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Christian Klien im motorline.cc-Interview

Christian Klien fährt heuer für Morand Racing die ELMS und die 24 Stunden von Le Mans, wo er in der LMP2 antritt. Der Hohenemser im motorline.cc-Talk.

Michael Noir Trawniczek
Fotos: Morand Racing

Im Rahmen einer Motorsportshow im Wiener Kaufhaus Riverside trat auch der frühere Formel 1- und nunmehrige Langstreckenpilot Christian Klien auf, er flog extra von Vorarlberg in die Bundeshauptstadt.

Im Interview mit motorline.cc spricht Klien über seine Chancen in der ELMS und bei den 24 Stunden von Le Mans. Außerdem verrät er, was es mit seiner Mitgliedschaft im „Drivers Club“ der Formel E auf sich hat – die neue Rennserie mit den Elektro-Boliden startet im September durch…

Christian, du bist Mitglied in dem ‚Drivers Club‘ der 24 Formel E-Piloten – heißt das, dass du in der im Herbst startenden Rennserie mit den elektrisch betriebenen Formelautos fahren wirst?

Nein, das heißt es eigentlich nicht. Die Mitgliedschaft in dem Drivers Club bedeutet zunächst einmal nur, dass man als Fahrer diese Rennserie und dieses Projekt unterstützt. Die Verantwortlichen wollen, dass da namhafte Fahrer dabei sind - ich wurde angefragt, hier dabei zu sein.

Die Chancen, dass sie Fahrer aus dem Pool nehmen, sind aber sicher höher als wenn du nicht dabei bist. Aber es ist nach wie vor uns überlassen, ob man fährt und wie sehr man sich in der Serie engagiert. Das heißt noch nicht, dass du irgendwo fix unterschrieben hast oder dass du bereits fix in der Rennserie dabei bist.

Im Vorjahr hast du gesagt, dass du heuer wieder in einer Rennserie fahren möchtest, in der du Rennsiege und den Titel erringen kannst – du fährst heuer für das Morand Racing Team die ELMS und in Le Mans. Ist der Titel möglich? Wie stehen die Chancen in Le Mans, wo du in der LMP2 antrittst?

In der ELMS denke ich schon, dass wir in der Lage sind, um den Titel mitzufahren. Das Paket passt. In Le Mans hast du natürlich ein langes Rennen – letztes Jahr sind sie dort in der LMP2 Fünfte geworden, was gut ist.

Das Auto passt auf jeden Fall, da sind wir konkurrenzfähig. Und daher denke ich, dass wir in Le Mans in der Lage sind, auf das Podium zu fahren und das streben wir in jedem Fall auch an.

Motorenlieferant Judd soll dermaßen motiviert gewesen sein, dass jetzt ein ehemaliger Formel 1-Pilot im Team ist, dass man bei der Motorenentwicklung extra Gas gegeben hat…

Es war so, dass die Nissan-Motoren bislang überlegen waren – nicht vom Topspeed her, sie hatten einfach mehr Drehmoment zur Verfügung. In den engeren Kurven hatten die Nissan-Motoren einen Vorteil.

Jetzt hat Judd über die Wintermonate einiges gemacht – wir haben jetzt oben heraus mehr Drehzahl, aber auch in punkto Drehmoment haben sich die Motoren verbessert.

Aber der Judd-Motor war auch letztes Jahr nicht wirklich ein Nachteil – oder sagen wir so: Es war nur ein leichter Nachteil, aber nicht so schlimm, dass man sagen hätte können, dass man deshalb ein Rennen verliert.

Gibt es einen Langstrecken-Boom? Sind die Langstreckenrennen aus deiner Sicht attraktiver geworden?

Ich denke schon, ja. Im Vergleich zur Formel 1 ist das schwierig zu sagen, aber man kann definitiv sagen, dass es einen Boom gibt. Man kann auch definitiv sagen, dass die Langstrecke wieder mehr an Wert gewonnen hat - für die Zuschauer und auch für die Werke. Man sieht, dass immer mehr Werke in den Langstreckensport kommen – weil sie sehen, dass man hier guten Motorsport und eine gute Plattform für weniger Geld bieten kann.

Liegt es vielleicht auch daran, dass es ein offenes technisches Reglement gibt?

Ja, das ist sicher auch einer der Gründe, warum die Langstrecke zurzeit einen Boom erlebt.

Wie geht es jetzt für dich in der ELMS weiter?

Im April werden die ersten offiziellen Testfahrten abgehalten - dort werden wir dann auch auf der Strecke sehen, was im Endeffekt bei den im Winter durchgeführten Modifikationsarbeiten herausgekommen ist...

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