Sanchez berichten an Andrea Stella, Nachfolger von Andreas Seidl als Teamchef. Der frühere Technische Direktor James Key ist Seidl inzwischen zu Sauber gefolgt.

Stella kündigt an: Updates kommen in der Saison

Stella, ehemaliger Renningenieur von Fernando Alonso bei Ferrari, hat das Amt des McLaren-Teamchefs im Dezember 2022 von Seidl übernommen - zu spät, um seine Handschrift bereits am Saisonbeginn 2023 wirken zu lassen. 2024 ist so gesehen die erste Saison, die komplett unter seiner Verantwortung stattfindet.

"Von der Infrastruktur, den Mitarbeitern und der Kultur her haben wir jetzt alles, was wir brauchen, um weiter voranzukommen und auf der Arbeit aufzubauen, die wir geleistet haben, um uns wieder an die Spitze der Startaufstellung zu bringen", sagt Stella.

Er fügt an: "Das Team hat über den Winter gute Arbeit geleistet, und wir sind zuversichtlich, dass wir sofort loslegen können. Aber wir wissen, dass wir vor dem Saisonstart noch wichtige Aufgaben vor uns haben. Es gibt eine Reihe von Innovationen am Auto, aber nicht alle Bereiche, die wir angehen wollen, sind für unser Launch-Spec-Auto abgeschlossen. Diese Bereiche stehen nun im Mittelpunkt unserer Entwicklung während der Saison, die bereits im Gange ist."

Eine der schnellsten Fahrerpaarungen der Formel 1?

Bei den Fahrern gibt es keine Änderung: Lando Norris hat Ende Januar einen neuen Vertrag unterschrieben, der ihn bis mindestens 2026 an McLaren bindet, und bereits im September 2023 hatte Oscar Piastri ebenfalls bis Ende 2026 unterschrieben. Experten halten die McLaren-Paarung für eine der schnellsten im Feld.

Man werde "erst in Bahrain wissen, wo wir im Hinblick auf die Wettbewerbsfähigkeit stehen", sagt Piastri beim Launch. Aber: "Wir haben uns so gut wie möglich vorbereitet, indem wir Zeit im Simulator verbracht und eng mit allen zusammengearbeitet haben, die das Auto entworfen und gebaut haben und betreiben werden, um sicherzustellen, dass wir einen starken Start hinlegen."

Übrigens: Die letzten ganz großen Erfolge von McLaren sind schon eine Weile her. Mit 183 gewonnenen Grands Prix ist das Team zwar immer noch die Nummer 2 in der ewigen Siegerliste der Formel 1 (hinter Ferrari mit 242 und vor Mercedes mit 125). Doch vor Daniel Ricciardos "Eintagsfliege" in Monza 2021 hatte McLaren seit 2012 nicht mehr gewonnen.

Bei den Konstrukteurstiteln ist McLaren mit acht gewonnenen Weltmeisterschaften (zuletzt 1998 mit Mika Häkkinen und David Coulthard) ex aequo mit Mercedes die Nummer 3 der ewigen Statistik, hinter Ferrari (16) und Williams (9).

Bisher letzter Fahrerchampion auf McLaren war Lewis Hamilton in der Saison 2008.

Was sagt Zak Brown zum MCL38?

Teamchef Zak Brown fiebert der neuen Saison jedenfalls schon entgegen: "Es ist großartig, dass wir heute in Silverstone unser 2024er-Auto, den MCL38, vorstellen können. Es ist toll, unser neues Auto in seiner 2024er-Lackierung auf der Strecke zu sehen und zu erleben, wie die harte Arbeit und das Engagement des Teams zusammenkommen."

"Das Fantastische an diesem Sport ist, wie kompetitiv er ist. Deshalb müssen wir realistisch bleiben, denn jedes Team wird über den Winter Fortschritte gemacht haben. Der wahre Test, ob wir Schritte in die richtige Richtung gemacht haben, wird das Qualifying in Bahrain sein. Wir freuen uns alle drauf, wieder Rennen zu fahren, aber wir wissen, dass wir eine lange Saison vor uns haben und noch viel Arbeit vor uns liegt, um sicherzustellen, dass wir auf den Fortschritten aufbauen können, die wir 2023 gemacht haben."

Motorsport-Total.com

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