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Formel 1: Analyse Lewis Hamilton war in Ungarn unzufrieden wie selten in seiner Karriere
LAT Images

"Nicht mehr derselbe Fahrer" - Hamiltons Leistungsfrage

Die Formkrise von Lewis Hamilton sorgt für Diskussionen. Anthony Davidson bringt einen heiklen Aspekt zur Sprache - Und warnt vor dem Ferrari-Druck

Anthony Davidson vermutet, dass Lewis Hamiltons anhaltende Schwierigkeiten in der Formel 1 mit dem Alter des Briten zusammenhängen könnten. Hamilton blieb bislang bis auf seinen Sprint-Sieg in China meist hinter Teamkollege Charles Leclerc zurück und hinterfragte sich in Ungarn nach dem Qualifying in nie gesehener Deutlichkeit selbst.

Der ehemalige Grand-Prix-Pilot und heutige Sky-Experte sagt im Rahmen des Ungarn-Wochenendes offen: "Das ist einfach ein weiteres Hindernis, das er überwinden muss - und ich sage es ganz offen, weil es auf der Hand liegt: Das Alter spielt eine Rolle."

Hamilton ist mit 40 Jahren der zweitälteste Fahrer im Feld. Nur Fernando Alonso ist mit 44 Jahren noch älter. Trotzdem hat Hamilton mehrfach betont, dass ein Rücktritt für ihn aktuell kein Thema sei - auch wenn er sich am Samstag in Ungarn selbst als "nutzlos" bezeichnete und Ferrari öffentlich nahelegte, einen anderen Fahrer in Betracht zu ziehen.

Ex-Formel-1-Fahrer Davidson, selbst 46 Jahre alt und nach vielen Jahren in der Le-Mans-Szene nicht mehr aktiv, kann Hamiltons Lage aus eigener Erfahrung nachempfinden: "Ich habe es selbst erlebt. Wenn man älter wird, stellt man sich automatisch Fragen. Das ist ganz normal."

Seit Anfang 2025 fährt Hamilton für Ferrari, nachdem er zuvor zwölf Jahre lang für Mercedes gefahren war - und in dieser Zeit sechs seiner sieben Weltmeistertitel gewann. Davidson betont, dass der Wechsel zu Ferrari mit besonderen Herausforderungen verbunden ist:

"Ferrari ist - zumindest von außen betrachtet - ein Druckkessel. Wir haben Freunde und Ex-Kollegen dort, die bestätigen, wie hoch die Erwartungen intern wirklich sind. Das Niveau, das dort verlangt wird, ist extrem."

Der Wechsel zu einem neuen Team sei ohnehin nie einfach, so Davidson weiter - erst recht nicht mit einem komplett neuen Auto:

"Schon der Wechsel von einem Auto zum anderen kann große Umstellungen erfordern, ganz zu schweigen vom Teamwechsel. Für mich ist Lewis seit den Regeländerungen 2022 nie wieder ganz der Alte gewesen. Seitdem muss er härter denn je daran arbeiten, seinen Stil anzupassen."

Hamilton habe sich im Lauf seiner Karriere mehrfach neu erfunden, erinnert Davidson: "Die Autos haben sich stark verändert - von den V8-Saugmotoren mit Rillenreifen bis heute. Lewis hat das alles gemeistert, aber es fordert seinen Tribut."

Am Wochenende in Budapest zeigte sich Hamilton zunehmend frustriert. Nach seinem enttäuschenden zwölften Platz im Qualifying ließ er seiner Enttäuschung freien Lauf, wie man es noch nie von ihm gesehen hat. Manche Experten rechnen bereits mit einem Rücktritt.

Und auch nach dem Rennen, als er zu seinen Aussagen befragt wurde, blieb er dabei: "Wenn man ein Gefühl hat, dann ist das eben so. Im Hintergrund läuft einiges nicht so, wie es sollte." Was genau er damit meint, ließ er offen.

Motorsport-Total.com

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