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Corona-Virus: Gefahr für Motorsport-Events
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Ein ruhiger Sommer „dank“ dem Corona-Virus?

Hamsterkäufe, Atemschutzmasken, Eventabsagen … der Coronavirus hat das Jahr 2020 bis jetzt mehr geprägt als irgendetwas sonst. Auch die Automobil-Welt und Motorsport-Szene. Was ist noch zu erwarten?

Johannes Posch

Hamsterkäufe, Atemschutzmasken, Event-Absagen … der Coronavirus hat das Jahr 2020 bis jetzt mehr geprägt als irgendetwas sonst. Auch die Automobil-Welt und Motorsport-Szene. Was ist noch zu erwarten? 

Nachdem der Große Preis von China in der Formel 1 bereits „auf unbestimmt verschoben“ wurde, sorgte erst letzte Woche die Absage des Genfer Automobilsalon für Unmut in der Autobranche. Nachdem die Schweizerische Regierung beschlossen hatte, Veranstaltungen mit mehr als 1.000 Teilnehmern fürs Erste zu untersagen, war bei vielen im Laufe des Wochenendes der Ärger groß: Kommunikationspläne, ausgerichtet auf die Pressekonferenzen auf der Messe mussten über den Haufen geschmissen werden, aufwändige (und kostspielige Stände) unbenutzt wieder abgebaut werden und für viele stellte sich zudem die Frage: Wer trägt die Kosten für die hinfälligen Ausgaben? Doch wenn man noch ein bisschen weiter in die Zukunft schaut, tauchen freilich noch viele weitere Fragezeichen auf: Sind die kommenden Motorsportveranstaltungen in Gefahr? Und sollte jeder, der sich jetzt schon Tickets für die Olympiade in Tokio, Euro 2020-Spiele oder irgendeinen EM 2020 Bonus gesichert hat, schnell versuchen umzudisponieren? 

Volatile Situation

Offiziell gibt es für die dieses Jahr noch geplanten Großveranstaltungen noch keinen Grund zur Sorge. Allerdings räumte so mancher Sprecher – wie zum Beispiel Formel 1-Chef Chase Carey in einem Interview mit 'Sky' – ein, dass die Situation „volatil“ sei. Denn ja: Aktuell gibt es bereits einige offizielle Einschränkungen für Events. Neben dem erwähnten Beschluss für die Schweiz sind etwa auch in Frankreich bereits Veranstaltungen mit mehr als 5.000 Teilnehmern verboten. Allerdings wird hier für Outdoor-Events eine Ausnahme gemacht – allem voran um den Betrieb der Fußball-Liga nicht negativ zu beeinflussen.  

Apropos Fußball: Die Euro 2020 soll dieses Jahr in zwölf verschiedenen, europäischen Ländern ausgetragen werden. Unter anderem auch in Italien – einem Land, in dem der Virus bereits bekanntlich besonders viele Schlagzeilen gemacht hat. Mehr noch: der erst Anpfiff für die EURO 2020 soll am 12. Juni 2020 in Rom fallen. Auch wenn die Euro also nicht ob des Virus ganz abgesagt wird, so könnte sich doch zumindest in Sachen Spielstätten noch etwas tun. Auf Nachfrage der Kollegen von Bild.de hieß es vonseiten des IOC aber: „Die UEFA steht in Kontakt mit den zuständigen internationalen und lokalen Behörden bezüglich des Coronavirus und seiner Entwicklung. Im Moment gibt es keine Notwendigkeit, am geplanten Zeitplan etwas zu ändern. Die Angelegenheit wird ständig überprüft werden".

Die Lage in Italien ist übrigens auch für den Motorsport ganz besonders heikel. Nicht wegen der Rennen, die genau dort ausgetragen werden sollen, sondern wegen der vielen Menschen aus Italien, die im Motorsport beschäftigt sind. Immerhin werden bereits da und dort Reisebeschränkungen für Einwohner betroffener Regionen diskutiert und auch umgesetzt. Sollten nun mehr Länder beschließen, Reisende aus Italien nicht mehr ins Land zu lassen, könnte das zum ernsthaften Problem für den gesamten Motorsport werden … Stichwort „Pirelli“.

Auch Ferrari ist naheliegenderweise beunruhigt. Da überrascht es auch nicht, dass Ferrari F1-Teamchef Mattia Binotto letzte Woche vom Automobil-Weltverband (FIA) eine Garantie forderte, dass es zu keinen bösen Überraschungen für den Saisonauftakt in Australien kommen werde – und darüber hinaus.

Fest steht mit heutigem Stand nur eines: Mit Ausnahme vom Grand Prix in China ist noch keine Motorsport-Veranstaltung für dieses Jahr tatsächlich abgesagt worden, der Corona-Virus wird uns aber ganz bestimmt einen großen Teil der Saison hinweg noch begleiten. Zur Panik gibt es aber absolut keinen Grund. Unterschiedliche Studien – durchgeführt vom deutschen Robert-Koch-Institut bis hin zur amerikanischen Johns Hopkins University – berechnen die Sterberate der Infektionen auf 1 bis 3,42 Prozent. Es muss jedoch die Dunkelziffer noch mitbedacht werden … und diese wirkte in diesem Fall positiv. Es wird nämlich davon ausgegangen, dass viele Corona-Infizierte gar nicht mitbekommen haben, dass sie sich den Virus eingefangen haben. Tatsächlich erfahren die meisten Erkrankten nämlich einen sehr milden Verlauf (laut einer chinesischen Studie 80,9 Prozent der Betroffenen) und könnten somit den Alltag nur mit minimalen Einschränkungen bestritten haben. Außerdem arbeitet die Zeit – oder besser gesagt die Jahreszeit – für uns: Im Sommer wird es Corona deutlich schwieriger haben: Wärme, UV-Strahlen und die Freizeitgestaltung draußen sollen dann dabei helfen, die Verbreitung einzudämmen, so die Experten.

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