MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Red Bull Racing: Christian-Horner-Ära geht zu Ende Fotomontage: Christian Horner vor einem Red-Bull-Logo
Getty Images

Offiziell: Christian Horner fliegt raus als Teamchef bei Red Bull!

Formel-1-Team Red Bull hat sich während der laufenden Saison 2025 mit sofortiger Wirkung von Teamchef Christian Horner getrennt und einen Nachfolger nominiert

Die Ära von Christian Horner als Formel-1-Teamchef von Red Bull endet fast genau 20 Jahre, nach dem sie begonnen hat: Am heutigen Mittwoch (9. Juli) gab der österreichisch-britische Rennstall die sofortige Trennung von Horner bekannt.

Der Nachfolger steht bereits fest: Laurent Mekies, bisher Teamchef bei Schwester-Rennstall Racing Bulls, übernimmt mit sofortiger Wirkung die Verantwortung für Red Bull, wo Max Verstappen und Yuki Tsunoda fahren.

Im Gegenzug rückt der bisherige Racing-Bulls-Sportchef Alan Permane dort als Teamchef nach und leitet künftig die Geschicke rund um Isack Hadjar und Liam Lawson.

Red Bull gibt keine Gründe an

Was genau zu dieser Entwicklung geführt hat, das geht aus den Red-Bull-Mitteilungen nicht hervor. Der Energydrink-Hersteller informiert lediglich über den Personalwechsel an der Spitze seiner Formel-1-Teams, gibt aber keine Gründe an.

Oliver Mintzlaff als Red-Bull-Chef sagt nur: "Wir möchten Christian Horner für seine außergewöhnliche Arbeit in den vergangenen 20 Jahren danken."

"Mit seinem unermüdlichen Einsatz, seiner Erfahrung, seinem Fachwissen und seinem innovativen Denken war er maßgeblich daran beteiligt, Red Bull Racing als eines der erfolgreichsten und attraktivsten Teams in der Formel 1 zu etablieren."

Horner führt Red Bull in der Formel 1 zum Erfolg, aber ...

Tatsächlich wandelte sich Red Bull unter der Leitung von Horner von einem "Hinterbänkler" zu einem Spitzenteam: 2009 erzielte Sebastian Vettel den ersten Sieg für den Rennstall, ab 2010 wurde Vettel viermal in Folge Formel-1-Weltmeister - als erstes "Eigengewächs" der Red-Bull-Nachwuchsförderung. Ab 2021 knüpfte Verstappen mit ebenfalls vier Titeln in Folge daran an.

2025 aber läuft es deutlich schlechter für Red Bull: Einzig Verstappen sorgt für Lichtblicke, das Team ist jedoch auf Platz vier in der Konstrukteurswertung abgerutscht - weil Verstappens Teamkollegen Lawson und Tsunoda bislang nichts oder fast nichts zur Punkteausbeute beigetragen haben.

Zudem hat Red Bull in den zurückliegenden Jahren viele prominente Mitarbeiter verloren: Design-Legende Adrian Newey ging zu Aston Martin, Rob Marshall wechselte zu McLaren und Sportdirektor Jonathan Wheatley hat kürzlich bei Sauber angefangen. Mit Chefstratege Will Courtenay verliert Red Bull zum Jahresende einen weiteren wichtigen Mann an McLaren.

Darüber hinaus herrschen seit Monaten Zweifel, ob Verstappen seinen Red-Bull-Vertrag bis 2028 erfüllt oder sein Glück nicht woanders versuchen will - weil es womöglich gewisse Ausstiegsklauseln gibt, die an die Leistung des Teams gekoppelt sein könnten. Und die Leistung ab 2026 ist ein Fragezeichen: Dann geht Red Bull erstmals mit einem selbst entwickelten Antrieb an den Start.

All das ist in den letzten Wochen und Monaten unter der Regie von Horner passiert, der spätestens durch die "Horner-Affäre" vor Saisonbeginn 2024 intern in die Kritik geraten ist. Doch Mintzlaff versichert: Dank seiner Verdienste um den Rennstall werde Horner "für immer ein wichtiger Teil unserer Teamgeschichte bleiben".

Ein Statement von Horner liegt indes bisher nicht vor.

