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Qualifying Barcelona Oscar Piastri schnappt sich die Pole in Barcelona
LAT Images

Qualifying Barcelona: Oscar Piastri nimmt das Feld auseinander!

Oscar Piastri hat das Poleduell mit Teamkollege Lando Norris souverän für sich entschieden - George Russell und Max Verstappen zeitgleich in Reihe zwei

Wer gehofft hat, dass die neue Regel für die Frontflügel an der Spitze etwas ändern würde, der sah sich nach dem Qualifying zum Formel-1-Rennen in Barcelona enttäuscht. Denn auch nach der Änderung bleibt McLaren das Maß aller Dinge.

WM-Spitzenreiter Oscar Piastri war im Qualifying in seiner eigenen Welt und schlug seinen Teamkollegen Lando Norris um zwei Zehntelsekunden. Der Brite lag zwar nach dem ersten Q3-Versuch noch vorne und konnte seine Zeit im Schlussversuch noch einmal verbessern, doch Piastri fuhr drei lila Sektoren und setzte sich mit 1:11.546 Minuten an die Spitze.

Die ersten Verfolger hatten derweil drei Zehntel Rückstand auf den Australier - und das sind gleich zwei. Denn Max Verstappen (Red Bull) und George Russell (Mercedes) fuhren die exakt gleiche Zeit (+0,302), doch weil Verstappen seine Zeit früher gefahren hatte, steht der Weltmeister am Sonntag auf Startposition drei.

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"Ich bin sehr glücklich, das war bislang ein ziemlich gutes Wochenende", sagt Piastri nach der Session und erklärt, wo seine starke Zeit herkam: "Ich habe mich in Kurve 1 tatsächlich ziemlich stark verbessert. Und dann gab es noch ein paar andere Stellen auf der Runde, an denen ich den ganzen Tag über ein bisschen zu kämpfen hatte."

"Ich weiß nicht, ob ich dort unbedingt besser gefahren bin, aber vor allem in der ersten Hälfte der Runde hat einfach alles zusammengepasst."

"Oscar ist einfach gut gefahren", muss Norris zugeben. "Ich denke, das Tempo war definitiv da. Es waren nur ein paar kleine Fehler, aber ja - es hat einfach nicht gereicht." Dennoch sei die erste Startreihe für McLaren natürlich ein gutes Ergebnis.

Für Verstappen war Rang drei eine positive Überraschung: "Uns hat das ganze Wochenende über etwas gefehlt", so der Niederländer, "aber ich finde, wir haben es gut umgesetzt. Und ich denke, dieser dritte Platz ist mehr oder weniger das, was wir erreichen konnten, auch wenn es dahinter ziemlich eng ist."

Lewis Hamilton konnte sich derweil zum zweiten Mal in dieser Saison vor Ferrari-Teamkollege Charles Leclerc qualifizieren. Der Monegasse hatte in Q3 keine frischen Reifen mehr für einen zweiten Versuch übrig und musste den anderen Fahrern zum Schluss zuschauen, wie sie ihn auf Rang sieben (+0,585) zurückreichten. Hamilton wurde Fünfter (+0,499).

Dazwischen qualifizierte sich Mercedes-Rookie Andrea Kimi Antonelli (6./+0,565). Die letzten Plätze in den Top 10 belegen Pierre Gasly (8./Alpine/+0,653), Isack Hadjar (9./Racing Bulls/+0,706) und Fernando Alonso (10./Aston Martin/+0,738), der nach seinem einzigen Versuch noch über Platz fünf gejubelt hatte, aber noch durchgereicht wurde.

Was passierte in Q2?

Der zweite Abschnitt brachte keine wirklichen Überraschungen. Enttäuscht dürfte man aber bei Williams sein, dass man kein Auto in die Top 10 gebracht hat. Alexander Albon scheiterte als Elfter knapp und beschwerte sich anschließend über den "schmutzigen" Oliver Bearman, der laut ihm im letzten Sektor absichtlich langsam gefahren sein soll, um ihm verwirbelte Luft zu bescheren.

"Er wusste genau, was er macht", ärgerte sich der Thailänder über den Haas-Piloten, der seinerseits 15. wurde. Eine starke Leistung zeigte derweil Gabriel Bortoleto, der seinen erneuerten Sauber auf Rang zwölf stellte.

Liam Lawson (13./Racing Bulls) und Lance Stroll (14./Aston Martin) verschlechterten derweil ihre ohnehin schon dürftige Qualifying-Bilanz gegen den eigenen Teamkollegen.

Was passierte in Q1?

Die große Negativüberraschung war Yuki Tsunoda, der in seinem Red Bull nur 20. und Letzter wurde. Der Japaner landete damit sogar hinter Franco Colapinto (Alpine), obwohl der Argentinier seinen letzten Versuch nicht fahren konnte und am Ausgang der Boxengasse ausrollte.

