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Alpines Umschwung Alpine im Umschwung: Was ist los bei den Franzosen?
LAT Images

Oakes weg, Colapinto ersetzt Doohan und Briatore zurück: Alpines Umschwung

Alpine erlebt in der Formel-1-Saison 2025 turbulente Tage - Doch was steckt hinter den Veränderungen des französischen Teams?

Ein Aspekt der jüngsten Entwicklungen bei Alpine in der Formel-1-Saison 2025 war völlig erwartet, der andere weniger. Es war schon seit einigen Tagen klar, dass Franco Colapinto Jack Doohan im Fahreraufgebot ersetzen würde, und dies wurde schon vor Beginn der Saison prognostiziert. Der Abgang von Oliver Oakes hingegen war überraschend.

Noch am Wochenende war Oakes damit beschäftigt, Gerüchte über einen kurzfristigen Wechsel von Colapinto an Doohans Stelle zu entkräften - nun sind beide nicht mehr Teil des Teams. War das ein Zufall? Wahrscheinlich nicht.

Es wird angenommen, dass Oakes nach dem Austausch von Doohan zugunsten von Colapinto eine Chance für Doohan schaffen wollte, während Flavio Briatore darauf drängte, Colapinto im Auto zu haben. Briatore hatte schließlich Sponsorenverträge mit den argentinischen Partnern abgeschlossen, die großes Interesse an Colapinto, dem ersten Formel-1-Fahrer aus Argentinien seit Gaston Mazzacane, zeigten.

Machtverschiebung bei Alpine

Es war nur eine Frage der Zeit, bis Briatore seine Entscheidung durchsetzte, was Oakes vermutlich als Eingriff in seine Zuständigkeit empfand. Es scheint, als habe Oakes den Überblick über die Rennen und das Team behalten wollen, während Briatore mehr für die wirtschalftlichen Belange zuständig war - ähnlich wie bei McLaren, wo Zak Brown für die Geschäfts- und Marketingstrategie verantwortlich ist und Andrea Stella die technischen und sportlichen Belange leitet.

In diesem Zusammenhang wurde das Machtgefüge bei Alpine klar: Briatore traf die Entscheidungen, während Oakes diese zu rechtfertigen hatte. Briatore selbst wies diese Interpretation jedoch zurück und erklärte auf Instagram, dass die Vorstellung eines Streits zwischen ihm und Oakes "komplett falsch" sei.

"Oli und ich haben ein sehr gutes Verhältnis und langfristige Pläne, das Team gemeinsam voranzubringen. Wir haben seine Bitte um Rücktritt akzeptiert, und die Gründe sind persönlicher Natur", sagt Briatore. Oakes selbst erklärte, es sei eine "persönliche Entscheidung" gewesen, zurückzutreten, und lobt Briatore als "Vaterfigur" für ihn.

Die ungewisse Zukunft von Alpine

Vielleicht spielt auch Oakes' junge Familie eine Rolle in seiner Entscheidung. Die geringere Belastung durch den Fomel-2- und Formel-3-Kalender im Vergleich zu den 24 Rennen einer Formel-1-Saison könnte ein entscheidender Faktor gewesen sein. Dennoch bleibt die Frage, ob Oakes inmitten der Wechsel von Doohan und Colapinto das Gefühl hatte, seine Vision für das Team nicht umsetzen zu können.

Seit der Übernahme von Renault und der Rückkehr des Teams nach Enstone hat Alpine turbulente Zeiten durchgemacht. Seit 2019 hat das Team mehrere Teamchefs gehabt, wobei die durchschnittliche Amtszeit eines Teamchefs bei rund 390 Tagen liegt.

Oakes' Rücktritt passt in diese Linie, die sich seit der Übernahme des Teams durch Renault im Jahr 2016 durchzieht. Was nun bleibt, ist die Frage, ob Briatore die Führung übernimmt oder ob er einen neuen Teamchef finden muss, der die notwendigen Änderungen an der Führungsstruktur herbeiführen kann.

Das Team muss sich entscheiden, was es langfristig erreichen will. Ab 2026 wird Alpine kein Herstellerteam mehr sein, sondern ein Mercedes-Kundenteam im Besitz von Renault. Wird Alpine ein weiteres Kundenteam in der Formel 1 sein, oder gibt es eine Vision, die das Team zu einem ernstzunehmenden Konkurrenten machen kann? Mit dieser Frage wird sich das Team in den kommenden Monaten beschäftigen müssen.

Motorsport-Total.com

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