Was Mekies und Permane zu sagen haben

Dafür äußern sich Mekies und Permane zu ihren neuen Rollen im Red-Bull-Universum.

Mekies sagt: "Die zurückliegenden eineinhalb Jahre waren ein absolutes Privileg, das Team gemeinsam mit Peter zu führen. Es war ein großartiges Abenteuer, zusammen mit all unseren talentierten Leuten zur Entstehung der Racing Bulls beizutragen."

"Der Teamgeist ist unglaublich, und ich bin fest davon überzeugt, dass dies erst der Anfang ist. Alan ist jetzt der perfekte Mann, um zu übernehmen und unseren Weg fortzusetzen. Er kennt das Team in- und auswendig und war immer eine wichtige Stütze unserer ersten Erfolge."

Permane sagt: "Ich fühle mich sehr geehrt, die Rolle des Teamchefs zu übernehmen, und möchte Oliver und Helmut Marko für das Vertrauen danken, das sie in mich setzen."

"Ich freue mich darauf, mit Peter zusammenzuarbeiten, um die gute Arbeit fortzuführen, die er und Laurent geleistet haben, um dieses Team voranzubringen. Es ist eine neue Herausforderung für mich, aber ich weiß, dass ich auf die Unterstützung aller im Team zählen kann."

Toto Wolff jetzt dienstältester Formel-1-Teamchef

Die jüngsten personellen Änderungen bei Red Bull und Racing Bulls haben zur Folge, dass Mercedes-Teamchef Toto Wolff jetzt der dienstälteste aller aktuellen Formel-1-Teamchefs ist: Wolff hat seine Rolle im Silberpfeil-Werksteam im Jahr 2013 angetreten.

Er und Horner waren die beiden letzten Teamchefs, die bereits vor dem Beginn des Turbo-Hybrid-Zeitalters ab 2014 in leitender Funktion in der Formel 1 gearbeitet hatten. Alle weiteren Rennställe habe ihre Teamchefs seit 2022 ausgetauscht, teilweise sogar schon mehrfach. Die Hälfte der aktuellen Formel-1-Teamchefs hat erst 2025 ihre Arbeit aufgenommen.

Motorsport-Total.com

Ähnliche Themen:

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

24 Nürburgring 2025: BoP

Ewiges Thema Balance of Performance

Wie bereits bei den 24h von Le Mans zu beobachten: Auch rund eine Woche später ließen sich weder die Fahrer noch die Teams und Hersteller auf der Nordschleife nicht wirklich in die Karten schauen, denn die „allseits beliebte“ Balance of Performance (BoP) schwebte insbesondere wieder über den GT-3-Boliden.

24h Nürburgring 2025: Background-Analyse des Rennens

Vom Stromausfall bis zum fliegenden Besen

Lange sah es nach einem Durchmarsch des Manthey-Grello, aus. Am frühen Sonntag kam der Rowe BMW M4 98 immer näher, um am Mittag dran zu sein. Je nach Überhol-Situationen auf der rund 25 Kilometer langen Strecke konnte man am Mittag die beiden Kontrahenten quasi mit einem Handtuch zudecken. Abstand: Teilweise eine Autolänge. Die Zeitstrafe nach einem Zwischenfall brachte die endgültige Entscheidung im eigentlichen Herzschlag-Finale auf der Strecke.

"Wir sind im Austausch"

Vettel als Nachfolger von Helmut Marko?

Ex-Weltmeister Sebastian Vettel könnte mit Red Bull in die Formel 1 zurückkehren und führt bereits Gespräche - Wird er Nachfolger von Helmut Marko?

24h Nürburgring 2025: Bericht

Rowe triumphiert vor Rekordpublikum

Dicke Strafe gegen den "Grello", Nullnummer für Falken, Scherer und AMG bei Hitze - Doch das 24h-Rennen 2025 wird vor allem für den Stromausfall in Erinnerung bleiben

GP von Großbritannien: Bericht

Hülkenberg Dritter - Norris gewinnt!

Piastri verliert den Sieg wegen einer Dummheit, Verstappen rutscht mit Miniflügel weg, Norris gewinnt souverän - und Nico Hülkenberg hat endlich sein erstes Podium!