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Formel 1 Singapur: Qualifying George Russell im Mercedes beim Formel-1-Rennwochenende in Singapur 2025
LAT Images

Formel 1 Singapur: George Russell mit "Mauerkuss" zur Pole!

Überraschende Mercedes-Poleposition durch George Russell in Singapur - Max Verstappen vor beiden McLaren - Nico Hülkenberg auf Startplatz elf

Mercedes-Fahrer George Russell hat sich überraschend die Poleposition für den Grand Prix von Singapur 2025 gesichert. Im dritten Qualifying-Segment stellte Russell bereits im ersten Versuch mit 1:29.165 Minuten auf Soft-Reifen und mit "Mauerkuss" einen Streckenrekord auf - und blieb vorne, weil er im zweiten Versuch sogar noch einmal nachlegte und mit 1:29.158 Minuten leicht schneller war.

"George hat einfach einen mega Job gemacht", sagte Mercedes-Teamrepräsentant Bradley Lord bei Sky. Er spricht von einer "beeindruckenden Leistung". Umso mehr, weil Russell damit bewiesen habe, dass er sich von seinem Crash am Freitag erholt hat.

Russell war im zweiten Freien Training in Kurve 16 abgeflogen und geradeaus in die Banden eingeschlagen, was ihn wichtige Vorbereitungszeit kostete.

Rückblickend meint Lord: "Er hat in dieser Phase wahrscheinlich überattackiert und dann daraus gelernt. Das Vertrauen wieder aufzubauen ist hier in Singapur ganz wichtig. In Q3 hat er alles zusammengebracht."

Bester Russell-Verfolger war Max Verstappen im Red Bull, der bis auf 0,182 Sekunden an die Mercedes-Bestzeit herankam. WM-Spitzenreiter Oscar Piastri als Dritter hatte bereits 0,366 Sekunden Rückstand. Dessen McLaren-Teamkollege Lando Norris landete noch hinter Andrea Kimi Antonelli im zweiten Mercedes auf Position fünf.

Sauber-Fahrer Nico Hülkenberg gewann das Teamduell gegen Gabriel Bortoleto und beendete das Formel-1-Qualifying in Singapur auf Platz elf unter 20 Teilnehmern.

Die wichtigsten Fakten zum Qualifying in Singapur

Qualifying-Ergebnis
Startaufstellung

Gibt es Untersuchungen der Sportkommissare?

Ja. Während des Qualifyings wurden Untersuchungen gegen folgende Fahrer auf mögliche Gelbverstöße angekündigt: Gabriel Bortoleto (Sauber), Nico Hülkenberg (Sauber), George Russell (Mercedes) und Yuki Tsunoda (Red Bull).

Noch während der Einheit erging ein Freispruch für Russell.

Im Anschluss an das Qualifying wurde eine weitere Untersuchung gegen die beiden Williams-Fahrer Alexander Albon und Carlos Sainz eingeleitet - mit Verdacht auf einen technischen Regelverstoß am Heckflügel rund um den DRS-Mechanismus.

Die Sportkommissare verweisen auf Artikel 3.10.10 g) im Technischen Reglement. Darin heißt es: "An allen Punkten entlang der Spannweite muss, wenn das DRS aktiviert ist, der Abstand zwischen den beiden Elementen des Heckflügelprofils (wie in Artikel 3.10.1 definiert) mindestens 9,4 und höchstens 85 Millimeter betragen. Dieser Abstand wird mit einer kugelförmigen Messvorrichtung überprüft."

Wurde Verstappen wirklich von Norris aufgehalten?

Max Verstappen brach seine finale Qualifying-Runde ab und gestikulierte in Richtung von Lando Norris - wohl in der Annahme, Norris habe ihn ab Kurve 16 aufgehalten, obwohl Norris weit vor Verstappen fuhr. Hier die komplette Analyse lesen!

Verstappen sagte später: "Das passiert eben, wenn zwei Sekunden vor dir ein Auto einfach gemütlich dahinrollt. Das ist vermerkt - und wird auch in Erinnerung bleiben."

Red-Bull-Sportchef Helmut Marko sah es wie Verstappen und sagte bei Sky: "Er hat Max in den letzten zwei Kurven richtig blockiert." Ihm sei das "unverständlich", so Marko. Ohne diese Aktion wäre es "ganz knapp" geworden für Verstappen gegen Russell um die Poleposition. Marko wollte Norris jedoch keine Absicht unterstellen.

Red-Bull-Teamchef Laurent Mekies äußerte sich ebenfalls bei Sky ähnlich: "Natürlich sind wir der Meinung, dass wir ohne den Verkehr in der letzten Kurve deutlich näher an George dran gewesen wären. Ich werde jetzt nicht behaupten, dass wir vorne gewesen wären, aber sicher wäre Max in etwa auf Augenhöhe gewesen."