Auch für Carlos Sainz war das Qualifying bei seinem Heimspiel überraschend früh beendet. Der Williams-Pilot scheiterte als 18. und hat damit am Sonntag eine Menge Arbeit vor sich. Das gilt auch für Nico Hülkenberg (Sauber), der als 16. wieder einmal das Qualifying-Duell gegen Gabriel Bortoleto verlor.

Hülkenberg hatte nach Tsunodas schlechter Runde noch Hoffnung auf einen Einzug in Q2, doch Stroll schob sich in letzter Sekunde noch nach vorne und schmiss den Deutschen raus, der zusammen mit Esteban Ocon (17./Haas) Feierabend hatte.

Wird Lance Stroll noch disqualifiziert?

Das steht zu befürchten, denn der Kanadier, der auf Rang 14 landete, verpasste nach dem zweiten Qualifying-Abschnitt das obligatorische Wiegen. Laut den Kommissaren habe der Aston-Martin-Pilot erst fünf Minuten in der Garage verbracht, bevor er doch noch zum Wiegen ging.

Normalerweise sind die Kommissare bei diesen Vergehen sehr strikt, sodass Stroll der Ausschluss und die Versetzung auf den letzten Platz droht.

Was war bei Franco Colapinto los?

Der Alpine-Pilot hatte in Q1 das Feld in Aufruhr versetzt, denn er stand in der Boxengasse, kam aber nicht mehr vom Fleck. Alle anderen dahinter konnten daher zunächst nicht rausfahren, und weil es kurz vor Ende war, schien die Zeit für manche auszulaufen.

Als er doch noch einige Meter nach vorne rollte, löste sich zumindest der Verkehr auf, doch der Argentinier blieb wenige Meter später am Ausgang der Boxengasse endgültig liegen.

Die genaue Ursache ist noch nicht bekannt. Colapinto selbst ist überzeugt davon, dass er die Pace für Q2 gehabt hätte. "Es ist einfach ein bisschen schade, was passiert ist. Es ist frustrierend, so früh rauszufliegen, besonders wenn das Auto gut aussah. Also, wir müssen uns jetzt einfach auf das Rennen konzentrieren."

Warum wurde Yuki Tsunoda Letzter?

Das wüsste der Japaner selbst gerne. "Schon in der ersten schnellen Runde in FT1 habe ich gesagt, dass irgendetwas nicht stimmt", hadert er. "Ich glaube nicht, dass es am Set-up liegt, denn ehrlich gesagt haben wir so gut wie jedes Set-up ausprobiert."

Die Runde im Qualifying war laut ihm "ziemlich gut, also passt das alles nicht so recht zu meinen Ergebnissen und zu dem Tempo, das ich momentan habe." Für ihn ist das Auto derzeit ein großes Mysterium.

"Die Leistung ist enttäuschend", sagt auch Helmut Marko. "Am Freitag war er relativ nah am Max dran. Und jetzt im Qualifying ging überhaupt nichts mehr. Und als Letzter, obwohl das Auto nicht ganz identisch ist, das ist etwas, was wir hinterfragen müssen."

Wo kann man den Grand Prix von Spanien live sehen?

Es ist ein Fixpunkt für Hardcore-Fans der Formel 1, nach Ende aller Sessions eines Tages am Abend beim YouTube-Kanal von Formel1.de reinzuzappen. Denn wenn die TV-Broadcaster längst aus ihren Übertragungen ausgestiegen sind, steigt dort die tägliche Formel-1-Analyse mit Kevin Scheuren und heute Kevin Hermann. Am Samstag beginnt der Livestream um 22:30 Uhr deutscher Zeit.

Übrigens: Die täglichen Formel-1-Livestreams werden 2025 nicht nur auf YouTube, sondern auch auf dem Twitch-Kanal von Formel1.de ausgestrahlt. Wer Amazon-Prime-Abonnent ist und seinen Prime-Account mit Twitch verknüpft, kann so ein Kanalabo kostenlos abschließen und die journalistische Arbeit des Formel1.de-Teams so unterstützen. Eine detaillierte Anleitung, wie das geht, gibt's auf YouTube.

Im deutschen Free-TV werden Qualifying und Rennen diesmal live bei RTL übertragen. Der Pay-TV-Sender Sky zeigt aber wie immer alle Sessions live. Die Live-Sendung zum Qualifying beginnt am Samstag um 15:30 Uhr mit Vorberichten, die Berichterstattung zum Rennen am Sonntag um 13:30 Uhr. Start ist um 15:00 Uhr. In Österreich ist diesmal ORF dran. Und in der Schweiz wie immer das SRF.

Motorsport-Total.com

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