MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
"Verstehe Spekulationen nicht" Flavio Briatore kehrte 2024 zu Alpine zurück, offiziell in einer Beraterrolle
Motorsport Images

Briatore über Renault-Ausstiegsgerüchte: "Verstehe Spekulationen nicht"

Flavio Briatore beschäftigt sich nicht mit Gerüchten, dass Renault komplett aus der Formel 1 ausstiegen könnte - Das Ende des Motorenprogramms habe andere Gründe

Bereits seit Jahren wird immer wieder darüber spekuliert, ob Renault irgendwann komplett aus der Formel 1 aussteigen wird? Neues Futter haben diese Gerüchte im vergangenen Jahr bekommen, als sich die Franzosen dazu entschieden, zumindest das eigene Formel-1-Motorenprogramm einzustampfen.

Ab 2026 wird das Werksteam, das seit 2021 unter dem Namen Alpine an den Start geht, mit Kundenmotoren von Mercedes fahren. Laut Berater Flavio Briatore, der 2024 nach Enstone zurückkehrte, gibt es aber keinerlei Pläne, den kompletten Rennstall zu verkaufen.

"Ich verstehe diese Spekulationen nicht", winkt er im Gespräch mit auto motor und sport ab und verrät: "Seit ich bei Renault bin, wurden immer die gleichen Fragen gestellt. Als wir 2005 und 2006 den WM-Titel gewonnen haben, wurde ich gefragt, ob Renault noch weiter in der Formel 1 bleiben will."

Briatore war bereits in den 1990er- und 2000er-Jahren Teamchef des Rennstalls, der in seiner Anfangszeit noch Benetton hieß und später von Renault übernommen wurde. "Die Wahrheit ist: Ich habe immer von Renault bekommen, was ich für den Job gebraucht habe", so der Italiener.

"Sie schätzen, dass ich mit ihrem Geld vorsichtig umgehe. Ich glaube an die Effizienz. Deshalb spare ich auch jetzt überall Geld in den Bereichen ein, die mein Auto nicht schneller machen", erklärt er die Entscheidung, ab 2026 auf Kundenmotoren zu setzen.

"Die Franzosen wollen gewinnen. Mit unserem Motor gewinnen wir nicht. So einfach ist das", erklärt er ganz pragmatisch und betont: "Wenn wir gewinnen wollen, müssen wir die Bereiche, in denen wir nicht wettbewerbsfähig sind, aufgeben."

"Alpine-Mercedes" für Briatore kein Problem

Durch den Mercedes-Motor habe man "in Zukunft ein Problem weniger, über das wir uns den Kopf zerbrechen müssen", betont er und ergänzt, dass er auch kein Imageproblem sehe, wenn in Zukunft nicht Alpine-Renault gewinne, sondern dann Alpine-Mercedes.

"McLaren wird mit einem Mercedes-Motor Weltmeister. Wie oft haben Sie gelesen oder gehört, dass McLaren-Mercedes Weltmeister geworden ist? Ich nie", sagt Briatore und nennt einen weiteren Vergleich: "Haas ist Haas und nicht Haas-Ferrari."

Der Italiener erklärt damit, dass es rein sportliche Gründe habe, ab 2026 nicht mehr auf eigene Renault-Motoren zu setzen. Ein Zeichen dafür, dass in Zukunft das komplette Formel-1-Team verkauft werden soll, sei dieser Schritt nicht.

Zumindest historisch gesehen sind die Gerüchte über einen Renault-Abschied allerdings nicht komplett aus der Luft gegriffen, denn die Franzosen stiegen mit dem eigenen Werksteam bereits zweimal aus der Königsklasse aus.

Der erste Ausstieg erfolgte nach der Saison 1985, bevor man 2002 offiziell zurückkehrte, nachdem man zuvor das Benetton-Team gekauft hatte. 2010 stieg man (schrittweise) erneut aus, bevor man das Team zur Saison 2016 zurückkaufte und 2021 schließlich in Alpine umbenannte.

Motorsport-Total.com

Ähnliche Themen:

News aus anderen Motorline-Channels:

Weitere Artikel:

"Nehmt die Veränderung an"

Erste Hamilton-Botschaft als Ferrari-Fahrer

Lewis Hamilton hat in den sozialen Medien einen ersten Post als Ferrari-Fahrer abgesetzt - Der Rekordchampion will 2025 "zu einem unvergesslichen Jahr machen"

Veränderte F1-Designstudie 2026

Update: Was ist neu am Dummy-Auto der FIA?

Der Automobil-Weltverband (FIA) bringt ein Update seiner Formel-1-Designstudie für 2026 an den Start: Die Bilder zeigen auffällige Veränderungen

Der Rennkalender der Formel 1 ist Jacques Villeneuve viel zu monoton: Der Kanadier spricht sich für exotische Schauplätze aus und wünscht sich ein Rennen am Polartag

McLaren-Überraschung!

Timo Glocks DTM-Comeback bestätigt

Timo Glock wird 2025 nach drei Jahren DTM-Pause im McLaren ein Comeback als Stammfahrer geben: Dörr-Truppe will mit Routinier "den nächsten Schritt" machen

"Suchen keinen Technikchef"

Personeller Umbau in KTMs MotoGP-Projekt 2025

KTM-Motorsportchef Pit Beirer erklärt, warum man im MotoGP-Programm mit zwei Teams keinen direkten Nachfolger für den abgewanderten Fabiano Sterlacchini sucht