Sky-Experte Ralf Schumacher will die Situation hingegen nicht überbewerten: "Da ist Lando Norris schon mal weit weg. Da kann man von Dirty-Air sprechen, aber außer visuell kann das Max nicht stören. Also tut mir leid, aber in dem Fall kann ich Max kein Recht geben."

Norris selbst ist sich übrigens keiner Schuld bewusst. Er sagte schlicht: "Die bei Red Bull beschweren sich ja immer über alles. Ich weiß es wirklich nicht. Ich war drei Sekunden vor ihm. Ich kann es nicht nachvollziehen."

Wie lief das Qualifying für Nico Hülkenberg?

Sauber-Fahrer Nico Hülkenberg stellte mit P11 sein bisher bestes Saisonergebnis im Qualifying ein - obwohl er in Q1 erst im dritten Versuch erstmals schneller war als sein Teamkollege Gabriel Bortoleto, der ihn bis dahin im Griff zu haben schien.

Hülkenberg selbst bewertete seine Leistung bei Sky als "ganz ordentlich und positiv". Es sei "seit einer Weile" ein "sauberes Qualifying" gewesen. "Das sind die guten Nachrichten. Ich nehme das mal so mit."

Für das Rennen scheint sich Hülkenberg eine Punktechance auszurechnen, denn er sagt weiter: "Ich glaube, wir sind kein Fallobst. Wir stehen da, wo wir hingehören."

So lief Q1

Max Verstappen sorgte mit 1:30.317 Minuten für eine frühe Bestzeit, die erst von Isack Hadjar und dann von Lando Norris unterboten wurde. Damit lag die Messlatte bei 1:29.932 Minuten - und erstmals an diesem Wochenende unter 90 Sekunden.

Lewis Hamilton legte nach im dritten Versuch mit 1:29.765 Minuten. Dabei blieb es, weil Pierre Gasly bei Kurve 11 ausrollte und gelbe Flaggen auslöste. Er funkte: "Ich habe die komplette Leistung verloren und die Lenkung geht schwer." Dann stieg er auch schon aus.

Später sagte Gasly: "Ich will gar nicht ins Detail gehen, aber ich musste das Auto abstellen. Nicht gut. Ich konnte nicht mal einlenken. Ich musste meine gesamte Kraft aufwenden, nur um Kurve 9 zu meistern. Und dann hatte ich keine Leistung mehr. Es ist noch frustrierender, wenn wir uns selbst nicht mal eine ordentliche Chance geben."

Teamchef Steve Nielsen konnte wiederum später aufklären: "Bei Pierre wurde eine Ölschutzabschaltung aktiviert, die den Antrieb auf seiner letzten schnellen Runde effektiv stilllegte. Dadurch musste er das Auto auf der Strecke abstellen."

Gelbe Flaggen hatten zuvor schon Oscar Piastri den ersten Versuch ruiniert: Der WM-Spitzenreiter war gleich zu Beginn seiner Runde in eine Gelbzone geraten und hatte sich erst mit dem zweiten Versuch aufs Zeitentableau gebracht.

Nach Q1 schieden aus: Gabriel Bortoleto (Sauber), Lance Stroll (Aston Martin), Franco Colapinto (Alpine), Esteban Ocon (Haas) und Pierre Gasly (Alpine)

So lief Q2

Max Verstappen setzte sich im ersten Versuch mit 1:29.747 Minuten an die Spitze vor Oscar Piastri und Lewis Hamilton.

Weniger gut lief es für Charles Leclerc nach einem leichten "Mauerkuss" vorne links: Er schaffte mit seiner ersten Runde nur P13 - rund sechs Zehntel hinter Teamkollege Hamilton. Noch schlimmer traf es Andrea Kimi Antonelli nach einem Tracklimits-Verstoß in Kurve 2: Er verlor seine Rundenzeit.

Mit 1:29.649 Minuten ging Antonelli im zweiten Versuch in Führung, wurde jedoch sofort von Teamkollege George Russell in 1:29.562 Minuten unterboten. Verstappen kam bis auf 0,010 Sekunden heran, aber nicht mehr vorbei - und schob sich zwischen die Mercedes. Dahinter folgten Lando Norris und Piastri für McLaren.

Nach Q2 schieden aus: Nico Hülkenberg (Sauber), Alexander Albon (Williams), Carlos Sainz (Williams), Liam Lawson (Racing Bulls) und Yuki Tsunoda (Red Bull)

Wie geht es weiter in Singapur?

Am Samstag analysieren Kevin Scheuren und Kevin Hermann ab 20:30 Uhr das Tagesgeschehen aus Singapur im Livestream auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de.

Am Sonntag steht der Grand Prix von Singapur auf dem Programm . Das Rennen beginnt um 14 Uhr . Die ausführliche Livestream-Analyse mit Kevin Scheuren und Kevin Hermann erfolgt ab 20:30 Uhr ebenfalls auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de.

Motorsport-Total.com

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